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"Echt? In Erlenbach gibt es eine Moschee?“

 

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Nach längerer, pandemiebedingter Pause war in diesem Schuljahr endlich wieder ein Besuch in der Erlenbacher Moschee möglich. Dass es in fußläufiger Entfernung zum HSG ein muslimisches Gotteshaus gibt, überraschte tatsächlich den ein oder die andere SchülerIn der 7. Jahrgangsstufe. Nachdem sich sowohl die Ethik-Klasse von Frau Leimeister wie auch die Religions-Klasse von Frau Scherpf im Unterricht über mehrere Wochen hinweg mit dem Islam auseinandergesetzt hatten, konnten sie nun eine Moschee von innen sehen. Der Imam beantwortete im großen (Männer-)Gebetsraum bereitwillig alle Fragen, die von einem Gemeindemitglied gekonnt aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt wurden. Er erklärte die wichtigsten Einrichtungsgegenstände wie etwa die digitale Anzeigetafel mit den genauen Zeiten für die 5 täglichen Gebete und führte sogar ein Gebet praktisch vor. So durften alle einmal erleben, wie sich Arabisch anhört. Nach einer anschließenden Besichtigung der Waschgelegenheiten, die vor jedem Gebet aufgesucht werden, um sich für das Gespräch mit Gott vorzubereiten, des Frauen-Gebetsraumes und der Unterrichtsräume für den an Kinder und Jugendliche gerichteten Koranunterricht punktete der Moschee-Verein wie jedes Mal mit seiner Gastfreundlichkeit. So ließen sich zum Abschluss alle Kuchen und Laugengebäck schmecken.

Cora Leimeister

 

Mit der Polizei über Drogen sprechen?

 

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Der Besuch des Polizeioberkommissars Fischer machte dies für die Schüler des P-Seminars „Suchtprävention“ möglich

Am 22.03. stattete Matthias Fischer, Polizeioberkommissar und Schulverbindungsberater der Polizei Obernburg, dem P-Seminar „Suchtprävention“ einen Besuch ab, um über Süchte und den oftmals dazugehörigen Drogenmissbrauch zu sprechen. Da POK Fischer selbst eine Zeit lang im Rauschgiftdezernat tätig gewesen ist, konnte er das Thema mit konkreten Fallbeispielen kurzweilig verdeutlichen.

Zu Beginn der Präsentation wurden verschiedene Suchtformen vorgestellt und in stoffgebunden- und ungebundene Süchte untergliedert. Außerdem erklärte Herr Fischer, wie eine Sucht überhaupt entstehen kann und welche Faktoren potentiell dazu beitragen. Darüber hinaus wurde erläutert, wie man am leichtesten eine Suchterkrankung erkennen kann. Dabei ist besonders die Abgrenzung zwischen einem normalen Konsum und tatsächlicher Sucht von Relevanz.

Im weiteren Verlauf zeigte Herr Fischer am Beispiel konkreter Drogen, wie diese wirken und ging darauf ein, inwiefern sich Cannabis von Alkohol unterscheidet. Interessant war besonders, dass der THC-Gehalt von Cannabis die letzten Jahrzehnte stark gestiegen ist und deswegen der vermeintlich harmlose Joint besonders für Kinder und Jugendliche im Wachstum gar nicht so harmlos ist. In den 60ern Jahren waren gerade einmal zwei Prozent THC enthalten, heute sind es schon knapp 20 Prozent. Aber auch unbekanntere Drogen wurden thematisiert, wie zum Beispiel Legal Highs, welche synthetisch hergestellt werden und mit ihrer Wirkung illegalen Substanzen ähneln soll. Die von den genannten Drogen ausgehende Gefahr betonte der Polizeioberkommissar jeweils sehr deutlich und zeigte anhand eines Würfelturms anschaulich, welche Folgen der Besitz und Konsum illegaler Substanzen hat. Mit Konsequenzen hat man nämlich nicht nur bei der Polizei, sondern auch beim Jugendamt, der Staatsanwaltschaft und der Führerscheinstelle zu rechnen. Letzteres sorgte für den Aha-Moment des Besuches, denn wer in der Jugend beispielsweise mehr als einmal mit Haschisch erwischt wird, erhält auch Jahre später nicht so einfach einen Führerschein und muss dafür einen viel langwierigeren und v.a. teuren Prozess durchlaufen als jede/r andere junge Erwachsene/r.

Somit erhielten die Schülerinnen und Schüler dank Herrn Fischer einen sehr interessanten Einblick in das Thema Süchte und wurden zudem mit den Schattenseiten des Drogenkonsums konfrontiert.

Lilly Stahl, Q11

 

König*in im Land der Bonbons

Was würdest du tun, wenn du König*in von Deutschland wärst? Oder Bundeskanzler*in? Und welche Rolle spielen Bonbons dabei?


Vor den Ferien bot sich in den 10. Klassen Ethik bei StRin Leimeister die Möglichkeit für eine besondere Stunde. Nachdem in den Wochen zuvor diverse Menschenbilder und damit zusammenhängend Ideen zu Gesellschaftsverträgen von Thomas Hobbes über Jean-Jacques Rousseau bis hin zu Immanuel Kant besprochen worden waren und die Schüler auch schon einmal selbst ein solches Vertragswerk für einen fiktiven Inselstaat entworfen hatten, galt es nun am Tablet einen eigenen Staat zu gründen.
Im Browserspiel „nationstates“ kann man zuerst entscheiden, ob man die eigene Nation eher konservativ, liberal oder doch vielleicht anarchistisch oder gar diktatorisch anlegen möchte. Danach stellt man noch einige Parameter ein, so z.B. ob der Cannabis-Konsum legal sein soll oder Jugendliche ein verpflichtendes Jahr bei der Armee absolvieren müssen, wählt eine Flagge, denkt sich natürlich einen Namen aus, entscheidet sich für eine Währung und kann den Zufallsgenerator über das Nationaltier entscheiden lassen. Wie wär's beispielsweise mit einem Krokodil, Papagei oder einer Schildkröte? Hat man erst seinen Staat gegründet, kommen dann im Laufe der Zeit verschiedene Aufgaben und Probleme auf die Spieler*in zu, die es in der Rolle als Staatsoberhaupt zu bewältigen gilt: Wie viele Freiheiten soll die eigene Bevölkerung genießen dürfen und welche Rolle spielt beispielsweise die Jugendkriminalität für den wirtschaftlichen Erfolg des eigenen Landes?

Natürlich konnten innerhalb der Doppelstunde nur wenige Grundsteine gelegt werden, aber vielleicht ist der eine oder die andere dran geblieben, denn es sei „cool, seinen eigenen kleinen Staat zu kreieren“, meinte ein Schüler.

 

 

Der eigene Staat entsteht

Eine Erkenntnis, die die Spielerinnen  und Spieler aus dieser Simulation mitnehmen konnten, ist sicher, dass es in der Politik kein einfaches „Richtig“ und „Falsch“ gibt, das auf alle Situationen angewendet werden kann. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen die Zehntklässler auch beim zweiten, diesmal analogen Spiel, dem „Bonbonfieber“. Hier sollten sie in Kleingruppen 50 Bonbons mehr oder weniger gerecht unter den einzelnen Spielern aufteilen. Je mehr Bonbons sich ein*e erste*r Teilnehmer*in sichert, umso weniger bleiben in den nächsten Runden für die anderen und auch die fiktive Bonbon-Bank kann immer weniger ausgeben. Nach einigen - durch allzu gierige Mitspielende verursacht - sehr kurzen Runden sollten sie gemeinsam versuchen, die Idee des Spiels in die reale Welt zu übertragen. So könnten die eingesetzten Bonbons für Ressourcen wie Nahrung, Holz oder Öl stehen, die schnell aufgebraucht sind und wenig Möglichkeiten für Regeneration lassen, so dass sie irgendwann ausgehen, wenn man mit ihnen nicht nachhaltig umgeht. Diese Interpretation fiel aber den meisten kurz vor dem Mittagessen doch recht schwer, so dass die anschließende endgültige Vernichtung der „Spielsteine“ durch Aufessen einen willkommenen Abschluss bildete. „Die Menschheit liebt es eben, sich selbst zu zerstören. Wir unternehmen erst etwas, wenn es zu spät ist“, so das selbstkritisch-düstere Fazit eines Schülers.

Cora Leimeister

 

 

Besuch im Jugendzentrum Erlenbach

 

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Um zu erfahren, wie Suchtprävention konkret betrieben wird, hat das P-Seminar „Suchtprävention“ am 21. Februar 2022 das Jugendzentrum in Erlenbach besucht.

Nach einem kurzen Fußmarsch wurden die Schüler und ihre Lehrerin Frau Leimeister von Ralf Diener, dem Einrichtungsleiter, begrüßt. Aufgrund der pandemischen Lage musste eine Hausführung leider entfallen und so fand das Gespräch mit dem studierten Sozialpädagogen im großen Aufenthaltsraum statt. Neben einer Einführung in das Angebot des Jugend- und Familienzentrums erfuhren die Schülerinnen und Schüler unter anderem, dass die Pandemie besonders die Jugendarbeit extrem erschwert habe, da das „zweite Wohnzimmer“ während des Lockdowns gar nicht zugänglich gewesen sei und seither – je nach Impfstatus – auch nur noch eingeschränkt genutzt werden könne. Auf Nachfrage schilderte Diener außerdem, dass Suchtprävention kein Thema sei, das aktiv propagiert werde: „Im Haus herrscht ein absolutes Verbot von Alkohol und anderen Suchtmitteln, so einfach ist das.“ Im Gegensatz dazu engagiert sich das Team aber beispielsweise gegen Rassismus und plant mit anderen Jugendzentren des Landkreises einen entsprechenden Projekttag, für den sich jede*r vor einer gemalten Weltkarte für eine bunte Collage fotografieren lassen konnte.

Cora Leimeister

 

Be smart: Gemeinsam Atemhelden werden!

von Cora Leimeister

Diesem Ziel haben sich die Ethik-Schüler*innen der 8. Klassen mit ihrer Teilnahme bei der deutschlandweiten "Be smart, don't start"-Kampagne verschrieben und mit ihren kreativen Projekten jetzt sogar einen Preis ergattert.

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Besseratmer, Dranglose, Aktivatmer, Frischluftinhalierer, Lungenschützer, Naucher, Frischluftatmer oder eben Atemhelden - das sind einige der Vorschläge für ein neues Wort für "Nichtraucher". Dies soll zeigen, dass das Nichtrauchen normal ist und nicht das Rauchen.

Damit möglichst wenige überhaupt erst mit dem Rauchen anfangen, gibt es schon seit Jahren Präventionskampagnen, so eben auch https://www.besmart.info/.

Im Herbst 2019 haben sich die 21 Schüler*innen der 8. Klasse Ethik dazu verpflichtet, nicht zu rauchen bzw. erst gar nicht mit dem Rauchen anzufangen. 25 Wochen lang mussten sie sich dafür regelmäßig rückmelden und haben es fast bis zum Ende auch problemlos durchgehalten.

Parallel dazu haben sich kleine und größere Gruppen gefunden, die während einiger Ethik-Stunden jeweils ein Video zum Thema gedreht und Zuhause weiter bearbeitet haben. Zwei dieser Projekte wurden dann schließlich beim Kreativwettbewerb der Kampagne eingereicht und nach Wochen des Wartens ist nun klar, dass wir tatsächlich 100€ gewonnen haben!

 

 

Gemeine Gemeinschaften (März 2020)

von Cora Leimeister

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Psychogruppen, neureligiöse Bewegungen oder doch Sekten? Am vergangenen Mittwoch klärte Dr. Lohmayer, Sprecher des Referats für "Interreligiösen Dialog und Weltanschauungsfragen" der Diözese Würzburg, in einem interessanten Vortrag vor den 8. Klassen darüber auf und zeigte anhand konkreter Beispiele, dass man nicht dumm sein muss, um auf einen Guru hereinzufallen.

Die Schüler*innen wussten, dass sie passend zum Lehrplan einem Vortrag über Sekten zuhören sollten. Aber gleich zu Beginn der Veranstaltung machte Dr. Lohmayer deutlich, dass man das Wort Sekte eigentlich nur noch umgangssprachlich gebraucht und in Fachkreisen lieber von Psychogruppen oder Neureligiösen Bewegungen gesprochen wird.

Der Einfachheit halber nennt er sie im Verlauf nur noch salopp „gemeine Gemeinschaften“ und liefert den Schüler*innen einen Merkmalskatalog, den bekannte Gruppierungen mehr oder weniger alle erfüllen: strenge Hierarchie, zentrale Führerfigur, Kontrolle und Überwachung der Gemeinschaft, Isolation der Mitglieder von der Außenwelt, Schwarz-Weiß-Denken, Manipulation der Persönlichkeit, etc.

Das Beispiel der „Neuen Gruppe der Weltdiener“ um den Guru von Lonnerstadt bewegt, denn in den Sektenkindern wohnen angeblich alte Seelen, sodass man diese Kinder wie Erwachsene behandelt. Das bedeutet: Meditieren statt Spielen, Unkrautjäten statt Fußball und Leben in einem abbruchreifen Haus ohne fließendes Wasser statt komfortablem Reihenhaus mit großem Garten. „Kann das Jugendamt da nicht kommen und den Kindern helfen?“, wird gefragt, aber so einfach ist es nicht, denn das Erziehungsrecht liegt bei den Eltern und der Staat darf nur eingreifen, wenn das Kindeswohl gefährdet ist. „Und das lässt sich bei psychischer Gewalt und Manipulation nur sehr schwer nachweisen“, so Dr. Lohmayer.

Am Ende rät der Experte, sich nie nur auf eine Gruppe zu fixieren, sondern sich möglichst breit aufzustellen und z.B. in mehreren Vereinen aktiv zu sein, um so ein soziales Sicherheitsnetz zu haben, das einen in schwierigen Situationen auffängt und davor bewahrt, sein Leben einem selbsternannten Meister zu verschreiben.

 

Aschaffenburgexkursionen der 6. und 7. Klasse (Juli 2019)

von Cora Leimeister

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Auf den Spuren der drei großen Weltreligionen wandelten die Schülerinnen und Schüler der 6. sowie 7. Klasse vergangene Woche zusammen mit ihrer Ethik-Lehrerin Frau Leimeister und der Begleitung Frau Geis-Matthiesen bzw. Frau Ehser. Während die Sechstklässler wie jedes Jahr im Juli nach Aschaffenburg fuhren, um im Museum jüdischer Geschichte und Kultur sowie in der Stiftskirche mehr über Judentum und Christentum zu erfahren, begaben sich die Siebtklässler auf einen kurzen Fußmarsch zur Erlenbacher Moschee.

Frau Nöth vom Führungsnetz Aschaffenburg zeigte im Museum typisch religiöse Gegenstände wie etwa die Kippa (Kopfbedeckung für männliche Juden), den Tallit (Gebetsmantel) oder den Schofar (Hallposaune aus Widderhorn) und vermittelte ganz nebenbei noch viele wichtige Informationen zur jüdischen Geschichte. Dass diese auch außerhalb der Räumlichkeiten eines Museums eine Rolle spielt, demonstrierte sie auf dem Weg zur Stiftskirche am Beispiel der in der Steingasse verlegten Stolpersteine in Erinnerung an Antonie und Markus Oestreicher. Besonders beeindruckend fand Schülerin Sophia hierbei die Idee des Künstlers Gunter Demnig, dass man sich beim Lesen der Inschriften vor den ehemaligen Hausbewohnern verneigt. Der Blick nach oben war hingegen in der Stiftskirche wichtig, galt es doch diverse Andachtsbilder, sogenannte Epitaphien, genauer zu erkunden. Daneben erfuhren die Schüler und Schülerinnen beispielsweise viel über den Werdegang dieser ältesten Kirche Aschaffenburgs, deren Wurzeln bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen und am Triumph- oder Monumentalkreuz leicht zu belegen sind. Wesentlich spannender dürfte allerdings das Ablaufen des romanischen Kreuzganges aus dem 12. Jahrhundert gewesen sein, vor allem nach dem Hinweis, dass einige der Bodenplatten Grabsteine darstellen und sich darunter tatsächlich Gebeine befinden. Die Reaktion reichte von einem angewiderten „Is ja eklig“ bis hin zu dem Versuch, diese Steine möglichst zu meiden und vor allem auf den breiten Fugen oder kleineren Füllsteinen zu laufen.

Weniger kurios, aber sicher nicht weniger informativ war der Besuch in der Erlenbacher Moschee. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung durch den Vorsitzenden des Familienbeirats Herrn Dündar, den Theologen Herrn Kaya und den Vorstand des Frauenbeirats Frau Karadeniz wurden die Siebtklässler in den großen Gebetsraum geführt, wo Imam Yasa sie schon erwartete. Nach einem kurzen Video über die mit dem Gebet in einer Moschee verbundenen Rituale klärte der Imam mit Hilfe von Herrn Kaya als Übersetzer unter anderem über die täglichen Pflichtgebete und die fünf Säulen des Islam auf. Außerdem wissen nun alle, dass eine Moschee weder eine reich geschmückte Kuppel noch ein Minarett für den Gebetsrufer, den Muezzin, braucht, sondern dass vor allem die Ausrichtung nach Mekka (in Saudi-Arabien) wichtig ist, die Anwesenheit eines Imams und genügend Platz für die Gläubigen, um sich zu versammeln. Nach einem abschließenden Blick in das heilige Buch der Muslime, den Koran, ging es in einen der beiden Aufenthaltsräume, die normalerweise geschlechterspezifisch getrennt sind, wo wie schon beim Besuch im vergangenen Jahr eine große Auswahl an Speisen und Getränken aufgetischt war. Diese Gastfreundschaft, die Teil der Religion und Kultur ist, begeisterte die Schüler und Schülerinnen ganz besonders. Mit der ausdrücklichen Einladung, jederzeit wieder vorbeizuschauen, ging eine interessante Doppelstunde zu Ende.

 

 

 

Schuljahr 2017/2018

Exkursion nach Klingenberg zum Hephata-Wohnheim

von Justine Babylon, Q11

Ethik Hephata Mai18

Am Montag, den 16.4.18, hat das P-Seminar „Suchtprävention“ unter Leitung von StRin Leimeister eine Exkursion zum Pflegeheim mit Wohntrainingshilfe der Hephata Diakonie in Klingenberg unternommen.

Nach einer kurzen Beschreibung der verschiedenen Stationen, die ein Abhängiger durchläuft, bevor er sich im Wohnheim anmeldet, wurden uns von Michael Gutberlet, dem Leiter des betreuten Wohnens und der Wohntrainingshilfe, einige Zahlen und Fakten genannt. In Deutschland leiden ca. 2 Millionen Menschen an Alkoholsucht, weitere 5,7 Millionen trinken mehr, als für ihre Gesundheit gut ist, zählen aber noch nicht zu den Abhängigen. Über 1 Millionen Medikamentenabhängige und 200.000 Drogenabhängige kommen noch hinzu. Der Alkoholismus ist aber trotz gegenteiliger öffentlicher Wahrnehmung das größte Problem. Uns wurde mitgeteilt, dass jede Person, unabhängig von Glaube und Vorgeschichte, die Chance hat, aufgenommen zu werden. Manchmal kommt es zu kurzen Wartelisten in der stationären Einrichtung. Ins betreute Wohnen werden aber nahezu alle Bewerber aufgenommen.

Die meisten Menschen, die in Klingenberg im Wohnheim leben, waren vor ihrem Einzug schon lange Zeit süchtig, meistens sogar nach mehr als einer Substanz und haben einen Entzug in einer Klinik hinter sich. Außerdem leben dort viele psychisch Kranke, die Alkohol als „Heilmittel“ gesehen haben, um beispielsweise ihre Depressionen zu bekämpfen. Daraus resultiert aber oft eine Dosissteigerung und Abhängigkeit vom Alkohol. Es ist aber auch möglich, dass der Alkohol Schuld an der psychischen Erkrankung ist. In beiden Fällen leiden die Betroffenen sowohl an der Sucht, als auch einer psychischen Erkrankung. Menschen mit solchen Doppeldiagnosen haben sehr spezielle Bedürfnisse. Sie benötigen sowohl Struktur und Regeln in ihrem Leben, um die Sucht zu überwinden, als auch Freiraum, um sich besser mit ihren psychischen Problemen auseinandersetzen zu können.

Für die verschiedenen Bedürfnisse der Patienten werden in Klingenberg verschiedene Einrichtungen angeboten. In der vollstationären Einrichtung werden Süchtige auf begrenzte Zeit betreut und es wird ihnen geholfen, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern und möglichst selbstständig zu leben. Dabei müssen sie oft grundlegende Dinge völlig neu lernen, wie jeden Morgen aufzustehen, einkaufen zu gehen, die Wohnung sauber zu halten und zu kochen, bis sie nach ca. 2 Jahren in betreute Wohneinrichtungen umziehen können. Dabei wird je nach Charakter und Krankheit des Betroffenen zwischen Wohngemeinschaften oder einzelbetreutem Wohnen entschieden.

Auch eine Tagesstätte, in der die Personen mindestens dreimal wöchentlich für 4 Stunden betreut werden, sonst aber eigenständig leben, wird in Klingenberg angeboten. In dieser Tagesstätte hat gemeinsamer Sport eine wichtige Bedeutung, denn er bringt den Betroffenen Erfolgserlebnisse und hält sie fit. Die dort angebotenen Sportarten sind Dart, Tischkicker, Volleyball und Badminton. Teilnahme an Wettbewerben wird den Betroffenen ebenfalls ermöglicht.

Bei einem abschließenden Rundgang bekamen wir Einblicke in das Gruppentherapiezimmer, die Küche, in der täglich für bis zu 35 Personen gekocht wird, den Speiseraum und die Schreinerei, in der gespendete Möbelstücke repariert und umgestaltet werden können. Die eigentlichen Wohneinrichtungen konnten wir verständlicherweise nicht besichtigen, da die Bewohner zum Teil an schweren körperlichen und psychischen Erkrankungen leiden.

 

Abgestaubt

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 So lautete zwar der Titel der mobilen und interaktiven Bibelausstellung, die Studenten der Bibelschule Brake (Lemgo) entworfen haben, aber beim Besuch der beiden Ethik-Klassen der 6. Jahrgangsstufe von StR Iberle und StRin Leimeister kurz vor den Pfingstferien wurde es dann am Ende doch ziemlich staubig.

 Die rund 120 Quadratmeter große Ausstellung war in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Erlenbach aufgebaut und informierte sehr anschaulich über die verschiedenen Phasen der Bibelproduktion, angefangen bei Papyrusrollen über Gutenbergs Druckerpresse bis hin zur Bibelübersetzung von Martin Luther.

Zwei Studenten führten die Schüler in kleinen Gruppen und mit viel Humor von einer Station zur nächsten, wobei es so skurrile Dinge wie etwa eine „Wasser-Bibel“ zu entdecken gab. Diese eignet sich laut Hersteller für Tauchgänge und Segeltörns, soll aber auch verfolgten Christen überall auf der Welt gute Dienste leisten und geleistet haben. Einmal angesprochen erwachten plötzlich auch bis dato für Schaufensterpuppen gehaltene Schauspieler zum Leben und erzählten von ihrer Bedeutung für die Heilige Schrift.

 

 

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Mit diesen Grundinformationen ausgestattet, durften die Schüler anschließend die Räumlichkeiten auf eigene Faust erkunden und alle Exponate anfassen oder ausprobieren. Fesselten zu Beginn noch die Trailer zu aktuellen Filmen mit biblischem Inhalt und reizten die Spiele zur Lebensgeschichte Luthers auf dem Tablet, wurde schnell auch eine echte Druckerpresse interessant, mit der die Schüler unter Aufsicht eigene Seiten bedrucken durften. Einen Raum weiter konnten sie sich beim Schreiben auf einer Wachstafel oder mit dem Federkiel ausprobieren. Am meisten Aufmerksamkeit zog jedoch eine unscheinbare Holzkiste, gefüllt mit Steinen, auf sich, an denen sich die Schüler als Archäologen versuchen konnten. Da dies jedoch nicht, wie üblich, darin bestand, sich vorsichtig und mit kleinen Pinseln Schicht für Schicht vorzuarbeiten, sondern mit grobem Hammer und Meißel gearbeitet werden durfte, waren die Schätze in Form von alten D-Mark-Stücken schnell gehoben und die Ausgrabungsstätte in eine Staubwüste verwandelt.

 

Nach 90 Minuten kehrten die 30 Schüler wieder mit ihren Lehrern zur Schule zurück, im Gepäck ein paar Münzen, die selbst gedruckten Seiten und jede Menge bleibende Erinnerungen über eine lebhafte Auseinandersetzung mit einem manchmal doch recht angestaubt wirkenden Thema.

 

StRin C. Leimeister

 

Religion und Ethik: „Leben und Tod“

von Pia Heidenreich

„Hilfe zum Leben während des Sterbens“ – auf jene Art und Weise kann man Hospizarbeit verstehen. Diese Aussage klingt zunächst paradox, wurde jedoch für die Schülerinnen und Schüler aller 10. Klassen begreifbar, nachdem sie den Workshop „Leben und Tod“ besuchten, der von VertreterInnen des Hospizvereins Miltenberg am 09. Februar 2018 in den Räumen des Hermann-Staudinger-Gymnasiums angeboten wurde. Zusammen mit ihren Religions- und Ethiklehrerinnen konnten die Jugendlichen für 90 Minuten in einen Lebensbereich eintreten, der ihnen mehrheitlich fremd und unbekannt war. Nachdem die SterbebegleiterInnen ihre alltägliche Arbeit präsentiert hatten, stellten die Teenager Fragen, zum Beispiel, welche Gedanken einen todkranken Menschen vor seinem Lebensende bewegen, wie ein Hospizbegleiter die Stärke findet, seine Arbeit zu verrichten, oder auch, welche Schlüsse Patienten im Blick auf ihr Leben ziehen. Anhand von liebevoll erzählten Anekdoten wurde nicht nur deutlich, mit wie viel Engagement und Herzblut die meist ehrenamtlichen MitarbeiterInnen ihre Arbeit verrichten, sondern auch, dass diese Fragen für jeden Menschen individuell anders beantwortet werden. Um sich über seine eigenen Ansichten klar(er) zu werden, bietet der Verein Möglichkeiten und Werkzeuge an, die sie auch den Kindern vorstellten. Ebenso wie die „Deklaration der Menschenrechte Sterbender“ von 1975, welche den Begriff der Menschenwürde und die Achtung vor ihr nochmals sehr lebendig werden ließ. Die sich an diesen Wegweiser zum angemessenen Umgang mit sterbenskranken Menschen und ihren Angehörigen anschließenden Diskussionen beleuchteten die Gefühle und Gedanken der vielen Personen, die ein Sterben immer berührt. „Du zählst, weil Du bist, bis zum letzten Augenblick des Lebens“ ist eine Aussage von Cicely Saunders, Begründerin der Hospizbewegung, die am Ende viel Licht und Wärme ins Dunkel mancher Todesvorstellungen brachte.

 

 

 

Radiobeitrag

Das P-Seminar Suchtprävention führt auch dieses Jahr wieder ein Projekt an unserer Schule durch. Es trägt den Namen "SayNo“-Challenge und steht für einen Wettbewerb, an dem die Schüler der 9.Klassen teilnehmen sollen. Die Schüler müssen versuchen, während des Zeitraumes vom 9.2. – 23.3. (letzter Schultag vor Ostern) keinen Alkohol zu konsumieren oder zu rauchen (einschließlich Shisha, E-Zigarette). Die Oberstufenschüler aus dem P-Seminar fungieren hierbei als Klassenbetreuer. Die Schüler der 9.Klassen sollen an jedem Montag Rückmeldung geben, ob in der Woche davor "gesündigt“ wurde oder nicht. Wurde eine der genannten Substanzen konsumiert, erhält die Klasse einen Strafpunkt.
Diese Rückmeldung findet anonym statt, weder Lehrer noch Klassenkameraden sollen davon erfahren. Am Ende gewinnt die Klasse mit den wenigsten Strafpunkten einen zusätzlichen Wandertag, der von den Schülern des P-Seminars organisiert wird. Das Projekt erfordert ein hohes Maß an Ehrlichkeit und Eigenverantwortung der Schüler und besonders während der Faschingszeit wird es wohl einigen Schülern schwerfallen, der Verlockung durch Alkohol oder Zigaretten zu widerstehen.

Exkursion ins Bezirkskrankenhaus Lohr

An einem regnerischen Mittag fuhr das P- Seminar Suchtprävention des Hermann-Staudinger-Gymnasiums unter der Leitung von Frau Leimeister und Herrn Iberle in das Bezirkskrankenhaus in Lohr am Main.

Dort angekommen wurden sie von Stefan Koschmieder, dem Psychologen der die Station Suchtprävention im Haus 21 leitet, empfangen. In einem Konferenzraum erklärte der Psychologe, dass es hier in der Suchtklinik ein zweistufiges System gibt. Die erste Stufe ist die akute Stufe, in welcher der Körper des Patienten entgiftet wird. Die zweite Stufe stellt die Entwöhnung dar. Er erklärte den Schülern, dass eine Suchtkrankheit unheilbar ist und man nie wieder von ihr loskommt. Somit sensibilisierte er die Schüler und warnte zudem, dass alle Genussmittel mit Vorsicht zu genießen sind. Es gibt nur trockene Alkoholiker und cleane Drogenabhängige, aber niemand kann vollständig von seiner Sucht geheilt werden. Er hob das Suchtpotential von legalen Suchtmitteln wie Alkohol oder Nikotin hervor. Besonders erschreckt waren die Schüler über das Abhängigkeitspotential von Nikotin, welches schon nach nur 14 Tagen abhängig macht. Er beschrieb ausführlich, welche positiven Gefühle sich nach dem Konsum bemerkbar machen. Eine Wiederholung dieser Zustände ist oft nur durch eine höhere Dosis machbar, wodurch viele Abhängige in einen Teufelskreis geraten. Daraufhin erläuterte er den interessierten Schülern die Auswirkungen verschiedener Suchtmittel auf das menschliche Gehirn. Entgegen der landläufigen Meinung tötet zum Beispiel Alkohol keine Gehirnzellen ab, sondern beeinflusst die Verbindungen zwischen den Hirnzellen und somit die Struktur des Gehirns.

Nach dieser Einführung kamen zwei Patienten der Suchtklinik, die über ihre Alkoholabhängigkeit informierten.

Der Erste berichtete über ein schweres Leben, welches von zahlreichen, traumatischen Erlebnissen geprägt war. Als Kind wuchs er in einem Heim auf, später verlor er zahlreiche Menschen, die ihm nahestanden. Dies stürzte ihn in den Alkohol und führte dazu, dass er permanent Schnaps trank, um seinen Alkoholspiegel aufrecht zu erhalten. Kurz vor der völligen Verwahrlosung stehend, ließ er sich in die Klinik einliefern und schlug er den beschwerlichen in die Trockenheit ein. Abschließend riet er den Schülern, über Probleme zu reden und sich stets über die Konsequenzen der eigenen Handlungen im Klaren zu sein.

Der zweite Patient berichtete über exzessives Trinken, zum Beispiel bei Weihnachtsveranstaltungen, was ihn schlussendlich in die Abhängigkeit führte. Nach erfolgreicher Entgiftung fing er aber nach einigen Jahren an wieder zu trinken und verlor völlig die Kontrolle über sein Leben, welches von nun an vom Alkohol bestimmt war..

Nach diesen beeindruckenden Schilderungen meldete sich ein weiterer Gast zu Wort, der bereits früher Patient in der Suchtklinik war und aufgrund von Rauschgiftdelikten schon zehn Jahre im Gefängnis saß. Er berichtete über seine Drogenabhängigkeit und den Teufelskreis, in den er geraten war. Jedoch gelang es ihm mit großer Mühe, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Dieses Beispiel hielt uns vor Augen, dass es sich auch in einer noch so aussichtslosen Situation stets lohnt, an einen Ausweg zu glauben und diesen auch aufzusuchen.

Als letzte Rednerin war Sally Müller an der Reihe, die letztes Jahr am HSG ihr Abitur ablegte, welche sich in einem freiwilligen soziales Jahr in Lohr auf das Psychologiestudium vorbereitet. Sie beschrieb die Herausforderungen der täglichen Arbeit mit den Patienten, betonte jedoch immer wieder, dass ihr die Patienten sehr viel zurückgeben.

Exkursion Suchtprävention

1 Woche ohne Handy

Das P-Seminar "Suchtprävention" startete am Donnerstag, 22.06., mit der handyfreien Woche.

28 Schüler und 2 Lehrer wollen versuchen, für eine Woche ohne ihr Handy auszukommen. Der Medienpädagoge Felix Behl begleitet den technologiebefreiten Alltag der Schüler. Ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch soll am 12.7. im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Aula des HSG stattfinden.

Rechts: Die Handys werden symbolträchtig in einem Sicherheitskoffer weggeschlossen.

Das Main-Echo hat darüber berichtet, erfahren Sie hier mehr - Anmeldung u.U. erforderlich.

Hier sehen Sie den Bericht aus der Abendschau des Bayerischen Fernsehens.

Handyprojekt