Schreiner-Workshop
Mit einer gelernten Schreinerin zusammen Bienen-Hotels bauen und das an den neuesten Maschinen? Diese besondere Gelegenheit bot sich mehreren Jugendlichen der 9. Klasse des HSG vergangenen Montag. Julia Spielvogel aus Oberbayern tourt insgesamt 60 Wochen mit ihrem Geländewagen samt Anhänger durch Deutschland und hat die Mission, an möglichst vielen Schulen das Interesse für das (Schreiner-)Handwerk zu wecken. Sie bringt vom notwendigen Holz über Akku-Bohrer und -Schrauber alles mit, was für den Workshop benötigt wird, wobei die Highlights sicherlich der Lasercutter und besonders die mobilen CNC-Fräsen sind.
Nach vorbereitenden Videos zum Unterschied zwischen Wild- und Honigbienen sowie allgemeinen Infos zu Bäumen und ihrem Beruf zeigt die Schreinergesellin gut gelaunt und ausführlich, wie die verschiedenen Maschinen funktionieren. Die Schülerinnen und Schüler entwerfen dann kleine Bilder, die später per Laser ins Holz graviert werden – „Sieht richtig cool aus!“ – und bringen anschließend die Niströhrchen auf die passende Länge. Nun endlich dürfen sie eigenständig bohren, schrauben und fräsen. Zum Schluss werden die Niströhrchen eingeklebt sowie die Hotels final zusammengebaut, wobei einzelne Neuntklässlerinnen besonderen Ehrgeiz entwickeln und sich von der Schreinerin genau zeigen lassen, an welchen Stellschrauben im wahrsten Sinne des Wortes gedreht werden muss, damit ausnahmslos jede Ecke schön aufeinanderpasst.
Sichtlich stolz bewundern alle ihre individuellen Bienen-Hotels, die sie in nur wenigen Stunden mit ihren eigenen Händen geschaffen haben. „Das war ein wirklich außerordentliches Erlebnis“, meint eine Schülerin begeistert.
Macht keinen Müll!
Ziel Zero Waste, zumindest für einige Tage: Bei der Europäischen Woche der Abfallvermeidung 2023 hat die Schulfamilie des HSG unter der Anleitung der Campus N-AG (N steht für Nachhaltigkeit) dazu beigetragen, dass Verpackungsmüll und sonstiger Abfall nicht unnötig in der Tonne landet.
Müllberge und Mikroplastik minimieren: Am HSG und an anderen Schulen im Landkreis wird es immer in der Woche der Abfallvermeidung ernst: Damit wirklich einen Effekt beim Vermeiden von Verpackungsmüll erzielt werden kann, bedarf es der Mithilfe aller Schüler*innen und ein Stück weit auch der Verzichtkultur.
Zwei wichtige Dinge mussten beim Einpacken des Pausensnacks unbedingt beachtet werden:
Trinkflaschen statt Getränken in Einwegverpackungen verwenden: Durch die Reaktivierung und Verwendung von HSG-Trinkflaschen oder andere wiederverwertbare Getränkebehälter, die zu Hause oder am HSG-Wasserspender befüllt werden, zeigen sich die Mülleimer weniger voll.
Brotdose vermeidet Verpackungsmüll beim Mitbringen von zu Hause und in der Schule selbst.
Pausensnacks in Brotdosen statt in Plastik oder Butterbrotpapier: Die Schüler*innen wurden dazu angehalten, dass ihre Pausenbrote und Snacks in Verpackungen transportiert werden, die mehrfach verwendet werden können und damit keinen Müll produzieren. In der Mensa werden Brötchen und Gebäck zudem auch direkt in die Brotdose verkauft. Das spart Servietten, PP-Folie und Papiertüten.
Die entsprechende Vorinformation zu diesen Verhaltensweisen erhielt die Schulfamilie über einschlägige Artikel in unserer digitalen Schülerzeitung bapp.
Auch in der Mensa wurde der Verkauf von Getränken und Lebensmitteln ohne Verpackung noch mehr als sonst ernst genommen:
Einerseits mussten die Schüler*innen auf Getränke in Tetrapaks, wie Eistee und Schulmilch, verzichten, andererseits verkauften die Mensabetreiberin Frau Becker und ihr Team verschiedene Milchshakes in Gläsern und Tassen – wer dabei sein eigenes Trinkgefäß mit und zum Einsatz brachte, konnte dabei sogar von einem Rabatt von 10 Cent profitieren!
In Zukunft unverpackt: Produkte aus dem Pausenverkauf.
Fokus auch auf den Heißgetränkeautomaten: Die Campus N-AG hat schon vor über einem Jahr die Möglichkeit etabliert, sich Kaffee, Kakao und Co. nicht im Plastikbecher (recyclingfähig oder nicht!) zu ziehen, sondern in einer HSG goes green-Pfandtasse zu genießen. Wer sich für eine solche Tasse (5€ Pfand) anstellen will oder muss, darf von rechts direkt an den Verkaufspunkt kommen!
Um Ergebnisse und Erfolge der Zero Waste-Aktion auch in Zahlen angeben zu können, hat die Campus N-AG an einzelnen Stellen im Schulhaus und auf dem Hof Müll gewogen bzw. fotografisch dokumentiert und wird diesen mit dem Aufkommen in einer „Normalwoche" vergleichen.
In Vertretungsstunden wurde außerdem auf dem Schulgelände und drumherum Müll gesammelt.
Danke sagen wir v.a. Frau Becker und dem Team der Mensa, die dem Müllvermeidungsthema im Nahrungsmittelkontext immer offen und mit eigenen Ideen begegnen.
Das Mensa-Team hat sich nach den Erfahrungen aus der Abfallvermeidungswoche 2023 dazu entschlossen, alle Brötchen und Snacks aus dem Pausenverkauf in Zukunft unverpackt anzubieten und sie lediglich – hinter einem Spuckschutz abgeschirmt - in Servietten statt in Plastikfolie zu verkaufen. Entsprechende Veränderungen an der Verkaufsvitrine sind schon angedacht!
Advent, Advent II
oder
HSG goes RAK
Leckeres aus Eigenproduktion für Mensch und Tier: Schülerinnen und Schüler der Schulgarten- sowie der Campus N-AG sowie des Projekts der Generationen verkauften in der Woche nach dem 2. Advent beim Erlenbacher Riesenadventskalender (RAK) Kräutersalz und -mischungen aus dem Schulgarten, Vogelfutter in Recycling-Tassen und Plätzchen. Zum HSG-Sortiment gehörten natürlich auch mit Weihnachtsgebäck gefüllte HSG goes green-Tassen und HSG-Brotboxen.
Die drei Gruppen arbeiten in den Kernbereichen der Nachhaltigkeit (sozial, ökonomisch, ökologisch) am HSG und versuchen durch ihre Projekte und Aktionen nachhaltiges Leben und Denken im Schulalltag zu verankern, aber auch in der Öffentlichkeit von Stadt und Landkreis erfahrbar zu machen.
Nach vier Tagen Verkaufstätigkeit waren alle im Vorfeld aufwändig produzierten Produkte, deren Inhaltsstoffe z.T. aus dem eigenen Schul- und Naturgarten stammen, fast komplett verkauft. Reste werden in der Mensa vermarktet, die selbst die Rezepte für zwei Kräutersalz-Mischungen und nachhaltig verpackte Cookies aus der HSG-Mensa für das Sortiment der Verkaufsbude beigesteuert hat.
Klimahelden
pflanzen (fast) 1000 Bäume
Mit Schülerinnen und Schülern fast aller Jahrgangsstufen hat die Campus N-AG des Hermann-Staudinger-Gymnasiums über zwei Tage (fast) 1000 Bäume im Erlenbacher Stadtforst gepflanzt. Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit dem AELF (Außenstelle Forstamt Miltenberg), und der Organisation Klimahelden Aschaffenburg statt. Die Förster*innen instruierten die jungen Baumpflanzer*innen beim Fluchten, d.h. dem Rastern der Pflanzflächen und dem Setzen der jungen Esskastanien, Traubeneichen und Winterlinden. Klimahelden Aschaffenburg stiftete die Pflänzchen und die umweltverträglichen Wuchshilfen gleich dazu.
Der Waldumbau, über den die Schüler*innen in vorangegangenen Infostunden aufgeklärt wurden, ist auf der aktuellen Pflanzfläche nötig, um auf dem etwa drei Hektar großen Areal, auf dem nur einzelne Waldkiefern stehen, wieder einen gegen Hitze, Dürre und Kälte resistenten Mischwald zu etablieren.
Die etwa 180 Klimaheld*innen hatten an den Pflanztagen Regen, Schnee und Kälte getrotzt – am Ende waren gut 600 Bäume im Boden und gute Ideen, wie man den Wald gegen den Klimawandel wappnet, im Kopf. Die restlichen Bäume - sie haben nicht alle auf dem bereits mit den Fichten bestockten Gelände Platz - werden von der Campus N-AG und Freiwilligen auf einer weiteren Pflanzfläche in den Boden gebracht. Alle sind gespannt und werden genau beobachten, wie sich das „HSG-Wäldchen“ am Sandbuckel in Zukunft entwickelt.
Markus Füller
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Schule mit Courage
Wir haben es geschafft - Schule ohne Rassismus
Im letzten Schuljahr fand die Abstimmung statt: Die Schulfamilie des HSG hat sich auf dazu verpflichtet, dass alle daran arbeiten wollen, eine „Schule mit Courage“ zu sein. Nun erfolgt die Schildübergabe als Auftakt. Alle Infos dazu im Video.
Schildübergabe am HSG
„Dieses Label ist keine Auszeichnung, es ist ein Anfang"
Auch das HSG ist erst am Anfang einer Vision. Für diejenigen, die nicht bei der Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" dabei sein konnten: hier ein kleiner Einblick.::
Die Veranstaltung startete am 18.10.2022 mit einer kleinen Begrüßungsrede seitens der Moderatorin Karla Gohlke, bei der alle Klassensprecher*innen, die neunte und zehnte Jahrgangsstufe und außerdem unsere Ehrengäste herzlich willkommen geheißen wurden.
Auch unsere Schulleiterin Frau Büttner begrüßte die Eingeladenen. Sie erklärte, dass Courage nicht nur bedeutet, Werte wie Toleranz und Gerechtigkeit selber auszuleben. Besonders wichtig ist es vor allem, diese guten Werte auch an die jüngeren Generationen weiterzugeben und zu vermitteln, wie dies beispielsweise bereits im Rahmen des Generationenprojekts an unserer Schule der Fall ist.
Weiter ging es mit einem ganz besonderen ehemaligen Schüler des Hermann-Staudinger Gymnasiums: dem Landrat Jens Marco Scherf. Dieser sprach insbesondere von den Verpflichtungen, die wir als Schule eingehen und lobte das Engagement der Schulgemeinschaft. Seiner Meinung nach ist dieser Einsatz sehr wertvoll in der Gesellschaft.
Für alle, die sich mit dem Thema Rassismus näher auseinandersetzen wollen, empfahl er das Theaterstück „3 Kameradinnen“, das zur Zeit in Darmstadt zu sehen ist.
Verschiedene Schülerinnen der siebten und achten Jahrgangsstufe präsentieren anschließend einen Ausschnitt des Liedes „Imagine“ von John Lennon. Zwei Strophen der Lyrics wurden in sechs verschiedenen Sprachen vorgetragen und musikalisch von Charlotte Mohr (Geige) und Isabel Karch (Klavier) begleitet. Einstudiert wurde die Darbietung von Fr. Lingner.
"Imagine" in verschiedenen Sprachen
Besonders die SMV hat in den letzten Jahren sehr viel Engagement gezeigt. Als ehemaliger und stets engagierter Schülersprecher hielt Mohamed Missaoui eine kleine Rede und berichtete rückblickend von Events an unserer Schule.
Drei Schüler*innen, Lilli Wendenkampf, Fabio Di Marco und Nathan Hayward, erhielten anschließend die Chance sich mit zwei von unseren Ehrengästen, Nico Hillecke und Volker Hofmann, auf Augenhöhe zu unterhalten. Nathan vertrat dabei die letztjährige Klasse 9a, die das Projekt maßgeblich zusammen mit Herrn Hohm getragen und vorbereitet hat. Im Gespräch ging es beispielsweise um die Patenschaft mit dem Rotary Club. Herr Hofmann erzählte, als diesjähriger Präsident des Clubs, worum es überhaupt bei Rotary geht.
Der Regionalkoordinator Nico Hillecke beschrieb, was eine Schule ohne Rassismus ausmacht. Dazu gehört vor allem das aktive Arbeiten an Problemen.
Die Schüler*innen erklärten, dass sie selbst nur wenig Erfahrungen mit Rassismus/ Diskriminierung am HSG gemacht haben.
Außerdem wurde darüber gesprochen, dass jeder auch selbst entscheiden kann, wenn er etwas als diskriminierend empfindet. Es gibt keine einheitlichen Standards.
Alle Klassensprecher*innen konnten dann nochmal stellvertretend für alle Klassen symbolisch ein von Rüveyda Cinar (Q12) gestaltetes Plakat unterschreiben und sich so mit den Zielen des Projekts einverstanden erklären.
Nach diesem interessanten Gespräch durften wir Frau Unvar wieder am HSG begrüßen. Sie stellte uns bereits letztes Jahr die Bildungsinitiative Ferhat Unvar vor. Auch sie lobte unsere Schulgemeinschaft und erzählte von Fortschritten der Initiative. Zukünftig sollen beispielsweise Sensibilisierungsworkshops für Lehrer*innen angeboten werden.
Die Schildübergabe
Am Ende der Veranstaltung war es dann endlich so weit: Herr Hillecke überreichte unserer Schulleiterin feierlich die "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" -Urkunde und ein großes Schild mit derselben Aufschrift, damit wir dieses in unserer Schule aufhängen können.
Wir wissen alle: Dieses Schild allein sorgt weder für eine Schulgemeinschaft ohne Hass und Diskriminierung, noch gilt es als Schutz gegen Rassismus oder Diskriminierung. Es sind unsere eigenen Taten, die wirklich für Veränderung sorgen. Wir können aber zumindest sagen: Wir machen einen Anfang, denn...
Die Selbstverpflichtung
Wir bedanken uns bei:
- Frau Büttner, unserer Schulleiterin
- Herrn Füller und Herrn Hohm für die Organisation der Veranstaltung
- Karla Gohlke, unserer Moderatorin
- Herrn Scherf, dem Landrat des Kreises Miltenberg
- Frau Lingner und ihrer Musikgruppe
- Frau Lange und "ihrer" SMV
- Mohamed Missaoui, dem ehemaligen Schülersprecher
- Frau Unvar und Fr. Özdemir von der Bildungsinitiative "Ferhat Unvar"
- Herrn Hillecke, dem Regionalkoordinator
- Herrn Hofmann, Präsident des Rotary Clubs Obernburg und den Rotariern
- Fabio Di Marco, unserem aktuellen Schülersprecher
- Lilli Wendenkampf, unsere aktuellen Schülersprecherin
- der diesjährigen Klasse 10a, die das ganze Projekt letztes Jahr zusammen mit Herrn Hohm angestoßen haben
- und unseren Technikern und Herrn Lange, weil sie Licht in das Dunkel und Stimme in die Stille bringen
- allen Fleißigen im Hintergrund