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Schuljahr 2019/2020

Erfasst, verfolgt, vernichtet: Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus

von Darius und Valentin

Evangelische Religion und Ethik – Nachtrag zur Ausstellung “Erfasst, verfolgt, vernichtet“

Am 22.10.19 machten die Gruppen Evangelische Religion und Ethik im Jahrgang 9 eine Exkursion in die Ausstellung „Erfasst, verfolgt, vernichtet“ ins Bonifatiushaus nach Aschaffenburg.

Das Thema war die systematische Ermordung kranker und behinderter Menschen im Nationalsozialismus. Die Ausstellung zeigte mehrere Stationen zum Schicksal von Opfern und Tätern und zur Historie der Abläufe der Vernichtung und der Bewältigung bis weit nach dem Krieg,, wie z. B. die „Aktion T4“. Diese bezieht sich auf die Ermordung von 70000 Menschen und damit auf die Umsetzung der sog. „Erblehre“, die rassistisch war und forderte, das „die schwächsten Glieder der Gesellschaft aussortiert werden und sich nicht vermehren sollten“. Sie kamen z.B in Hadamar (Landkreis Limburg-Weilburg) um. Dieses Menschenbild schockierte uns sehr.

Ganz konkret wählten sich die Schüler eine Person dieser Zeit aus (Täter wie Opfer) und sammelten Informationen über sie. Eine dieser Personen war Irma Sperling. Sie kam aus einfachen Familienverhältnissen und wurde schon im Alter von 3 Jahren als „schwachsinnig“ eingestuft und in einer Heilanstalt (Alsterdorfer Anstalten) untergebracht. 1944 starb sie vermutlich an einer Überdosis Betäubungsmittel – durch die Hand von Ärzten und Pflegern.

Bei der Ermordung der 70000 Menschen haben Ärzte, Pfleger, Fotografen, Chauffeure mitgewirkt. Einige Mittäter haben nie eine Strafe bekommen. Auch Eltern der betroffenen Opfer mussten leiden, da die Ermordung ihrer Kinder in der nationalsozialistischen Gesellschaft vielfach akzeptiert wurde. Deshalb haben viele Familien bis in die 80er Jahre geschwiegen, auch weil sie selbst nur ungenau über den Tod ihres Kindes informiert wurden.

Protest der katholischen und evangelischen Kirche gab es nur zögerlich, allein der Bischof Clemens von Galen protestierte.
Dank dieser Ausstellung konnten wir den nationalsozialistischen Begriff der „Euthanasie“ (nationalsozialistisch für „Gnadentod“) nachvollziehen und habe einen Einblick in das Leid der behinderten Opfer und die Skrupellosigkeit der Täter gewonnen.

 

Schuljahr 2017/2018

Projekttag: Luther und die Welt im WandelFrank Kleinehagenbrock referiert zu Luther vor den Zehntklässlern des HSG.geaendert

von Karin Reichhold

Eine Woche vor dem offiziellen (einmalig) deutschlandweiten Feiertag hat der Reformationstag seine Schatten auf unser HSG geworfen: Mit der 10. Jahrgangsstufe wurde die HSG-Tradition eines mehrteiligen Studientages wiederaufgenommen – nach dem Prinzip: Ein einzelner Jahrgang beschäftigt sich außerhalb des normalen Unterrichtsablaufes intensiv mit einem Thema. In diesem Jahr drehte sich in drei Veranstaltungen alles um das 500jährige Reformationsjubiläum.

Nach dem HSG-Forum „Luther und der Weltuntergang“ mit dem Bortrag von Professor Heinz Schilling (Universität Frankfurt am Main) fand vier Wochen später ein Studientag zum Thema „1517-Reformation-Welt im Umbruch“ statt.

Der Tag begann mit einem Einführungsvortrag des Historikers Frank Kleinehagenbrock, Privatdozent und Geschäftsführer der Historischen Kommission in Bonn, und Lutherimprovisationen von Joachim Hammer, Musiklehrer am HSG. Anschließend beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend mit dem Zeitalter der Reformation.

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In insgesamt zehn angebotenen Workshops lernten sie Luthers Lehre und Übersetzungstätigkeit kennen, reisten mit den Europäern in die Neue Welt und rechneten mit den Azteken, untersuchten Flugblätter und die Bewegung der Gegenreformation, übten sich in Schrift und Druck und im Singen von Lutherliedern und machten schließlich Bekanntschaft mit zwei bis heute berühmten Persönlichkeiten, nämlich Niccolo Machiavelli und Jakob Fugger.

Das Ergebnis dieses Tages ist eine Ausstellung, die auch nach den Herbstferien öffentlich zugänglich und auch für jüngere Schülerinnen und Schüler gedacht ist.

Schließlich bildete eine Fahrt nach Nürnberg in die Ausstellung „Luther, Kolumbus und die Folgen“ im Germanischen Nationalmuseum den passenden Abschluss des Projekts und vermochte den Schülern einen tiefgreifenden Einblick in die Welt Luthers zu gewähren.

 

 

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