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Globalisierung made in Klingenberg - die 11c besucht WIKA

 

Foto Wika

Wie funktioniert Globalisierung direkt vor der Haustür? Die 11c fand es bei einem Besuch von WIKA, einem echten Hidden Champion in der Region, heraus. Bei Fingerfood, Vortrag und Werksführung lernten wir, wie das Unternehmen weltweit agiert.

Im Geographieunterricht dreht sich derzeit alles um Globalisierung – ein großes Wort für ein noch größeres Phänomen. Auf dem Papier klingt das spannend, aber richtig interessant und greifbar wird es erst, wenn man sieht, wie das Ganze in der Realität funktioniert. Am 29. Oktober 2025 tauschten wir deshalb unser Geo-Klassenzimmer gegen die echte Wirtschaftswelt: Statt Karten, Atlanten und Beamer gab’s Maschinen, Messgeräte und jede Menge spannende Einblicke. Ziel der Exkursion war es somit, Globalisierung nicht nur im Schulbuch zu behandeln, sondern live zu erleben – bei einem Unternehmen, das wie kaum ein anderes zeigt, was es heißt, ein Hidden Champion zu sein.

Doch was genau ist eigentlich ein „Hidden Champion“ im Zuge des Globalisierungsprozesses? So werden Unternehmen genannt, die in ihrer Branche Weltmarktführer sind, aber außerhalb der Fachwelt oder Region kaum bekannt sind, da sie sich auf ein Nischenprodukt – statt auf beliebte und bekannte Konsumgüter – konzentrieren. WIKA ist dafür ein Paradebeispiel: In Klingenberg gegründet, beliefert das Unternehmen heute Kunden auf der ganzen Welt mit Druck- und Temperaturmessgeräten und ist dennoch – wie der aus Fürth stammende Autor des Artikels selbst bestätigen kann – außerhalb der Mainregion kaum bekannt.

Schon beim Ankommen fühlten wir uns herzlich willkommen: Herr Gessner, unser Ansprechpartner bei WIKA, empfing uns freundlich und führte uns in einen modern gestalteten Seminarraum. Dort warteten nicht nur spannende Informationen, sondern auch Fingerfood und Getränke – ein Service, der bei den Schülerinnen und Schülern sichtlich gut ankam, was spätestens durch die leeren Tabletts nach wenigen Sekunden deutlich wurde. Während der anschließenden Präsentation durfte also munter gegessen, getrunken und gleichzeitig gelernt werden.

Im Vortrag erfuhren wir, wie WIKA sich von einem regionalen Familienunternehmen in idyllischer Mainlage zu einem weltweit agierenden Hersteller von Messinstrumenten entwickelt hat. Heute unterhält das Unternehmen Standorte rund um den Globus, darunter auch durchaus umstrittene Standorte wie in Brasilien oder in Saudi-Arabien – dennoch ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Globalisierung funktioniert, ohne die regionale Verwurzelung zu verlieren. Schnell wurde deutlich: Globalisierung bedeutet nicht nur, Produkte in andere Länder zu liefern, sondern auch dort zu forschen, zu produzieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Unsere Schülerinnen und Schüler stellten viele kluge und interessante Fragen: etwa zu den Chancen und Herausforderungen, die der Globalisierungsprozess für das Unternehmen mit sich bringt oder welche Unternehmen bedeutende Partner auf dem Weltmarkt sind.

Nach dem Vortrag durften wir einen Blick in die verschiedenen Produktionshallen werfen. Die Führung übernahmen drei engagierte, ehemalige Mitarbeitende, die WIKA über Jahrzehnte begleitet haben und das Unternehmen offensichtlich immer noch im Herzen tragen. Mit viel Fachwissen, Humor und spannenden Anekdoten führten sie uns durch die Hallen und gaben uns einen lebendigen Einblick in die Fertigung und Geschichte des Betriebs - an dieser Stelle daher nochmals ein ganz großes Dankeschön für das ehrenamtliche, nicht selbstverständliche Engagement! Zwischen hochmodernen Maschinen, Präzisionsinstrumenten und konzentriert arbeitenden Fachkräften wurde deutlich, wie viel Know-how, Erfahrung und Leidenschaft hinter den Produkten steckt. Besonders beeindruckend war die Mischung aus moderner Technik und handwerklicher Sorgfalt.

Unser Fazit?

1) Wissen lässt sich eindeutig besser aufnehmen, wenn es dazu etwas Leckeres gibt! 😉

 2) Und: Globalisierung ist kein fernes Thema aus dem Lehrbuch, dass nur in Großstädten wie New York oder Shanghai stattfindet, sondern auch direkt am bayerischen Untermain ganz ohne Großstadtglamour. WIKA hat uns gezeigt, dass man auch als Unternehmen aus einem kleinen Ort Großes erreichen kann – wenn man über den Tellerrand (oder in diesem Fall über den Main) hinausschaut.

Oliver Lößlein
Oktober 2025