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Sprachbad am HSG

Normannen, Bretonen und Deutsche verbringen eine gemeinsame Woche

F Austausch24

Insgesamt 80 französische und deutsche Schüler und Schülerinnen haben in der vergangenen Woche am Hermann-Staudinger-Gymnasium gelebten Fremdsprachenunterricht genossen. Obwohl thematisch gearbeitet wurde und das Programm gut gefüllt war, standen der Spaß und das Miteinander im Vordergrund und so wurde beim Abschied nach einer gemeinsamen Woche die eine oder andere Träne vergossen.

Gleich zwei Gruppen wurden in deutschen Gastfamilien aufgenommen und verbrachten die Woche unter der Gesamtleitung von StDin Karin Lange mit Hilfe von StRin Anne ter Stal, StR Nikolaus Volland und den französischen Lehrkräften mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Während die Normannen und ihre deutschen Austauschpartner Aktivitäten rund um das Thema „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ erlebten, setzte sich die deutsch-bretonische Gruppe mit dem Thema „Wasser“ auseinander.

Bereits im März waren 25 HSG-Schüler und Schülerinnen in die Normandie gereist, hatten die Burg in Falaise erkundet, mittelalterliche Spiele probiert und in den beiden Partnerschulen in Condé und Vassy Schatzsuchen veranstaltet, Videos gedreht und Sprache erlebt – alles vor geschichtlichem Hintergrund. In Deutschland wurde nun daran angeknüpft. Während in Frankreich eher das Mittelalter beleuchtet wurde, standen nun die Römer im Mittelpunkt. Auf der Saalburg lernten die Schüler Interessantes über das Leben der Römer und machten sich dann in Obernburg auf die Suche nach noch vorhandenen Spuren. Ein Highlight war die Zusammenarbeit der Fachschaften Französisch und Latein: Unter Anleitung der Lateinlehrer StRin Martina und OStR Christian Ruft durften die Franzosen und Französisch-Schüler dann selbst aktiv werden und römisches Brot backen, Aufstriche herstellen sowie Wachstafeln basteln. Hierfür kamen dann noch 6.Klässer der Lateingruppe von Frau Ruft zu Hilfe, so dass das Projekt in jeglicher Hinsicht sprach-und altersübergreifend war.

Da der Sprachaustausch am HSG seit letztem Jahr mit der Normandie stattfindet, der Partnerregion von Unterfranken, wurde er finanziell durch einen Zuschuss des Bezirkes Unterfranken unterstützt.

Ein Revival stellte die Begegnung mit der zweiten Gruppe, den Bretonen, dar. Während der langjährige Austausch mit dem Collège in Moncontour während und nach der Pandemie zum Erliegen gekommen war, war es nun durch die Kollaboration mit den Normannen und im Rahmen des Erasmus-Kurzeitprogramms des HSG 15 Schülerinnen und Schülern möglich, zusammen mit ihren Lehrern ebenfalls nach Erlenbach zu reisen. Bereits seit Schuljahresbeginn arbeitet die Erasmus-AG des HSG mit der Gruppe in der Bretagne im Rahmen eines eTwinning-Projekts zum Thema „Wasser“ zusammen. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits in verschiedenen gemeinsamen digitalen Aktivitäten und Videoprojekten kennengelernt. Mit von der Partie war hier auch eine Schülergruppe aus Buc, eine Stadt in der Nähe von Versailles. Während ein kleinerer Teil der Erasmus-AG im März nach Buc reiste, empfingen 15 Schülerinnen und Schüler nun ihre bretonischen Freunde. Gemeinsam setzten sie sich mit dem Thema Wasser auseinander, machten eine Bootsfahrt, besichtigten die Firma Sodenthaler sowie die Kläranlage in Elsenfeld, gestalteten Collagen, Quizzes und bauten einen solarbetriebenen Gießkannenbrunnen. Unter der Anleitung von StRin Maria Rausch und FLin Anja Ühlein führten die Schülerinnen und Schüler zudem Experimente rund ums Wasser durch. Im Juni wird dann der Gegenbesuch der Erasmus-Gruppe in die Bretagne stattfinden.

Das Besondere an dieser Begegnung: Ganz im Sinne von Erasmus stehen Digitalität, Inklusion und Nachhaltigkeit im Vordergrund – nicht zuletzt deswegen wird das Projekt im Rahmen von ErasmusPlusSchule mit Mitteln der europäischen Union kofinanziert.

Karin Lange

 

Normannische Schülerinnen und Schüler in Erlenbach

Der Schüleraustausch des Hermann-Staudinger-Gymnasiums geht in die zweite Runde

"Bon appétit" lautete das Motto des Schüleraustausches unter dem sich 29 Schülerinnen und Schüler des HSG mit Gleichaltrigen zweier collèges in der Normandie trafen.

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Zum ersten Mal seit 2019 konnte der vom DFJW bezuschusste Austausch in diesem Jahr endlich wieder stattfinden. Schuld an der langen Pause war die Pandemie.

Nachdem die SchülerInnen des HSG im März in die Normandie gereist waren und sich und die französische Kultur dort bei sprachanimierenden Spielen, Museums-, Bücherei- und Marktbesuchen näher kennengelernt hatten und gemeinsam kreativ geworden waren (wir berichteteten), kamen die normannischen SchülerInnen im Mai ans HSG.

Hier wurde das Thema "Bon appétit" weiter vertieft. Nachdem die französischen Gäste am ersten Tag den Unterricht an einem deutschen Gymnasium kennengelernt hatten, stand am zweiten Tag ein gemeinsamer Besuch der Bäckerei Weigand in Elsenfeld auf dem Programm. Hier lernten die SchülerInnen den Unterschied zwischen deutscher und französischer Brotbackkunst kennen und konnten dem Geheimnis des Brezelformens auf den Grund gehen. Am Nachmittag durften sie die erworbenen Kenntnisse dann anwenden und selbst Brezeln formen. Im Rahmen einer Stadt- und Supermarktrallye lernten die SchülerInnen am nächsten Tag Erlenbach und das deutsche Geschäftswesen kennen. Dabei wurde bereits das Nachfolgeprogramm initiiert. Alle Austauschpaare sollten nämlich ein Produkt auswählen, das sie dann in einem kleinen Werbespot bilingual bewerben sollten. So entstanden viele kreative und vor allem witzige deutsch-französische Videoclips, die am deutsch-französischen Bunten Abend vorgeführt und zudem auf dem eigens kreierten kollaborativen digitalen Austauschtagebuch hochgeladen wurden.

Schueleraustausch2Neben all diesen gemeinsamen schulischen Aktivitäten, die stets durch gemeinschaftsstärkende und sprachaktivierende Spiele unterbrochen waren, verbrachten die SchülerInnen auch in Deutschland die Nachmittage und das Wochenende gemeinsam. Dass sich die SchülerInnen inzwischen schon wesentlich besser kannten und die Gruppendynamik an Fahrt aufnahm, zeigte sich darin, dass sich immer wieder neue Gruppenkonstellationen für gemeinsame Freizeitaktivitäten ergaben. Und so wurde auch der gemeinsame Abschlussabend ein voller Erfolg. Auf dem Programm standen verschiedene Beiträge einzelner SchülerInnen, gemeinsames Tanzen und Spielen und natürlich ein üppiges Buffet, das mit deutschen Spezialitäten bestückt war. Das Besondere hierbei - viele der Speisen waren im Vorfeld in deutsch-französischer Zusammenarbeit entstanden. "Hausaufgabe" für die Austauschpaare war nämlich, gemeinsam zu kochen, sich dabei zu filmen oder zu fotografieren und das Rezept in deutscher und französischer Sprache aufzuschreiben. Auch diese Ergebnisse wurden auf der kollaborativen Plattform hochgeladen und so können alle TeilnehmerInnen noch lange die gemeinsamen zwei Wochen Revue passieren lassen und nachempfinden.

Alles in allem war der Schüleraustausch mit den beiden collèges in der Normandie ein voller Erfolg und die Planungen für das nächste Jahr haben bereits begonnen.

Karin Lange

 

Sprachbad in der Normandie


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"Bon appétit" lautete das Motto des Schüleraustausches unter dem sich 29 Schülerinnen und Schüler des HSG mit Gleichaltrigen zweier collèges in der Normandie trafen.
Zum ersten Mal seit 2019 konnte der vom DFJW bezuschusste Austausch in diesem Jahr endlich wieder stattfinden. Schuld an der langen Pause war die Pandemie. Diese machte nicht nur Treffen in Präsenz unmöglich, der Corona-bedingte Wegfall des Austausches hatte auch einen weiteren Rückgang der Zahl der Deutschlernenden an unserer langjährigen Partnerschule in der Bretagne zur Folge, so dass wir die Begegnung mit den bretonischen Freunden auf Eis legen mussten. Glücklicherweise ergab sich über die Städtepartnerschaft Elsenfeld - Condé-sur-Noireau eine Möglichkeit, die langjährige deutsch-französische Freundschaft der beiden Gemeinden auf den schulischen Bereich auszuweiten und nach monatelangen Vorbereitungen konnten sich die Schüler und Schülerinnen des HSG Mitte März auf den Weg in die Normandie machen. < /p>

Im Vordergrund stand die Kommunikation, die nach einem gemeinsamen Unterrichtsbesuch mit den Austauschpartnern am Vormittag in den Familien am Nachmittag praktiziert werden konnte. Nach diesem "Schmiss ins französische Wasser" trafen sich alle Austauschpaare am nächsten Morgen im collège in Condé, wo das gemeinsame Kennenlernen im Rahmen von Spielen zunächst im Vordergrund stand. Hier konnte vor allem die französische Kollegin Claire Colin-Martin auf umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen, die sie bei einer Fortbildung beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) beziehungsweise dem französischen Pendant, dem Office Franco-Allemand pour la Jeunesse (OFAJ) gesammelt hat. Mithilfe der liebevoll vorbereiteten Auflockerungsübungen und Sprachanimationen überwanden die Schülerinnen und Schüler schnell ihre Zurückhaltung und Bedenken, so dass sie sich dann den gemeinsamen deutsch-französischen Aufgaben stellen konnten. Auf dem Wochenmarkt in Condé mussten beispielsweise Verkaufsgespräche belauscht und protokolliert, das Alter der zum Verkauf stehenden Küken erfragt und Redewendungen in beiden Sprachen gesammelt werden. Während also am Vormittag der direkte Kontakt mit Nahrung im engeren und weiteren Sinne im Vordergrund stand, machten sich die Austauschpartner am Nachmittag auf den Weg ins Museum in Condé und untersuchten, wie das Thema "Nahrung" in Gemälden zum Ausdruck kommt. In deutsch-französischen Kleingruppen suchten sich die Jugendlichen dann ihr Lieblingsgemälde und setzten dieses szenisch um. Der Fantasie waren hier keine Grenzen gesetzt, so dass am Ende der Applaus für die jeweils zweisprachigen Minitheaterstücke groß war und alle Beteiligten stolz auf ihre Ergebnisse blicken konnten.

Hatte der eine oder die andere zunächst noch Bedenken gehabt, wie sie mit der Fremdsprache wohl zurecht kommen würde und ob Kommunikation überhaupt möglich sein kann, so war nach zwei Tagen diese Angst überwunden. Die Austauschpartner konnten sich mit Hilfe der intensiven Sprachanimation und der gemeinsamen Aktivitäten näher kennenlernen, gemeinsame Interessen entdecken und feststellen, dass eine deutsch-französische Freundschaft tatsächlich möglich ist. Dem zunächst gefürchteten Wochenende in den Gastfamilien stand nun nichts mehr im Wege und Deutsche und Franzosen erkundeten gemeinsam die Normandie.

Wer in der normannischen Schweiz noch nicht vollends auf seine deutsch-französischen Kosten kam, hat im Mai (09.05.2023 – 15.05.2023) die Möglichkeit, dies nachzuholen oder zu vertiefen. Denn da kommen die französischen Schülerinnen und Schüler nach Erlenbach, um das Thema "Bon appétit" weiter zu bearbeiten. Auf dem Plan stehen unter anderem ein Bibliotheksbesuch, Kochaktivitäten und der gemeinsame Abschlussabend, der hoffentlich der Anfang einer langen fränkisch-normannischen Freundschaft ist.

Karin Lange