Emily Rehak gewinnt den Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen
Und wir haben sie….
Die Schulsiegerin des diesjährigen Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen steht fest: Emily Rehak aus der 6e hat sich mit ihrem Buch „Gips“ von Anna Wolz durchgesetzt und konnte im Hinblick auf Lesetechnik und Interpretation punkten.
Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler stellen beim Wettbewerb in einer ersten Runde ein Buch ihrer Wahl vor und lesen einige Seiten einer selbstgewählten Passage vor. In einer zweiten Runde wird es schwieriger: Ein unbekannter Text – in diesem Jahr der Titel „Schön wie die Acht“ von Nikola Huppertz - stand auf dem Programm. Dabei werden insbesondere Leserichtigkeit, Flüssigkeit, Aussprache und Betonung bewertet.
Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht! Es wurden sehr spannenden Texte vorgestellt: Leona Väth (6d) las aus dem Buch „Liliane Susewind“ von Tanya Stewner, in dem es um Lilli geht, die die außergewöhnliche Gabe hat, mit Tieren zu sprechen. Wer „Die unlangweiligste Schule der Welt“ erleben wollte, konnte sich über die von Linus Hackel (6c) ausgewählte Stelle aus dem gleichnamigen Buch von Sabrina Kirschner freuen. Yassin Mostafa (6a) präsentierte „Bitte nicht öffnen – Magic“ von Charlotte Habersack: Hier öffnet Nemo ein geheimnisvolles Päckchen, das er bekommt und findet darin ein Einhorn! Rudi Bräutigam (6b) hatte einen „Klassiker“ dabei: „Harry Potter und der Stein der Weisen“.
Danke an alle, die mitgemacht haben! Jetzt bleibt uns nur noch, unserer Schulsiegerin für die nächste Runde auf Kreisebene viel Erfolg zu wünschen!
Toller Vorlesetag 2023 am HSG zum Thema 'Vorlesen verbindet'
Am 17. November fand wieder der Vorlesetag am HSG statt: Zum Motto 'Vorlesen verbindet' wurden an vier Leseinseln in den Pausen Literatur zur Thematik präsentiert. Dieses Jahr mit einer Neuerung, denn zum ersten Mal las dabei auch eine Schülerin vor.
An den im Schulhaus verteilten vier Leseinseln gab es ein vielfältiges Programm für alle Jahrgangsstufen, zwei Präsentationen fanden dabei sogar auf Englisch statt. Während der von Herrn Fuchs gelesene Auszug aus J.K. Rowlings Harry Potter and the Philosopher's Stone SchülerInnen ab der Unterstufe begeistere (an dieser Stelle auch noch einmal ein großes Lob für die gestische Unterstützung), war bei Frau Winklers Stelle aus Lauren Weisberges The Devil Wears Prada die Zielgruppe älter.
Weitere Vorträge gab es im Atrium, der Lounge in der Mensa oder der Schülerlesebibliothek. Dabei lasen die LehrerInnen Passagen aus den unterschiedlichsten Werken. Neben Michael Endes Die unendliche Geschichte oder Erich Scheurmanns Der Papalagi standen u. a. auch Rick Riordans Percy Jackson, Kirsten Boies Ein Sommer in Sommerby und Benedict Wells Hard Land auf den Programm. Ein Highlight war dieses Jahr sicherlich die von Polly Grimm (Klasse 8b) selbst verfasste und am Vorlesetag im Atrium präsentierte Geschichte Malefitzkreuzarschdonnerwetter.
Insgesamt war auch dieses Jahr der Vorlesetag ein toller Erfolg der nachhaltig motiviert und Lust auf weitere Aktionen in der Zukunft macht - vielleicht finden sich ja auch andere SchülerInnen die ihre eigenen Werke präsentieren wollen. Besonders die große Anzahl an begeisterten jungen SchülerInnen bei den Vorträgen lässt hoffen, dass diese Aktion dazu beitragen konnte, auch in Zukunft die Leselust der SchülerInnen zu steigern.
Vielen Dank an alle beteiligten VorleserInnen für ihr Engagement sowie an alle ZuhörerInnen für ihren Beitrag zum Erfolg! P.S.: Wir planen bereits für den nächsten Vorlesetag im Herbst 2024 :)
Kleine Impressionen des Vorlestages (zum Start bitte auf eines der Fotos klicken)
Q 12 „verzaubert“?!
Ein Besuch im Staatstheater Darmstadt
Peng! Ein ohrenbetäubender Knall zerreißt die Stille! Cipolla stürzt zu Boden. Tot!
Die Schülerinnen und Schüler der Q12 und einige Interessierte aus der 11. Klasse konnten mit ihren Deutschlehrern Herr Füller, Herr Heidenreich, Herr Simon und Frau Gese diese Szene live verfolgen. Im Staatstheater Darmstadt wurde die Novelle „Mario und der Zauberer“ in einer Bühnenversion von Brigitte Dethier und Christian Schönfelder aufgeführt.
Worum geht es?
Urlaub in Italien! Einfach einmal Sonne, gutes Essen und den Luxus der Hotels genießen – das wollte die vierköpfige Familie aus Thomas Manns Text. Wir befinden uns Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Bald merkt die Familie während ihres Aufenthaltes, dass man als Deutscher nicht mehr ganz so freundlich, nicht mehr ganz so entgegenkommend behandelt wird. Nationalistisches Denken und Empfinden hat sich auch in Mussolinis faschistischem Italien breit gemacht. Trotzdem versuchen die Eltern, nicht zuletzt den Kindern zuliebe, sich mit der Situation zu arrangieren und das Beste daraus zu machen. Da scheint eine angekündigte Zaubershow gerade die richtige Ablenkung zu versprechen. Allerdings tritt dort der „Zauberkünstler“ Cipolla auf, der keine nette Show liefert, sondern sein Publikum durch seine enormen Hypnosekünste im wahrsten Sinne des Wortes „nach seiner Pfeife tanzen“ lässt, es verführt und ihm seinen Willen aufzwingt. Er treibt sein grausames Spiel so weit, dass dies Gegengewalt provoziert: Er wird schließlich von Mario, einem Zuschauer, den er vor aller Augen gedemütigt hat, erschossen.
Was hat uns bewegt?
Thomas Mann legt uns in seiner 1930 erschienene Novelle eine hellsichtige Studie vor, in der er aufzeigt, wie schnell man vermeintlich „starken Männern“ auf den Leim gehen, wie man unversehens totalitärer Versuchung erliegen kann. Es ist auch offensichtlich, dass Thomas Manns Novelle, auch wenn sie fast 100 Jahre alt ist, nichts an Aktualität verloren hat. Wir alle sollten uns auch heute die Frage stellen: Wie lange wollen wir zusehen? Wann wollen wir wegschauen? Und wann müssen wir eingreifen?
Wie waren die Reaktionen?
Insgesamt empfanden wir die Aufführung bereichernd und interessant. Dazu trug nicht zuletzt die spannende Inszenierung mit Lichteffekten, Musik, Techno-Beats und der „Puppe“ Cipolla bei, der von zwei Schauspielerinnen virtuos Leben eingehaucht wurde. Sie schufen damit die Illusion einer Figur, deren Verführungskünste bedrückend und begeisternd zugleich lebendig wurden. Und dennoch gab es natürlich auch kritische Anmerkungen zu Umsetzung und Aufführung, da es ja auch nicht ganz einfach war, eine epischen Text als Bühnenstück zu inszenieren.
So Peter Schmidt (Q12): „Das Stück brauchte eine Weile, um nach dem zähen Anfang in Schwung zu kommen. Die mittelmäßige Erzählweise konnte jedoch durch die eindrucksvolle Inszenierung der Tanzszene und des Zauberers als groteske, aber auch unheimlich fesselnde Puppe ausgeglichen werden.“
Nikos Meletlidis (Q12) fügte hinzu: „Ich bin auch der Meinung, dass sich der Anfang etwas in die Länge gezogen hat. Aber der moderne Touch der Aufführung hat mir sehr gut gefallen, vor allem der Soundtrack, der durch interessante Lofi E-Gitarrenbeats und Techno-Musik herausstach. Am besten fand ich die Inszenierung des Zauberers als lebensechte komische Puppe. Dadurch konnte der Figur eine Hässlichkeit und Mystik verliehen werden, die so nicht von einem Schauspieler wiedergegeben werde hätte können.“
Dirk Simon kommentierte: „"Die Aktualität des Stücks zeigte sich deutlich in der Inszenierung, die den bösartigen Aufstieg des Faschismus gekonnt umsetzte."
Und die Schulleiterin Frau Büttner, die sich der Theaterfahrt gerne angeschlossen hatte, wurde dadurch inspiriert, sich den Originaltext noch einmal im Detail anzuschauen und meinte, sie werde sich umgehend in die Lektüre vertiefen.
Was bleibt ?
Bei allen positiven und möglicherweise auch kritikwürdigen Aspekten der Aufführung… Am Ende kommen wir nicht umhin, Thomas Manns klare Sicht der damaligen Situation, sein Gespür für die sich anbahnende politische Katastrophe zu sehen. Und uns seiner Sichtweise der Dinge anzuschließen, wenn er am Ende seiner Novelle schreibt:
„Ein Ende mit Schrecken, ein höchst fatales Ende. Und ein befreiendes Ende dennoch, - ich konnte und kann nicht umhin, es so zu empfinden!“
Romantik zum Anfassen – neue (und alte) Möglichkeiten in Frankfurt
Gruppenbild vor Riesen-Bücherwand: Die Q11 im Romantik-Museum Frankfurt
Nichts ist wie vor Corona – für keine außerschulische Unternehmung der Fachschaft Deutsch trifft dies mehr zu als für die ins Goethehaus Frankfurt, denn: Nach drei Jahren Abstinenz bei der eigentlich zum Standardprogramm gehörigen Fahrt gibt es im Großen Hirschgraben, wo Goethes Familie einst ein Haus erstanden und für die Ansprüche einer angesehenen Frankfurter Familie umbauen lassen hat, ein weiteres Highlight: Nagelneu, in direkter Nachbarschaft zum Goethehaus, innovativ und interaktiv in der Ausstellungskonzeption und, das zeigte sich gleich beim ersten Belastungstest durch die Deutsch-Kurse der Q11, der neue Liebling der SchülerInnen: Das Romantik-Museum. Der offen-verspielte Neubau mit seinem als Himmelsleiter konzipierten Treppenhaus erschließt nicht nur das nun entstandene Ensemble auf verblüffende Art und Weise, sondern macht auch die an Goethes Lebenszeit oder zumindest zweite Lebenshälfte gekoppelte „Kunstperiode“ und ihre Überwindung in verschiedenen Facetten und mit neuen Ansätzen sichtbar und erfahrbar.
In diesem Jahr waren also Goethe-Haus und Romantik-Museum in Kombination das Frankfurt-Paket, das die Q11 vormittags erstmals testen sollte. Dass die Kombination aus Führung im Wohnhaus und selbst erkundendem Rundgang mit Audio-Guide (Romantik-Museum) eine inhaltlich und museumsdidaktisch passende Melange bietet, die den Besuch auch einer großen Gruppe, die sich geteilt jeweils eine Stunde in den zwei Bereichen des Komplexes aufhält, zeigte sich rasch. Denn vor (oder nach) dem Trip durchs Museum, der in Eigenregie zu wichtigen Werken der darstellenden Kunst der Goethezeit führen kann, aber auch zur Produktion von Gedichten mit vorgegebenem Wortmaterial auf magnetischen Riesenkärtchen oder auch der eigenen Übersetzung von Romantik-Texten anregt, klärt ein Guide in Goethes Geburtshaus vortragszentriert z.B. über die Eigenarten des Wohnens im 18. Jahrhundert allgemein und der Familie Goethe im Speziellen auf: Warum zwei riesige Wäscheschränke in der Halle der ersten Etage? Wie funktioniert die Astronomische Uhr im Treppenhaus? Wo ging Johann Wolfgang eigentlich zur Schule und welche Fremdsprachen hat er erlernt? Auch wenn beide Programmpunkte ihre Stärken besitzen – die SchülerInnen favorisierten klar den aufs Haptische, Spielerische und Interaktive zielenden Rahmen des Romantik-Museums!
Exkursion ins Jüdische Museum Frankfurt
Am 07. März 2023 besuchte die Klasse 9d das Jüdische Museum in Frankfurt, das sich im Stadtpalais befindet, in dem bis 1901 die jüdische Familie Rothschild gelebt hat. Die Rothschilds haben sich im 19. und 20. Jahrhundert immer wieder für die rechtliche Gleichstellung der Juden in Europa eingesetzt. Darüber hinaus wurden besonders die Frauen der Familie zu wichtigen Stifterinnen in der Armen- und Krankenpflege. Sie errichteten an ihren Wohnorten wohltätige Einrichtungen für Mittellose und Benachteiligte der Gesellschaft.
Nach dem kurzen Fußmarsch vom Hauptbahnhof zum Bertha von Pappenheim Platz, wo sich das Museum befindet, galt unsere Aufmerksamkeit zunächst dem Kunstwerk von Ariel Schlesinger. Die Skulptur besteht aus zwei in Aluminium gegossenen Bäumen, von denen einer im Boden verpflanzt ist. Der andere scheint sich kopfüber an den Ästen des unteren zu halten und streckt seine Wurzeln gegen den Himmel. Das Kunstwerk steht für die Geschichte der Frankfurter Juden: dem Gefühl gleichzeitiger Verbundenheit zur Heimat und Entwurzelung.
Nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle am Eingang erfuhren wir im Museum viel über das sehr vielfältige jüdische Leben in Frankfurt vom Mittelalter bis heute, welches geprägt war von Wohltätigkeit über die Religionsgrenzen hinaus. Die wohl bekannteste jüdische Familie aus Frankfurt neben den Rothschilds ist Familie Frank: Tochter Anne hatte ihre Erlebnisse ihrem inzwischen weltberühmten Tagebuch, das im Museum ausgestellt ist, anvertraut. Wir beschäftigten uns auch im Deutschunterricht mit der Shoah. So lasen wir unter anderem den Roman "28 Tage lang" von David Safier. In dem Buch geht es um den Überlebenskampf jüdischer Jugendlicher und ihrer Familien im Warschauer Ghetto zur Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Wir haben vor Ort gelernt, dass das Jüdische Museum nicht nur die Vernichtung des Judentums zeigt, sondern die Vielfalt der jüdischen Kultur in Geschichte und Gegenwart erfahrbar macht.
Welttag des Buches – Berichte der 5. Klassen
5a beim "Welttag des Buches"
Der 23. April ist der "Welttag des Buches" - die Klasse 5a durfte schon vorfeiern.
Am Mittwoch war die Klasse 5a mit ihrer Deutschlehrerin Frau Spinnler im "Lieblingsbuch", der Buchhandlung in Erlenbach, zu Gast. Die Buchhändlerin Frau Raitz öffnete den Laden extra früher und erzählte ein bisschen von ihrer Arbeit. Dann durften alle aktiv werden und eine kleine Rallye durch die Buchhandlung machen. Zwei Gewinner bekamen sogar ein Überraschungs-Buchgeschenk. Aber niemand ging leer aus: Alle durften ein Exemplar des Welttagsbuchs "Volle Fahrt ins Abenteuer" mit nach Hause nehmen.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Reitz sowie Herrn Heidenreich und Frau Gese, die uns begleitet haben.
5d beim „Welttag des Buches“
Am 23. April war Welttag des Buches....
Deshalb machte sich die Klasse 5d am 2. Mai gemeinsam mit Herrn Lange und Frau Vandeven auf den Weg zur kleinen Buchhandlung Lieblingsbuch. Dort trafen sie auf die Chefin des Ladens, Verena Raitz. Das Lieblingsbuch ist eine sehr schöne Buchhandlung. Dort gibt es Romane, Jugendbücher, Lernmaterial, Kinderbücher und man kann sogar ein paar Spielsachen sowie Deko kaufen. Eines ist sicher, im Lieblingsbuch findet jeder etwas. Frau Raitz erklärte der Klasse vieles über Bücher, z.B. warum ein Buch viel gekauft wird oder welche Tricks die Verlage anwenden, damit das Buch ansprechend aussieht.
Daraufhin gab es ein kleines Rätsel mit mehreren Stationen, wo man die richtige Lösung herausfinden musste.
Leider waren die zwei Stunden viel zu schnell vorbei. Zum Abschluss bekam die Klasse von Frau Raitz noch ein kleines Geschenk und es wurden noch zwei Bücher verlost. Es hat der Klasse viel Spaß gemacht in die Welt der Bücher einzutauchen. Und der Ausflug hat sich mehr als gelohnt!
Das Lied vom Rauch – Bertolts Brechts Lied als Rap im VIDEO
Deutschunterricht muss nicht langweilig sein. Wieso? Das ist hier zu sehen...
Die Schüler*innen Emelie Lazarov, Darius Giesbrecht, Johanna Stelzer und Jesper Kunkel aus Herrn Hohms Q12 Deutschkurs hatten ursprünglich einen kreativen handlungs- und produktionsorientierten Auftrag bekommen - wie es der Kursleiter formuliert hat. Ziel war es zu jeder Strophe des Liedes "Das Lied vom Rauch" aus Bertold Brechts Theaterstück "Der gute Mensch von Sezuan" (1943) ein Standbild zu stellen. Schicksal spielt eine große Rolle bei der genaueren Interpretation des Liedes aus dem Buch und so wie das Schicksal seinen Lauf nahm, kamen die Schüler auf eine noch bessere Idee. Sie drehten ein Rapvideo mit den Strophen des Liedes "Das Lied vom Rauch". Als Herr Hohm dieses Video sah, war er total überrascht und überzeugt, weshalb er sich eine noch bessere Variante des Rapvideos wünschte. Also machten sich die vier Schüler am nächsten Tag auf den Weg zur Fahrradhalle und produzierten die absolut moderne Version des Liedes vom Rauch. Was dabei herauskam, ist hier zu sehen
.....und auch wenn es im "Lied vom Rauch" so aussieht, dass man schon immer machen konnte, was man wollte, um aus der Armut herauszukommen, ohne Aussicht auf Erfolg…. Lasst euch nicht entmutigen. Wir sagen euch: "Lasst es NICHT"!
Schauspieler: Emelie Lazarov, Darius Giesbrecht, Johanna Stelzer
Kamera/Regie: Jesper Kunkel
Licht: Utku Gültekin Text: Jesper Kunkel, Emelie Lazarov, Johanna Stelzer und Darius Giesbrecht
Witzige und spannende Texte – großartige Leser*innen: Der Vorlesewettbewerb am HSG
Am 07. Dezember fand in der 6. Stunde wieder der Vorlesewettbewerb der 6. Jahrgangsstufe statt. Es war ein Wettbewerb unter Siegern: Alle Teilnehmenden hatten ja den klasseninternen Wettbewerb schon gewonnen!
Auch dieses Jahr wurden zunächst ein selbst gewählter und danach ein unbekannter Text gelesen.
Johann Möller aus der 6a machte den Anfang. Er las einen Auszug aus dem Jugendbuch „Echt abgefahren!“ von Hans-Jürgen Feldhaus, in dem sich Jugendliche im Wald verirren, ein Feuer anzünden wollen, Henrik Mustermann seine Streichhölzer aber nicht herausgeben will und deshalb festgehalten nach diesen durchsucht wird.
Im Anschluss daran las Sofia Weinkötz Barbosa, 6b, aus der „Duftapotheke – ein Geheimnis liegt in der Luft“ von Anna Ruhe: Hinter einer schweren Holztür, die mit einem gusseisernen Schloss gesichert ist, ist etwas so Geheimes versteckt, dass dafür ein ganzes Untergeschoss gebaut worden war. WAS dahinter versteckt war, las Sophia nicht mehr vor, um die Spannung zu erhalten…?
Finn Wolfstädter aus der 6c trug einen Auszug aus dem „Internat der bösen Tiere. Die Schamanin“ von Gina Mayer vor, in dem ein abenteuerliches wingsuit-Springen unter Tieren geschildert wird. Die Tiere versuchen, trotz der schlechten Windbedingungen dieses zu überleben.
Den Abschluss machte Franziska Wambach mit einem Auszug aus „Der magische 8. Tag. Verborgene Kräfte“ von Marliese Arold: Ein Gedicht führt in die Magie des achten Tages ein; worin diese genau besteht, blieb im vorgetragenen Text offen.
Da alle Vorlesenden ihre selbst vorgetragenen Texte sehr gut gelesen hatten, musste – wie schon so oft – der Vortrag des unbekannten Textes die Entscheidung bringen. (Diesen hatten die Teilnehmenden stets nach ihrem vorbereitenden Auszug vorgetragen.) Hier las Sophia die Passage aus „Schön wie die Acht“ von Nikola Huppertz am besten vor und vertritt somit das HSG beim Landkreisentscheid.
Die Schülerinnen und Schüler sowie die Deutschlehrkräfte hatten viel Spaß und waren sich einig, dass der Vorlesewettbewerb wirklich eine prima Sache ist!
Slata Roschal: München trägt Taschen von Louis Vuitton
Lyrik-Lesung mit Slata Roschal für die Oberstufe. Stadtbibliothek Erlenbach und das HSG sorgen für lyrische Erfahrung.
Eine Autorin, die lesen eigentlich nicht mag – sowas gibt’s?
Eine Autorin, die lesen eigentlich nicht mag – sowas gibt’s? Ja! Slata Roschal, eine deutsche Lyrikerin aus Russland, verwunderte mit dieser Aussage einige Schüler*innne der 11. und 12. Klasse des HSG. Die 30-jährige war zu Gast an unserer Schule, um mehrere ihrer Werke vorzustellen und gab uns die Möglichkeit Fragen zu stellen, die sie mit einer ganz klaren Offenheit beantwortete.
Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Frau Büttner und Frau Fröhlich von der Stadtbibliothek Erlenbach begrüßte Darius Giesbrecht (Q12) die Autorin auf Russisch und auf Deutsch und spielte damit auf die Zweisprachigkeit der Autorin an. Dann begann Frau Roschal aus ihrem ersten Buch „Wir verzichten auf das gelobte Land“ vorzulesen. Sie dichtete von Umweltverschmutzung, über verschiedene Orte ihres Lebens bis hin zu alltäglichen Situationen. Schon hier fiel ihr äußert außergewöhnlicher Dichtstil auf. In der ersten Fragerunde erfuhr das Publikum, dass Slata bereits im Kindesalter mit dem Schreiben angefangen hatte, jedoch wurde sie für viele ihrer Gedichte ausgelacht. Nicht nur das stellte sich als Problem heraus: als sie mit fünf Jahren aus Russland nach Deutschland kam, sondern auch die soziale Integration ins neue Leben und in die neue Schule. Dabei ging es ihr weniger um ihren Migrationshintergrund, als vielmehr um die Tatsache, dass sie sich Sorgen um ein paar neue Schuhe machen musste, während ihre Mitschüler sich das erste eigene Auto aussuchten.
Slata Roschal beantwortet Fragen der Schüler
Dadurch, dass ihre Muttersprache Russisch ist, sind viele ihrer Texte bilingual verfasst. Anfangs war sie der Meinung, dass Russisch die Sprache für Lyrik sei, doch später merkte sie, dass man auch mit der deutschen Sprache Zärtlichkeit ausdrücken kann. Jedoch stolpert sie während des Verfassens ihrer Texte oft über die Schwierigkeit, russische Redewendungen ins Deutsche zu übernehmen, wodurch ihre Gedichte manchmal rau und teilweise uneben klingen. Obwohl sie Germanistik studiert hat, vertritt sie oft andere Meinungen als andere Lyrikinteressierte. Mit Aussagen wie „der Autor ist tot“ oder dass Goethe und Schiller im Deutschunterricht überflüssig seien, unterstreicht sie ihre Ansicht, dass man nicht die Intention des Autors hinterfragen solle. Die Texte stehen für sich, wirken für sich alleine. Slata Roschal geht sogar so weit, dass sie ganz klar formuliert: „Meine Texte brauchen mich nicht“.
„Wir tauschen Ansichten wie weiche warme Tiere aus“ ist das zweite Buch, das uns die Schriftstellerin vorstellt. Darin finden sich vor allem Themen wie: Gott, Genderrollen und Gendern im Allgemeinen, psychische Gesundheit und die Hoffnung auf eine heile Welt. In ihrem Gedicht „München trägt Taschen von Louis Vuitton“ spricht sie Geldprobleme an, welche in ihrem Leben auch schon eine gravierende Rolle gespielt haben.
Identifikationsprobleme sind eine Hürde, der viele Menschen im Laufe ihres Lebens begegnen und dies ist ein Hauptthema in Slata Roschals drittem Buch: „153 Formen des Nichtseins“, mit dem sie auf der Long List des deutschen Buchpreises 2022 steht. Rassismus beim Einkaufen, korrupte Beamte bei Grenzkontrollen und Ausnutzung von Flüchtlingen werden dafür als Beispiel genommen. Außerdem werden diskussionswürdige Themen wie Sex und Drogen oder die Konsumgesellschaft in den Gedichten behandelt.
Das HSG bedankt sich herzlich für die gute Zusammenarbeit mit der Leiterin der Stadtbibliothek, Fr. Fröhlich, die diesen Besuch zusammen mit Herrn Hohm am HSG geplant und ermöglicht hat. Es waren erstaunliche 90 Minuten Lyrik.
Was macht einen spannenden Roman aus?
Eine Antwort auf diese Frage lieferte Dirk Reinhardt, Jugendbuchautor aus Münster, den die Schülerinnen und Schüler des HSG live erleben konnten: „Ein spannender Roman beruht auf spannenden Figuren. Die Handlung sollte sich möglichst logisch aus den Beziehungen der Figuren ergeben.“
Dass dies für Dirk Reinhardt nicht nur eine theoretische Erkenntnis ist, bewies er während der drei Lesungen am HSG, die er für die 7., 8. und 9. Jahrgangsstufe äußert abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltete: Auf dem Programm standen drei seiner Romane: „Über die Berge und das Meer“, ein Buch, das sich mit dem Thema Flucht und Migration befasst: Am Beispiel von Soraya und Tarek, zwei jungen afghanischen Flüchtlingen schildert er, wie Menschen, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, sich auf dem Weg machen, um einem Leben in Armut oder Gewalt zu entfliehen, und dabei unvorstellbare Strapazen und Gefahren auf sich nehmen.
Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Lebenswelt von Jugendlichen aus Mittelamerika gewinnen: Zehntausende versuchen hier, in die USA zu kommen, oft auf der Suche nach ihren Müttern, die sie zurückgelassen haben, um dort zu arbeiten. Der Weg führt sie durch Mexiko, auf den Dächern von Güterzügen: Sie werden verfolgt von Räubern, gejagt von der Polizei, kämpfen gegen Hunger und Durst, um dann vor dem größten Hindernis zu stehen: Der schwer bewachten Grenze im Norden zu den USA. „Train Kids“ ist ein höchst spannendes, sehr bewegendes, mehrfach ausgezeichnetes Buch, das umso mehr fasziniert, weil der Autor zur Recherche für seinen Roman selbst nach Mittelamerika gereist ist und viele Gespräche mit Train Kids geführt hat.
Einen Blick in die Vergangenheit gewährt sein Roman „Edelweißpiraten“: Hier geht es um Arbeiterjugendliche, die sich in der Zeit des Nationalsozialismus dagegen wehrten, unterdrückt und auf den Krieg vorbereitet zu werden. Sie verfassten Flugblätter, trugen Schlachten gegen die Hitlerjugend aus, wurden verfolgt und von der Gestapo festgesetzt und gingen in den Untergrund. Und sie wussten: Nur wenn sie wirklich füreinander einstanden, konnten sie überleben.
So unterschiedlich die Themen der vorgestellten Bücher auch sind, so haben sie doch eines gemeinsam: Im Zentrum stehen Jugendliche in besonderen Lebenssituationen, so dass die Hauptfiguren eine hohes Identifikationspotenzial für Schülerinnen und Schüler bieten. Dass deren Interesse groß war, zeigten auch die vielen Fragen, die diese im Anschluss an die Lesungen an den Autor richteten. Dirk Reinhardt lieferte so noch viele weitere Details zur Entstehung seiner Romane, zu Fragen rund um die aktuellen oder historischen Hintergründe, aber auch zu seiner Arbeit und seinem Leben als Autor und Schriftsteller. Sogar für Autogramme war noch Zeit, als etliche Schülerinnen und Schüler sich ihre Bücher signieren lassen wollten, die sie zuvor als Klassenlektüre gelesen hatten.
Und so waren sich am Ende alle einig: Lektüre lesen ist das eine, aber einen echten Autor einmal live zu erleben, ist schon etwas Besonderes!
"Eine herausragende Leistung der SchülerInnen im Fach Deutsch", fasst Christine Büttner, Schulleiterin des Hermann-Staudinger-Gymnasiums, die Texte der sechs Schreibtalente – Luise Vollmer, Carla Hein, Joline Göbel, Anna-Lena Löwer, Eliese Hohmann und Valentin Kaufmann (v.l.n.r) - die in den letzten zwei Jahren in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurden, zusammen. Im Rahmen der Abiturzeugnisverleihung würdigte das HSG dieses außergewöhnliche Engagement der Nachwuchsjournalisten.
Seit Februar 2020 nahmen 21 SchülerInnen der Deutschklasse von Dirk Simon am Projekt "Jugend schreibt" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung teil. Über 100 Schulen mit 2000 Schülern aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland nehmen daran jährlich teil.
Carla Hein mit einer Reportage über das Leben einer Allgemeinmedizinerin aus Sulzbach/Main in Zeiten von Corona, Eliese Hohmann über das aufregende Hobby des Bademeisters von Elsenfeld, der bei Saunaaufgussmeisterschaften auftritt, und Joline Göbel über die Situation im REWE-Markt in Großwallstadt während der Covid-19-Pandemie waren ein Teil der veröffentlichten Artikel. Anna-Lena Löwer forschte im nahen Taubertal nach einem Orgelbauer, der für viele Kirchen weltweit für musikalischen Nachschub sorgt, während Valentin Kaufmann sich einer Rodeoranch in Hofstetten annahm. Luise Volmer befragte in ihren Recherchen die Präsidentin des Landgerichtes Aschaffenburg zu ihrem spannenden Arbeitstag.
Ebenfalls freute sich Barbara Gese, Fachschaftsleiterin des Faches Deutsch, bei der Abiturzeugnisverleihung über die Bandbreite der unterschiedlichen Themen, die beackert wurden und sprach ihre Gratulation aus.
Faust am HSG - Ein großes Werk auf ganz kleiner Bühne
Rezension von Justin Herbold
Theater wieder einmal live erleben: Die Theatergruppe THEATERmobileSPIELE aus Karlsruhe war am HSG zu Gast. Als Duo gaben sie „Faust - Der Tragödie erster Teil“ für die Oberstufenschüler zum Besten.
Eine kleine Rezension....
Von Schülern ertragen, von Lehrern verehrt, so kennt man Faust normalerweise.
Was wäre nun aber, wenn dieses bedeutsame Werk in der digitalen Welt spielen würde?
Solche Gedanken waren es wohl, die zu dieser Art der Inszenierung führten, das Ziel - Faust in der Moderne. So erfolgt beispielsweise der Entgrenzungsversuch des Dr. Faustus nicht via schwarzer Magie und Beschwörung des Erdgeistes, sondern durch die „Flucht“ mittels einer VR-Brille in die virtuelle Welt. Statt der Unterhaltung der Mädchen am Brunnen, wird am Telefon gelästert und von dem Tod ihres Bruders erfährt Gretchen in einem Videocall. Auch das Thema Corona wurde kurz einmal aufgegriffen - doch viele Chancen wurden verschenkt, gute Gedanken nur halbherzig verfolgt, was sich auch durch das ausgesprochene Engagement der Darsteller nicht mehr verhindern ließ. Es blieb am Schluss die Frage offen - war dies nun eine moderne Inszenierung oder hatte sich in eine klassische Aufführung ein bisschen Digitalisierung hereingeschlichen?
Ein weiterer Punkt, der anzuführen wäre, ist, dass vielen die enge Interaktion mit dem Publikum etwas befremdlich vorkam, so beispielsweise das Geschehen am Ostersonntag, welches mittels Handpuppen dargestellt wurde (siehe Bild unten).
Durch die Aufführung in einem Klassenzimmer fehlte die gewisse Distanz zwischen dem Geschehen auf der Bühne und den Besuchern.
Das müsste noch nichts Negatives sein, aber auch hier wurde meines Erachtens Potenzial zur Einbeziehung dieser speziellen Situation schlichtweg übergangen.
War die Aufführung also ein „Flop“?
Ich denke nicht - denn von der anfänglichen Kritik abgesehen, gab es viele interessante Aspekte in diesem schwierigen Stück.
Allein die Umsetzung dieses gigantischen Werkes mit nur zwei Personen, stellt eine immense Herausforderung dar, die gerne angenommen wurde und weitestgehend gelang. Auch das raffinierte Bühnenbild sorgte für Begeisterung in den Reihen.
Durch diverse Scharniere und Steckverbindungen war es möglich, innerhalb von kurzer Zeit, die Szenerie zu wechseln. So gelang zum Beispiel ein flüssiger Übergang vom Studienzimmer zu dem Osterspaziergang. Mit viel Kreativität wurden auch Szenen bewerkstelligt, die eigentlich ein wesentlich höheres Aufgebot an Schauspielern fordern. Durch schnelle Kostümwechsel gelang beispielsweise die Szene in Marthens Garten sehr geschickt - nicht zuletzt aber auch durch die Begabung der Schauspieler, durch ihre Sprechweise den Charakteren einen Wiedererkennungswert zu geben.
Im Anschluss konnten zudem die Schüler den Darstellern einige Fragen stellen und so einen gewissen Einblick in die Welt des Theaters erhalten. Die einzelnen Fragen wurden von dem Duo bereitwillig und überaus ausführlich beantwortet und so blieb keine Frage offen.
Es war definitiv eine Aufführung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, nicht zuletzt auch durch die zahlreichen Momente in denen einem das Geschehen näher war, als es einem beliebt - Doch ist es nicht auch die Aufgabe des Theaters uns den Spiegel vorzuhalten? Durch gezielte Provokation unsere eigenen Grenzen zu überschreiten?
Diese Frage muss wohl jeder für sich selber entscheiden.
Ein "unvergessliches" Theater
- eine Rezension von Leon Kreher
Die Oberstufe besuchte am HSG eine Theateraufführung des berühmten Literaturmeisterwerks "Faust. Eine Tragödie". Doch diese wird noch einigen Schülern und Schülerinnen in Erinnerung bleiben...
Die Q11 bekam eine Theateraufführung des berühmten Meisterwerks der Literatur „Faust. Eine Tragödie“ aus dem Jahre 1808 von Johann Wolfgang Goethe zu sehen. Doch diese war keine Theateraufführung wie jede andere, nein, sie wird noch vielen Schülerinnen und Schülern in Erinnerung bleiben. Doch warum? Nun, wenn man sie mit nur einem Wort beschreiben müsste, dann wäre die Vorstellung „interessant“ gewesen. Klingt ja erst einmal nicht besonders.
Doch schon zu Beginn der Aufführung erkannte man, dass die beiden Darsteller das Stück „Faust“ auf eine ganz andere Art und Weise inszenierten. Ob dies nun gut oder schlecht war, hängt immer vom Auge des Betrachters ab, doch hier möchte ich mal meine Sichtweise auf die Aufführung und Inszenierung schildern.
Zuallererst beginne ich mal mit den guten Punkten. Schon zu Beginn des Stückes erkennt man, dass die Darsteller definitiv Ahnung von dem Stück und dessen Bedeutung hatten. So begann die Aufführung beispielsweise mit dem „Prolog im Himmel“, der ersten Szene im Drama. Auch wurde das ganze Stück lang die richtige chronologische Reihenfolge beibehalten und die wichtigsten Stellen in Szene gesetzt. Es wurden viele wichtige und stets bekannte Zitate aus Faust verwendet wie z.B.: „Es irrt der Mensch solang’ er strebt“. Bei einer Aufführung von „Faust“ ist das Zitieren von Versen unerlässlich.
Ein weiterer positiver Aspekt ist der Einsatz von zahlreichen kreativen und gut gestalteten Utensilien wie zum Beispiel der bemalten Wände im Hintergrund, die vielseitig eingesetzt wurden, oder die kreativ gebastelten Menschenpuppen mit humorvoll gestalteten Gesichtern. Das wichtigste Utensil zur Verwirklichung der Aufführung war ein spezielles Gerät, das leicht von den Darstellern bedient werden konnte und Musik sowie Geräusche abspielte. Somit wurde die gesamte Kulisse lebendig und kreativ, sowie einfallsreich und unterhaltend in Szene gesetzt.
Obwohl die Aufführung von „nur“ zwei Darstellern inszeniert wurde, gelang es den beiden gut, die verschiedenen Figuren und Charaktere zu verkörpern und es wurde an keiner Stelle zu „unübersichtlich“. Auch hier spielte die Verwendung von Utensilien eine wichtige Rolle, um die Charaktere visuell unterscheiden zu können. Zusätzlich verstellten die Darsteller ihre Stimmen.
Das klingt doch gut, oder? Die Darsteller schafften es, blitzartig in verschiedene Rollen zu schlüpfen, sie besaßen eine glaubwürdige und kreative Kulisse, sowie gut gestaltete Utensilien. Sie kannten Faust und verwendeten die Verse aus dem Drama. Was sollte es denn jetzt noch für negative Punkte geben? Nun, so einige…
Zuallererst einmal wurde das ganze Stück in einer teils „modernen“ Art vorgetragen. Dies klingt ja anfangs nicht schlecht, doch leider leidet das Stück sehr darunter, wenn es in derselben Aufführung einen Skype Call zwischen Gretchen und ihrem Bruder Valentin gibt und gleichzeitig von Phiolen und Tränken, sowie alten Büchern die Rede ist. Das Problem ist, dass die Aufführung, wie zu Beginn erwähnt, nur teils modern interpretiert wurde. Ich verstehe, wenn sich die Darsteller hier eventuell an die originalen Verse des Dramas halten wollten, doch funktioniert dies nicht, wenn man das Stück in die Postmoderne interpretieren möchte. Wenn es also schon Handys und Skype Calls gibt, dann sollte doch auch die Rede von Medikamenten und dem Internet als Informationsquelle sein. Natürlich kann es sein, dass die Darsteller damit das Stück lustiger gestalten wollten, doch leider hat mich genau das verwirrt. Des weiteren war es einfach zu wenig, was es an modernen Anspielungen gab, wenn die Aufführung denn insgesamt eine moderne Neuinterpretation sein wollte. So wurde nur ein einziges Mal von einem Handy, einer „Corona-Maske“ und einer VR-Brille Gebrauch gemacht und eine klare Kommunikation, dass es nun eine „moderne“ Aufführung ist, gab es auch nicht. Also was genau war die Intention dahinter? Leider bekam man nicht wirklich eine Antwort darauf, man musste sich das schon selbst erschließen, doch unterhaltend war es nicht.
Allerdings ist dies, verglichen mit dem nächsten Aspekt, nur ein kleiner Kritikpunkt, über den man noch gut hinweg sehen könnte. Das größte Problem war die Art, wie das Duo das Stück aufführte. Es geht nicht darum, die Darsteller selbst zu kritisieren, diese sind professionelle Schauspieler, die ganz klar wussten, was sie da machen, sondern darum, dass hier sogenanntes „Overacting“ betrieben wurde. Mit Overacting in der Schauspielkunst ist der übertriebene Einsatz von verbalen und nonverbalen Ausdrucksmitteln wie Mimik und Gestik gemeint, um die Art eines Charakters und dessen Gefühlslage auszudrücken. Das Problem ist, wie der Name schon sagt, dass die beiden Akteure die einzelnen Figuren (Faust, Gretchen, Mephistopheles, etc…) viel zu übertrieben darstellten. So warfen sich die beiden zu Boden, krabbelten auf allen Vieren, lachten und stöhnten, als gäbe es kein Morgen. Ja, ein gewisses „Overacting“ ist vor allem im Bereich Theater notwendig, doch sollte dies nie zu übertrieben sein und bei dieser Aufführung wurden genau diese nonverbalen Ausdrucksmittel völlig übertrieben. Ein Beispiel dafür ist das aufgeführte Kapitel „Hexenküche“, in der Mephisto mit einer Hexe zu tun hat. Diese bittet er um einen Verjüngungstrank für Faust, als Gegenleistung gewährt Mephisto der Hexe einen Wunsch zur Walpurgisnacht. Warum auch immer haben die beiden Darsteller hier eine halbe „Sex-Szene“ dargestellt, sie fasten sich an intime Stellen, stöhnten sich gegenseitig an, sprangen aufeinander und deuteten den Akt der Liebe an. Was für den ein oder anderen Leser vielleicht lustig erklingen mag, hat viele Schüler und Schülerinnen irritiert. Nicht nur wäre diese Stelle überhaupt nicht nötig gewesen, sondern auch in Kombination mit dem „Overacting“ ist dies einfach zu viel gewesen.
BlackOut-Poems
von Klasse 9b, Laura Thiel, Anna Hohm, Isabel Kaizik, Laura Lange, Sophia Missaoui und Vivien Weser
Texte verschönern oder zerstören?!
„Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“
(Mark Twain)
In den letzten Wochen wurden wir, die 9b, kreativ. Durch einen Anstoß von Frau Gese haben wir uns vorgenommen BlackOut-Poems zu gestalten und diese dann auch auszustellen. Das oben genannte Zitat inspirierte uns zusätzlich und so strichen wir die "falschen" Wörter weg.
Nur... Was sind eigentlich BlackOut-Poems?
Ein BlackOut-Poem entsteht aus den verschiedensten Texten, beispielsweise Zeitungsartikeln oder Texten aus alten Büchern. Man sucht ein Wort und hält dann daran fest, um einen neuen Satz zu formen. Danach sucht man sich Wörter, die zu dem gefundenen Wort passen und unterstreicht oder umkreist diese mit Bleistift.
Wenn der Satz einem dann gefällt, fängt man an den Hintergrund nach Belieben und passend zum Thema zu gestalten.
Vorlesewettbewerb 2021/22 der 6. Klassen: Lilly Koorn ist Schulsiegerin!
Beim Vorlesewettbewerb der 6. Klassen im Dezember 2021 hat Lilly Koorn den ersten Platz errungen und darf das HSG beim Landkreisentscheid vertreten. |
Herzlichen Glückwunsch an Lilly und natürlich ein großes Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler aus den 6. Klassen fürs Mitmachen! Wir wünschen Lilly viel Erfolg beim Landkreisentscheid, der für das Frühjahr 2022 geplant ist, und sind gespannt…
Teilnahme am Jugendmedientag 2021 - Ein Erfahrungsbericht aus der Q11
Am 18.11. fand zum dritten Mal der Jungendmedientag (JMT) statt. Neben live-Veranstaltungen an Schulen, gab es auch rund 150 Online-Workshops und Web-Talks, an denen mehr als 17.000 Schüler:innen teilnahmen. Zwei davon schaute sich die Q11 in der 3./4. Stunde an.
Letzten Donnerstag stand Frau Dr. Spinnler schon zu Beginn der 1. Pause bei uns im Klassenzimmer. Sie rief sofort die Website der ARD auf und startete den JMT1 Stream.
Dieser begann, wie der gesamte Jugendmedientag, um 8.15 Uhr. Die beiden Hosts, Walerija Petrowa und Constantin Zöller, sprachen mit verschiedenen Gästen über die unterschiedlichsten Themen. Das Motto des Talks war: „Liebe? Zukunft? Identität? Glück?”. Also alles Themen, die jeden von uns persönlich betreffen, und über die sich vermutlich jeder schon einmal Gedanken gemacht hat. Den Anfang haben wir verpasst, kamen aber pünktlich zu dem Unterpunkt „Zukunft?”. Die Streams waren interaktiv, das heißt die Schüler:innen konnten zwischendurch an Umfragen teilnehmen, oder selbst Fragen stellen.
Nachdem das Ergebnis einer solchen Abstimmung war, dass die deutliche Mehrheit, mit 73%, der Zukunft gegenüber positiv bzw. neutral gestimmt ist, wurde Jacob Beautemps nach seinem „Zukunftsgefühl” gefragt. Vielleicht kennt ihr ihn durch seinen YouTube Kanal „Breaking Lab”, auf dem er „aktuelle Themen wissenschaftlich unter die Lupe [nimmthttps://youtu.be/DttsxNQ1ieU?t=1160">Videoausschnitt sehen. Vor der Veröffentlichung müssen immer mindestens zwei Personen alle erwähnten Fakten gegenchecken und das Posting abnehmen. Das alles benötigt natürlich viel Koordination und Zeit. Auch darf die Interaktion mit den User:innen nicht zu kurz kommen. So müssen Kommentare beantwortet und auf Fragen eingegangen werden.
Viel Vorbereitung hat es vermutlich benötigt den JMT realisieren. Mir persönlich hat der „Behind the scenes”-Teil der Tagesschau inhaltlich besser gefallen, allerdings hätte ich mir bei beiden Formaten oft mehr Tiefgründigkeit gewünscht. Diese blieb leider aufgrund des Bestrebens, für eine breite Altersgruppe attraktiv zu sein, auf der Strecke. Auch fand ich etwas schade, dass sich die Auswahl der Gäste hauptsächlich auf Personen aus den funk-Formaten beschränkte, wodurch teilweise ein wenig Variation und Expertise fehlte. Der Grundgedanke einer Interaktion mit den Schüler:innen in den Klassenzimmern ist zwar nicht schlecht, pädagogisch aber nicht sonderlich gut umgesetzt worden. So wurde die Vernunft vieler Jugendlicher überschätzt, die den Chat und Abstimmungen missbrauchten, um zu provozieren. Zum Beispiel tauchte bei der Bildung einer „Wortwolke” mehrfach das Hakenkreuz auf, was verfassungswidrig, und somit strafbar ist! Die Moderatorin ist zwar nicht direkt darauf eingegangen, allerdings wurden Fragen danach erst gefiltert, bevor sie veröffentlicht wurden. Die Themenauswahl war generell bunt gemischt, die Zielgruppe sehe ich jedoch eher in der Mittelstufe. Wer Lust hat sich einen der vielen Streams anzusehen, kann diese in der ARD-Mediathek oder auf YouTube nachschauen.
Linksammlung zum JMT:
Artikel über den Jugendmedientag mit Links zu den Streams:
Claudia Stamm und Henry Lai, “Die ARD war live im Klassenzimmer“, Claudia Stamm und Henry Lai, br, 18.11.2021 https://www.br.de/medienkompetenzprojekte/inhalt/jugendmedientag/ard-jugendmedientag-2021-die-ard-war-live-im-klassenzimmer-100.html
Titelbild:
Kultusministerium Bayern
https://www.km.bayern.de/schueler/meldung/7433/jugendliche-koennen-ihre-medienkompetenz-vertiefen.html
Bildvergleich Instagrampost Tagesschau:
https://youtu.be/DttsxNQ1ieU?t=1160
“ARD Jugendmedientag am 18.11.2021“, 24.09.2021:
https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/medienundbildung/jugendmedientag2021-100.html
Jacob Beautemps YouTube Kanal “BreakingLab”:
https://www.youtube.com/c/BreakingLab/featured
Was ist Plasmalyse?:
http://plasmalyse.com/leistungen/wasserreinigung
Charlotte Mohr ist Schulsiegerin beim Vorlesewettbewerb 2020/21
Beim Vorlesewettbewerb im Dezember hat sich Charlotte Mohr aus der 6b durchgesetzt: Alle Mitstreiter*innen schlugen sich wacker, aber nur eine - Charlotte eben - darf das HSG beim Landkreisentscheid in Miltenberg vertreten.
Kurz vor dem 2. Lockdown im Dezember haben sich alle Klassensieger beim Vorlesewettbewerb der 6. Jahrgangsstufe der strengen Jury, bestehend aus Frau Feldmeier, Fr. Scherpf, Dr. Spinnler, Fr. Wohlmann und Herrn Lange, gestellt und einen bekannten und einen unbekannten Text zum Besten gegeben. Die Preisrichter zählen dabei nicht, wie oft sich ein Teilnehmer verhaspelt, sondern achten neben der Lesetechnik (Tempo, Satzmelodie, etc.) v.a. auch auf die Interpretation der Textstelle, die man zuvor richtig ausgewählt haben sollte. Überzeugen konnten dabei alle vier Klassensieger: Lion Gelbke (6a), der aus "Ammox: Das Heulen der Wölfe" vorlas, ebenso wie Malte Thomas (6c) mit einem Ausschnitt aus "Die Attacke des Tyrannosaurus" und Paulina Fuchs aus der 6d: Ein Ausschnitt aus "Tatort Trampolin" war ihr Kürprogramm.
Nach der zweiten Runde, in der der Beginn des letzten Bandes von Andreas Steinhöfels "Rico, Oskar und das Mistverständnis" präsentiert werden sollte, Charlotte Mohr aus der 6b hauchdünn die Nase vorn.
Glückwunsch an die Siegerin Charlotte und vielen Dank an alle Teilnehmerinnen aus den 6. Klassen! Wir drücken unserer Schulsiegerin beim Landkreisentscheid, der wohl erst im späten Frühjahr stattfinden wird, die Daumen. Hier erfahrt Ihr natürlich auch, wie es ausgegangen ist...
Markus Füller
Siegerin mit Siegerbuch: Charlotte Mohr und "Charlotte und Ben" (Erin Entrata Kelly)
FAZ-Veröffentlichungen von HSG-Schülerinnen
"Eine herausragende Leistung der Schülerinnen im Fach Deutsch", fasst Markus Füller, Fachschaftsleiter Deutsch, die Texte der drei Schreibtalente – Carla Hein, Eliese Hohmann und Joline Göbel - die in der FAZ veröffentlicht wurden, zusammen. Mit der Schulleiterin Christine Büttner und der verantwortlichen Lehrkraft Dirk Simon übergab er den schulinternen Preis für diese hervorragende journalistische Arbeit.
Seit Februar 2020 machen die 21 Schüler*innen der Deutschklasse 10a am Projekt "Jugend schreibt" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit. Jeden Montag findet sich im Sportteil der FAZ eine ganze Seite, die der Jugend und deren Reportagen gewidmet ist. Dies ermöglicht das Projekt „Jugend schreibt“, an der 100 Schulen mit 2000 Schülern aus Deutschland – und seit diesem Jahr auch das HSG - und dem deutschsprachigen Ausland teilnehmen.
Jeder Schüler ist aufgefordert, eine Reportage oder Essay über eine Person mit einem interessanten Lebensentwurf oder Tätigkeit zu verfassen und sich die Möglichkeit schaffen, in der FAZ veröffentlicht zu werden.
Carla Hein mit einer Reportage über das Leben der Allgemeinmedizinerin Marion Schwarzkopf in Zeiten von Corona, Eliese Hohmann über das aufregende Hobby des Bademeisters von Elsenfeld, der bei Saunaaufgussmeisterschaften auftritt und Joline Göbel über die Situation im REWE-Markt in Großwallstadt während der Covid-19-Pandemie waren die veröffentlichungswürdigen Artikel. "Die Schülerinnen führten Interviews, machten sich Notizen, recherchierten zu ihrem Thema und brachten das ganze formidabel auf Papier," erklärte Dirk Simon die Vorgehensweise. "Aus Lehrersicht ebenfalls eine spannende Aufgabe, man findet sich als Coach in einer neuen Rolle wieder, der motiviert, im Team mit der jeweiligen Schülerin über dem Artikel brütet und das Ganze teilweise bis fünfmal überarbeitet, bis es schließlich ein FAZ-Redakteur absegnet," reflektiert er weiter sein Tun. Christine Büttner freute sich bei der Preisverleihung über die Bandbreite der unterschiedlichen Themen, die beackert wurden und sprach ihre Gratulation aus. „Eindrucksvoll, dass das traditionelle Print-Medium den Schülern dies ermöglicht, in einer Form, die trotzdem auch digital stattfindet, sich zu bewähren“, spielt Markus Füller auf die Formen des gedruckten Wortes hin.
Carla Hein beispielsweise veröffentlichte ihre Reportage über den Arbeitsalltag der Allgemeinmedizinerin Marion Schwarzkopf - insbesondere in Zeiten von Corona - in der FAZ:
David Hohm
W Slam - Wissen lebendig machen
Hier geht es zum Artikel "Über das Drama und Neutronensterne"
HSG slamt
Wissenschaft in kleinen Häppchen
Die manchmal eher trockenen und komplizierten Thematiken einer wissenschaftlichen Facharbeit einmal anders! Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen Abend in der Stadtbibliothek Erlenbach. Am Donnerstag, 13. Februar, geben einige OberstufenschülerInnen des HSG ab 19 Uhr einen kurzen und unterhaltsamen Einblick in ihre Seminararbeiten. Im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs wird am Ende des Abends durch das Publikum ein Sieger gekürt und mit einem Sachpreis belohnt. Der Eintritt ist frei und für Ihr leibliches Wohl ist gesorgt.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Das P-Seminar „Poetry Slam“ des HSG Erlenbach
2. W-Slam des HSG in der Stadtbibliothek Erlenbach
von Markus Füller
Am Ende zählt beim W-Slam die Gunst des Publikums: Wer von den vier Schülerinnen und Schülern der Q12 kann bei der Vorstellung der Kurzfassung seiner W-Seminar-Arbeit (daher das W) am meisten punkten und vermittelt die Ergebnisse seiner Beschäftigung mit einer wissenschaftlichen Thematik kurz, knackig und überzeugend den Zuhörern?
Das Format eines Science-Slams, also der an Sachthemen orientierten Variante des literarische Texte ins Zentrum stellenden Poetry-Slams, veranstaltet das Hermann-Staudinger-Gymnasium in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Erlenbach am 11. April 2019 um 19.00h in den Bibliotheksräumen am Bahnhofsplatz bereits zum zweiten Mal.
Wie man sich vor Zecken schützt oder wie sich der Körper bei Autoimmunerkrankungen selbst bekäpft (Biologie), werden die W-Slamer ebenso zum Besten geben wie die Klärung der Frage der Sicherheit im Internet der Dinge (Informatik) oder der Riemanschen Vermutung (Mathematik). Nach der Ermittlung der Favoriten des Publikums kann man sich bei einem Umtrunk übers Voting und die Ergebnisse austauschen.
Wir sind gespannt – auf die Art der Präsentation wie die Inhalte gleichermaßen!
Schillers Drama auferstehen lassen
von Finja Lange, 10b
Kulturerlebnis oder lästige Schulveranstaltung? Dieser Frage gingen die Klassen 10b und 10c am 16.01.2020 in Begleitung von Frau Wohlmann, Frau Amthor, Herrn Mathy und Herrn Lange nach – bis nach Würzburg ins Stadttheater. Während einige die Inszenierung des Dramas Kabale und Liebe von Friedrich Schiller genossen, war es für andere wenigstens eine Möglichkeit den Anzug oder das Ballkleid nochmals auszupacken („Wir gehen schließlich ins Theater, da muss man ordentlich gekleidet sein“). Das Drama wurde bereits in Unterricht gelesen. Es handelt von der Liebe zwischen der bürgerlichen Luise und dem adeligen Ferdinand, die von keinem der Väter der beiden Liebenden gutgeheißen wird. Während Luises Vater Miller sein Ziel durch Worte erreichen will, denkt sich Ferdinands Vater, der Präsident, gemeinsam mit seinem Sekretär Wurm, der auch ein Auge auf Luise geworfen hat, eine Kabale (Intrige) nach der anderen aus, um die Liebe zu Fall zu bringen.
Aber was haben Väter da mitzureden? Nun, abgesehen von der Ständegesellschaft, die ebenfalls gegen eine Hochzeit der beiden spricht, eine ganze Menge. Das zeigten die Schauspieler in ihrer beeindruckenden Inszenierung des Stücks.
Trotz des so anspruchsvollen Texts, der auch kaum gekürzt wurde, waren nicht nur die Theaterkenner, sondern auch das junge Publikum begeistert.
Die ernste Botschaft des Stücks und das dramatische Ende standen in starkem Kontrast zu den humorvollen Einwürfen, hauptsächlich des Sekretärs Wurm. Das Traumpaar Ferdinand und Luise eroberte so manches Herz im Publikum, Präsident und Sekretär Wurm brillierten durch Witz und Verschlagenheit und Vater Miller durch seine Wortgewandtheit, seine Denkweise, die absolut unüblich für diese Zeit (Achtung: nicht Mittelalter!) war und auch bei den Nebendarstellern mangelte es nicht an schauspielerischem Können. Unterstützt wurde das Stück von einer Cellistin, die die musikalischen Herzen höher schlagen ließ und von dem drehbaren Bühnenbild, das alle Mitglieder der Theater AG neidisch machte. Insgesamt war die Veranstaltung auf jeden Fall ein Kulturerlebnis und nicht bloß eine Möglichkeit, sich in Schale zu schmeißen.
"Sport und Bewegung" gechillt von der Matte aus
von Markus Füller
Die Schülerinnen und Schüler am HSG nutzten auch am 16. Vorlesetag das Angebot auf den Leseinseln und in der Stadtbibliothek zum Motto "Sport und Bewegung".
15 Minuten (oder länger!) einfach sitzen oder liegen und einfach zuhören: Während das Motto "Sport und Bewegung" beim Vorlesetag eigentlich Fitness, Action und Anstrengung versprach, ging dies eigentlich nur den sportlichen Helden in den vorgestellten Romanen so. Die Schüler fläzten, als z.B. die Strapazen von leistungssportmäßigem Schwimmtraining in "Barrakuda" (Autor: Christos Tsiolkas) oder der Kräfte raubene Anstieg auf den Mont Ventoux per Rennrad ("Ventoux" von Bert Wagendorp) zum Besten gegeben wurden, auf Weichbodenmatten in der Turnhalle oder auf dem weichen Teppich in der Bibliothek. Als Vorleserinnen und Vorleser schlugen sich beachtlich eine Auswahl an Sportlehrern des HSG und ließen Traininseinheiten wie Wettkämpfe im Fußball. Basketball, Schwimmen oder Laufen anhand der Buchtexte lebendig und real werden.
Die Schülerinnen und Schülerinnen der 5. Jahrgangsstufe konnten sich dagegen beim Bilderbuchkino und dem Text zu "Armstrong - die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond" (Torben Kuhlmann) in der Stadtbibliothek Erlenbach von einer spannenden, vielleicht nicht ganz unrealistischen Geschichte begeistern lassen und erfuhren zudem Wissenswertes zu tatsächlichen Weltraum-Missionen von Menschen wie Tieren (z.B. Fruchtfliegen, Rhesusaffen und die Hündin "Leika"). Passt auch zum Motto "Bewegung" und zudem zum Jubiläum 50 Jahre Mondlandung, das dieses Jahr im Juli bereits begangen worden ist.
Tschick auf der Clingenburg (Juli 2019)
Tschick. So hieß die Lektüre der 8. Klassen nach den Pfingstferien: Zwei Jungs. Zwei Außenseiter. Ein geknackter Lada und los geht die Fahrt, „in die Walachei“. Eine Reise voller Umwege wartet auf die beiden Jugendlichen. Nichts hält sie auf, Maik Klingenberg ist alleine am elterlichen Pool: Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, Kurzform Tschick, hat es von der Förderschule irgendwie bis in die Klasse aufs Gymnasium von Maik geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Lada zur Hand, "nur geliehen". Und damit beginnt eine unvergessliche Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz mit allerlei skurrilen Personen und Begegnungen.
Und genau diese Reise unternehmen die Schüler und Schülerinnen mit den Lehrern Cora Leimeister, Dirk Simon und Oliver Reisch mit den Schauspielern auf der Clingenburg, bei der ein Lada auf der Bühne parkt, das Klassenzimmer sich verwandelt in ein Mittagsmahl in der ostdeutschen Provinz und der Schrottplatz nahe der Autobahn. „Herr Simon, das Stück war besser als der Film!“ Und genau so sollte es sein.
Lesetagebuch in der 8. Klasse
von Dirk Simon
Die Deutschklasse 8a/b mit ihren Lesetagebüchern
Wer kennt nicht den Käpt'n Blaubär mit seinen drei Enkeln und dem Leichtmatrosen Hein Blöd? Aber das all diese Geschichten Walter Moers verfasst hat und dieser darüber hinaus eine ganz eigene Fantasiewelt erschaffen hat, ist vielen unbekannt. Zeit dies zu ändern, dachte sich die Klasse 8a/b des Hermann-Staudinger-Gymnasiums und las und bearbeitete das Buch „Rumo“ von Walter Moers, der Geschichte eines Wolpertingers, der in die Unterwelt absteigen muss, um seine Stammesbrüder zu retten und im Theater der schönen Tode im Kampf zu bestehen. Das er dabei die totgeglaubte Rala befreit, die ihm sein silberner Faden vorhergesagt hatte, ist ebenso Teil der Handlung wie sein Treffen mit der Haifischmade Smejk. „Ein verwirrendes Buch, aber die Welt ist ein Abenteuer für sich“, fasst eine Schülerin das Buch zusammen. Mit Aufgaben an der Hand kreieren die Schüler*innen ein Lesetagebuch, die die Schüler*innen mit Zeichnungen und Gemälden verzierten und in einer kleinen Ausstellung im Klassenzimmer gezeigt wurden.
Vorlesewettbewerb 2019
von Markus Füller
Daumen drücken!
Lena Amend aus der Klasse 6c vertritt das HSG beim Vorlesewettbewerb auf Kreisebene
Schon vor Weihnachten hatte sich Lena Amend beim Schulentscheid gegen ihre Mitschüler*innen
Theodor Germuth (6a, rechts), Evelyn Heldt (6b, Mitte rechts), und Valentina Feyrer (6d, Mitte links) durchgesetzt. Nun startet sie in Miltenberg, um mit einer spannend vorgetragenen Textstelle die Jury von ihrem Können zu überzeugen. Wir halten fest die Daumen! Viel Erfolg!
Unser Bild zeigt die klassenbesten Vorleser bei der schuinternen Siegerehrung mit OStDin Christine Büttner, die Urkunden und vom Elternbeirat und der HSG-Bibliothek bezuschusste Bücher und Mediengutscheine überreichte.
Wie Sterne sterben und worüber Killerwale kommunizieren
von Markus Füller
Der bundesweite Vorlesetag 2018 stand unter dem Motto „Natur und Umwelt“ – Steilvorlage für das HSG als naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium und MINT-EC-Schule: Auf drei Leseinseln in drei verschiedenen Geschossen des Gebäudes lasen Lehrerinnen und Lehrer aus den naturwissenschaftlichen Fächern in den beiden Pausen den Schülerinnen und Schülern allerlei Spannendes und Interessantes vor.
Belletristisches mit neurophysiologischem und ethischem Backgrund etwa wurde für die jungen Zuhörern anhand von Timo greifbar, der in Ursula Poznanskis Roman „Thalamus“ nicht recht weiß, was er über seine eigene Wahrnehmung sowie die der andern Patienten in einer Reha-Klinik für Jugendliche denken soll. Astronomie und Makrokosmos waren mit Lucy und Steven Hawings „Der geheime Schlüssel zum Universum“ und Gerhard Staguhns „Warum das Weltall immer rätselhafter wird“ gleich doppelt auf dem Vorleseplan zu finden – mit naturwissenschaftlichem Nachweis für die Vergänglichkeit von irdischen wie extraterrestrischen Dingen, etwa Sternen im Universum.
Aufklärung zur tierischen Verhaltensbiologie lieferte den Schülern schließlich ein Ausschnitt aus Carl Safinas Buch über „Die Intelligenz der Tiere.“. Meeressäuger wie Wale haben nicht nur mehr Seelenleben als man als Homo sapiens sapiens denkt, sie werden gerade auch durch die Eingriffe des Menschen in Ökosystem und Umwelt dazu genötigt, ihr Verhalten zu überdenken und anzupassen.
Das breit gefächerte Themenangebot aus den Beständen der HSG-Bibliothek gefiel den 200 Zuhörerinnen und Zuhörern bestens, denen ihre MINT-Lehrer beim gemeinsamen Schmökern auch zeigen konnten, dass die Vermittlung von Lese- und Zuhörkompetenz am HSG als Aufgabe aller Fächer und Fachbereiche verstanden wird.
Fahrt zur Buchmesse
von Pia Heidenreich
Getreu Jean Pauls Sinnspruch Bücher lesen heißt wandern in fremden Welten machten sich je zwei der insgesamt vier zehnten Klassen des HSG am 11. und 12. Oktober 2018 mit ihren Deutschlehrern auf zur Buchmesse nach Frankfurt. Bereits im Zug luden sich die Schüler die Buchmesse-App herunter, mittels derer sie ihr individuelles Programm festlegten und auch den Lageplan der 170.000 m² großen Ausstellungsfläche studierten. Denn auf der Buchmesse wird viel geboten, nur an Zeit mangelt es. Diese war nach Auskunft der Schüler bestmöglich genutzt, indem sie zum Beispiel bei der ARD Einblicke in filmische Macharten bekamen, Berühmtheiten wie Frank Thelen trafen oder eine Vorlesung zur Leadership im digitalen Zeitalter besuchten. In Letzterer wurde lebendig ausgemalt, wie Generationen erfolgreich zusammenarbeiten können und dabei neben ihrer Produktivität auch Glück erfahren können. Im Kontrast hierzu gab Stephan Thome auf dem blauen Sofa des ZDF ergreifende und erschütternde Einblicke in die Natur des Menschen und auch dessen bösen Seiten. So zog er die Zuschauer magisch in den Bann der Vorstellung seines semifiktionalen Romans „Gott der Barbaren“, welcher in die Finalrunde des Deutschen Buchpreises 2018 gekommen war. Selbstverständlich luden auch viele andere Verlage und Stände zum Stöbern und „Reinlesen“ ein – so konnten zum Beispiel Postkarten, Kalender, Jugend- und Fachbücher sowie Zeitungen zur Probe angesehen und zum Kaufen vorgemerkt werden. Von ganz viel Lese- Lust und Inspiration erfüllt brachten die „Wanderer“ nicht nur einige Geschenke in ihren Tasche mit nach Hause, sondern auch tolle, witzige und wunderschöne Eindrücke aus den „fremden Welten“, welche auf der Zugfahrt fröhlich ausgetauscht wurden.
Poetry Slam am HSG
von David Hohm
Eine Poesieschlacht, das stellt der Poetry Slam dar. Und diese gelang auch Lucy Hektor, die mit drei Texten vor drei neunten Klassen ihr Können unter Beweis stellte, allerdings ohne einen „Gegner“.
Am Hermann-Staudinger-Gymnasium in Erlenbach am Main stellte ihre Abiturrede ein Novum in der Geschichte der Abschlussveranstaltungen dar: Lucy Hectors Rede war als Poetry Slam verfasst, der die Zuhörer zu Standing Ovations veranlasste. „Ein Grund mehr, die Absolventin einmal in meinen Unterricht einzuladen“, dachte sich Dirk Simon, Leiter der Klasse 9c, um diese Form der Lyrik den Schülern näher zu bringen. „Passenderweise slammte Lucy in ihren Texten über die verschiedenen Perspektiven der Liebe - ein Thema, welches wir im Unterricht anhand von Liebeslyrik behandelt hatten.“ In ihrem ersten Text „Bonnie und Clyde“ trennte nicht einmal der Tod die Liebe des Gaunerpaares. „Was ist Liebe“ zeugte anschließend von der Hoffnung und dem Optimismus der Liebenden. Auf Fragen der Schüler hin erzählte Lucy, dass ihr Schreiben anfangs ein heimliches war. Welcher Jugendliche schreibt denn schon? Aber jede echte Leidenschaft sollte man offen zeigen und so bekam sie viel Zuspruch von Freunden und Außenstehenden, was sie ermutigte, in Frankfurt einen Slam zu besuchen, der ihr prompt ihren ersten Auftritt ermöglichte.
Die Schüler waren auch vom dritten Text, der Kurzgeschichte eines „kleinen Prinzen“ über die Kraft der Sprache und ihren Rhythmus, sichtlich angetan. Mucksmäuschenstill war es im großen Ganztagesklassenzimmer. Mit lang anhaltendem Beifall bedankten sich die Schüler schließlich für diesen couragierten Auftritt von Lucy Hektor, die laut eigener Aussage „eher ein Schisser“ ist, davon aber keine Sekunde etwas zeigte. Sie ermutigte am Ende alle, ihre Hobbys und Leidenschaften ebenso offenzulegen und diese weiter zu verfolgen.
„Dialekt und Humor“: Unterfränkischer Dialekttag
von Christine Bloch, Deutschlehrerin der Klassen 8a und 8c
Die Klassen 8a und 8c nahmen am 6.3.2018 an einer ganztägigen Exkursion zur Universität Würzburg teil. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von StRin Gabriele Scherpf, StRin Nina Zaiser, der Studienreferendarin Julia Voit und dem Studienreferendar Alexander Kling.
Vor Ort widmeten sich insgesamt 14 Klassen aus Unterfranken der Erforschung und Pflege unterfränkischer Dialekte. Ergänzt wurde der Lernzirkel durch eine Kabarett-Einlage zur „Komödiantischen Umsetzung von Dialekten“ und den Vortrag „Zwischen Kääs und Kaas“. Hier lernten die Jugendlichen unter anderem, dass man in der Region rund um Aschaffenburg „Kees“, in Würzburg „Kaas“, in Richtung Hessen „Kääs“ und südlich von Gemünden „Keas“ sagt. Für schmunzelnde Gesichter sorgten auch Frau Dr. Fritz-Scheupleins Ausführungen zu den dialektalen Bezeichnungen eines Rades. Hier variierten die Ausdrücke von „Rädsche“ (nördlich von Aschaffenburg) über „Rädle“ (Raum Würzburg) bis „Radla“ (östlich von Schweinfurt). Und wusstet ihr, dass man sich in Aschaffenburg „petzt“, in Schweinfurt „zwickt“ und in Würzburg „pfatzt“? Oder dass man in München eine „Semmel“, in Franken ein „Weck“, in Hamburg ein „Rundstück“ und in Berlin eine „Schrippe“ beim Bäcker bestellt?
Die Schülergruppe des Hanns-Seidel-Gymnasiums aus Hösbach überzeugte die Jury am meisten mit ihrem selbstverfassten dialektalen Sketch über Sprachmissverständnisse zwischen den Generationen, allerdings gefiel der Organisatorin Dr. Fritz-Scheuplein vom Dialektinstitut der Universität Würzburg unser Sketch, in welchem Jugendliche über die SiriApp eine Pizza bestellen wollen, so gut, dass dieser ab sofort als Sonderbeitrag auf der Homepage des Dialekt-Instituts zu sehen ist.
Vielen Dank an die Klassen 8a und 8c, die mit Ausdauer und hoffentlich Freude am Dialekttag teilgenommen haben, und an die drei Kolleginnen und den Kollegen, welche die Schülerinnen und Schüler des HSG an diesem Tag betreut haben.
Veröffentlichung in der FAZ
von Dirk Simon
Seit Februar 2017 machen 19 Schüler und Schülerinnen des Deutschkurses (Q11/12) von Dirk Simon, Deutsch- und Geschichtslehrer, des Hermann-Staudinger-Gymnasiums am Projekt "Jugend schreibt" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit. Jeden Montag findet sich im Sportteil der FAZ eine ganze Seite, die der Jugend gewidmet ist. Dies ermöglicht das Projekt „Jugend schreibt“, an der 100 Schulen mit 2000 Schülern aus Deutschland – und seit letzem Jahr auch das HSG - und dem deutschsprachigen Ausland teilnehmen. Jeder Schüler der teilnehmenden Schulen ist aufgefordert, eine Reportage oder Essay zu verfassen und sich die Chance zu wahren, in der FAZ veröffentlicht zu werden. Und am Montag, 29. Januar 2018 wie am Montag, 12. März 2018 ist es jeweils gelungen.
Marie Lieb veröffentlicht ihre Reportage über die Arbeit ihres Onkel in der FAZ: Hier geht es zum Artikel!
Robert Link veröffentlich ihre Reportage über die Schachoma von Trennfurt in der FAZ: Hier geht es zum Artikel!
Ein Auszug von Marie Lieb:
"Schöner malen für Menschen mit Behinderung
Von Marie Lieb , Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach am Main
Mit dem Skizzenbuch nach Concarneau: Ein hessisches Paar bietet in der Bretagne ungewöhnliche Malworkshops an. Hinter den Kunsturlauben steckt großer Idealismus
Das Schild mit der blauen Aufschrift „Pontage“ weist zum Ziel. Ein holpriger Weg führt zu einem Gelände, das von Büschen umrahmt ist, um die Bewohner vor neugierigen Blicken zu schützen. Drei Gebäude und eine riesige Wiese kommen zum Vorschein. Es gibt eine Feuerstelle, einen Holzpavillon und eine Bar aus Steinen. Die drei Häuser waren früher ein Bauernhof, dann wurden die Ställe zu Wohnungen umgebaut. Sie sind in der typisch bretonischen Bauart errichtet, Stein auf Stein. Manni Lieb und Gertrud Schwab heißen ihre Gäste herzlich willkommen. Mit ihrem Projekt Pontage, Französisch für „Brücken bauen“, bieten die beiden seit 19 Jahren Urlaub für Familien, Freunde, Gruppen oder Einzelreisende an. Auch Menschen mit Behinderungen zählen zu den Gästen. Sozialpädagoge Manni Lieb wollte gemeinsam mit Sonderpädagogin Gertrud Schwab einen Ort erschaffen, der für jedermann geeignet ist. Wie der Name ihres Projekts sagt, geht es darum, Barrieren aus dem Weg zu schaffen und Menschen zusammenzuführen. „Wir bieten hier Malworkshops für Menschen mit Behinderung an, gemeinsam mit einer befreundeten Künstlerin aus Darmstadt. Natürlich darf an diesen Workshops jeder teilnehmen, der Lust auf Kunst und neue Begegnungen hat und kreativ sein möchte. Eine Behinderung zu haben ist dabei keine Bedingung. Im Gegenteil – es geht uns mehr darum, verschiedene Menschen zusammenzuführen“, schwärmt Lieb." .[..]
Besuch des Goethehauses
von Anne-Sophie Stinzing
Es gibt wohl keinen anderen Schriftsteller, mit dem sich Deutschland so sehr identifiziert wie mit Goethe. Und dieser berühmte Kopf wurde nur eineinhalb Stunden von uns entfernt geboren. Um zu erkunden, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hat, machte sich die elfte Jahrgangsstufe am vergangenen Mittwoch, den 21. Februar, mit ihren Deutschlehrern M. Füller, P. Heidenreich, K. Reichhold und A. Stinzing auf den Weg nach Frankfurt.
Hier befindet sich im Großen Hirschgraben Goethes Elternhaus. Beeindruckend sind die drei Stockwerke, auf denen die vierköpfige Familie vor über 200 Jahren lebte. Da gibt es das Zimmer, in dem die Familie zu Tisch saß und nur die engsten Vertrauten empfing, die privaten Räume der beiden Geschwister Johann Wolfgang und Cornelia, eine Bibliothek, eine Gemäldegalerie, einen wahren Festsaal für besondere Anlässe. All das zeugt von einem beachtlichen Wohlstand. Die Dielen knarren unter den Füßen und bei all den Einrichtungsgegenständen aus der Goethezeit hat man fast das Gefühl, eine kleine Zeitreise gemacht zu haben. Dabei sind es genau genommen gar nicht die historischen Räume, die der Besucher durchschreitet: Im zweiten Weltkrieg, am 22. März 1944, Goethes Todestag, wurde das ursprüngliche Haus bei einem Bombenangriff zerstört. Aber auch in der Rekonstruktion lohnt sich ein Besuch allemal, sie ist wirklich gelungen.
Die Führung durch das Goethehaus wurde ergänzt durch den Besuch zweier Ausstellungen: Zwei der vier Deutschkurse erfuhren in der Wechselausstellung Monsieur Göthé Näheres über Goethes Großvater, dem im 17. Jahrhundert ein gewaltiger sozialer Aufstieg gelang und dem die Familie ihren Reichtum zu verdanken hatte. Die anderen beiden Kurse besuchten eine Ausstellung zur Romantik, der Epoche, die auch gerade im Deutschunterricht Thema ist.
Vorlesewettbewerb (Dezember 2017)
In den sechsten Klassen haben über 100 HSG-Schülerinnen und Schüler die letzten Wochen
Texte vorgetragen und ihre jeweils besten Vorleser gekürt, die dann im Schulentscheid gegeneinander angetreten sind.
Knapp gegen eine starke Konkurrenz durchsetzen konnte sich Peter Schmidt aus der Klasse 6b, der das Hermann-Staudinger Gymnasium in diesem Jahr beim Landkreisentscheid in Miltenberg vertreten wird. Dafür wünschte Schulleiterin Christine Büttner schon jetzt viel Erfolg, gratulierte den Klassenbesten und überreichte jedem ein Präsent: Peter freute sich über einen 20-Euro-Büchergutschein, die jeweiligen Klasssensieger Sandro Fuchs (6a), Anna-Lena Stapf (6c) und Maximilian Lebert (6d) jeweils über ein Buchgeschenk, das vom Elternbeirat des HSG gespendet worden ist.
Bild: v.l n. r.: OStDin Christine Büttner, Schulleiterin, Anna-Lena Stapf (6c), Schulsieger Peter Schmidt (6b), Maximilian Lebert (6d), und Sandro Fuchs (6a)
Ringvorlesung (November 2017)
Die Oberstufenkurse Deutsch der Q11 und der Q12 bekommen im Turnus von drei Monaten eine Vorlesung zu einer deutschen Epoche gehalten.
Dazu wird jeweils ein Dozent oder Lehrer eingeladen, der zu diesem ihm speziellen Thema referiert. "Romantik" beispielsweise, ein Thema, das zu Beginn der Q11 eine Rolle spielt, wird freundlicherweise von Henrik Barz, Schuldirektor des Kronberg-Gymnasiums und ehemaliger Kollege des HSG, vorgestellt.
Letzten Freitag trug Herr Reichert, ein Kenner der Materie, einen 60minütigen Vortrag zum "Expressionismus" vor, der Gedichte von Georg Heym und Georg Trakl beinhaltete, aber weit darüber hinaus den Epochenbegriff von verschiedenen Perspektiven beleuchtete.
Vortrag über Martin Luther (April 2017)
Andreas Venzke mit seinem Buch "Luther: Die Freiheit des Wortes und das Lauffeuer der Reformation": Anschaulich und lebhaft vermittelte er den Schülern der 8. Klassen ein Bild des Lebens und der Welt, in der Martin Luther sich bewegte. Verkleidet als Luther deklamierte er seine Rechtfertigung vor den Würdenträgern der katholischen Kirche.
---------------------------------------------------------------------
Dahinter steckt immer ein kluger Kopf (ab Februar 2017)
von David Hohm
Da sitzen sie und lesen. Der eine den Kopf auf die Hand gestützt, der andere konzentriert am Blatt, der dritte streicht das Papier glatt, die Köpfe rauchen und man tut sich um in der Welt: Seit Februar beziehen die 21 Schüler und Schülerinnen der Q11 des Kurses von Dirk Simon, Deutsch- und Geschichtslehrer, des Hermann-Staudinger-Gymnasiums die Frankfurter Allgemeine Zeitung, um selbst einmal aktiv zu werden. Denn jeden Montag findet sich im Sportteil eine ganze Seite, die der Jugend gewidmet ist. Dies ermöglicht das Projekt „Jugend schreibt“, an der 100 Schulen mit 2000 Schülern aus Deutschland – und dieses Jahr auch dem HSG - und dem deutschsprachigen Ausland teilnehmen. Jeder Schüler der teilnehmenden Schulen ist aufgefordert, eine Reportage oder Essay zu verfassen und sich die Chance zu wahren, in der FAZ veröffentlicht zu werden. „Jeder von uns hat die FAZ nun ein Jahr als Epaper auf dem Handy, so kann man sie überall lesen“, freut sich Vinzenz Rüth, Schüler des Kurses. „Die ein oder andere Idee habe ich mir schon aufgeschrieben“, berichtet Marie Lieb, Schülerin, über ihr Vorgehen.
„Den Tipp dazu bekam ich von unserem letztjährigen Konrektor, Henrik Barz“, bemerkte Dirk Simon, der Initiator des Projekts an der Schule, „in einem Seminar in der Redaktion der FAZ bekamen wir Lehrkräfte das nötige Know-How, den Schülern die Techniken des journalistischen Schreibens beizubringen.“
Aber zu Beginn steht im Unterricht an erster Stelle das Kennenlernen und Auseinandersetzen der Zeitung: Der eine hängt im Panorama-Teil fest, der nächste studierte die Aktienkurse, der dritte will jetzt doch wissen, wie die Eintracht ihren Negativlauf stoppt und die vierte hat sich einen Artikel im Feuilleton gekrallt, „jeder ist ein anderer Leser und besitzt einen anderen Zugang – so werden später auch die Themen völlig unterschiedlich ausfallen, die sich die Schüler aussuchen,“ ist sich Dirk Simon sicher.
Nach Ideen geschaut wird bis zu den Osterferien: „Wir gehen auf die Suche nach ausgefallenen Hobbys, interessanten Berufen oder seltenen Begabungen,“ erzählt Paul Reichold, Schüler. Interviews und Treffen mit den zu porträtierenden Personen finden dann bis Pfingsten statt und ein erster Entwurf entsteht, der bis zum Abschluss noch einige Male redigiert wird. Soweit die Planung des Seminars, „ob wir es dann zu einer Veröffentlichung in der FAZ mit Namen des Schüler schaffen, das hoffe ich sehr, da die Schüler bisher mit Eifer dabei sind.“ freut sich Dirk Simon auf die kommende Zeit.
----------------------------------------------------------------------------------------
Von betrunkenen Hasen und der gottlosen deutschen Philosophie ... (Oktober 2016)
von Anette Wohlmann
... erzählten und sangen Detlev Rose und Christian Georgi am 28.10.2016 den Schülern des HSG. Die Herren sind Sänger, Gitarrist, Pianist, Flötist, Saxophonist, Schauspieler, Rezitator, Komponist, Tonmeister, Bühnenbildner, Lichtdesigner, Entertainer und v.a. auch Pädagogen in Personalunion.
Die 7. und 8. Jahrgangsstufe kam zunächst in den Genuss genial vertonter und pädagogisch trickreich präsentierter Balladen. Der Bogen spannte sich hier von deutschen Klassikern wie Goethes König von Thule oder dem Zauberlehrling, die die Schüler aus dem Unterricht kennen, bis hin zur russischen Ballade vom Hasen im Rausch von Sergei Michalkow , die ganz besonders zum Amüsement des jungen Publikums beitrug: Der betrunkene Hase bildet sich in seinem Rausch ein, es mit einem Löwen aufnehmen zu können. Der – repräsentiert vom vortragenden D. Rose – ermittelt die Schnapsdrossel in den Reihen der Zuschauer und packt sie sprichwörtlich am Schlafittchen. Das Opfer wird ausgiebig beschimpft und beschnuppert: „Du scheinst mir nach Alkohol zu stinken!“, stellt der abstinente König der Tiere empört fest. Den Hasen ernüchtert das schlagartig und er antwortet schlagfertig, er habe nur auf das Wohl des Löwen angestoßen, worauf ihn dieser laufen lässt.
Mit allen Finessen halten die Künstler ihr Publikum bei der Stange: Bei ihnen haben Balladen plötzlich mit den aktuellsten Fußballereignissen zu tun, manche Stücke sind nur den echten Männern im Saal gewidmet, bei den Sprachspielereien, in deren Verlauf sich „Eifersucht“ auf „entfucht“ reimen darf, sind dann wieder alle dabei und als am Ende die Rolling Stones noch mit der sächsischen Variante von „Angie“ nach dem Motto „Ai Schi is vill besser noch als kei Schi“ auftaucht, verlangen die gebannten Zuhörer lautstark nach Zugaben.
Direkt anschließend werden die Absolventen der Q-Phase mit Heine vom Feinsten versorgt: Die beiden Künstler zeigten auch hier ihr ganzes pädagogisches und musikalisches Können. Wann hört man Heine-Texte so brilliant musikalisch untermalt und auch mit einer derartigen Sprechkultur vorgetragen? Auch in diesem Programm gelingt es den Herren aus Berlin mühelos, von den bissig-witzigen Heine-Texten immer wieder Brücken in die Gegenwart zu schlagen, etwa zur Kandidatur Donald Trumps. Ganz neben bei fließt viel Historisches und Biografisches ein. Zu deutlichen Publikumsreaktionen kommt es, wenn ein Text aus dem Jahr 1854 rezitiert wird, die „Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen“ nämlich, deren Aktualität die Schüler unmittelbar bewegt.
Beruhigend zu erleben, dass unsere jungen Leute sich nicht in die spießigen Niederungen dieses Krähwinkels begeben wollen. Die von Heine konstatierte Gottlosigkeit der deutschen Philosophie dagegen scheint sie doch erwischt zu haben: Es dauert eine ganze Weile, bis sich im Publikum die Antwort auf die Frage findet, wann denn der Vatertag gefeiert wird. Nein, es ist nicht der Valentinstag. Die Tochter eines Religionskollegen rettet schließlich die Situation. Welche Erfindung Benjamin Franklin gemacht hat, das wissen unsere Schüler dagegen blitzartig schnell. Wer wissen möchte, was das alles mit Heine zu tun hat, muss Rose und Georgi einfach selbst einmal erleben.
Man wird mit ihrer Hilfe mühelos erkennen, dass die in vielen weiteren Texten zum Ausdruck kommende Kritik Heines am deutschen Gemüt und an vielen typisch deutschen Haltungen so veraltet nicht ist. Unseren Schülern jedenfalls begegnete Heine, dem es z.B. an „Schwärmerei und Wunder“ fehlt, hier als ganz erstaunlich moderner Dichter. Glücklicherweise trifft seine Beschreibung aus „Deutschland. Ein Wintermärchen“ nicht mehr flächendeckend zu, in der von Prügel die Rede ist. Statt zu prügeln wurden heute am HSG völlig unpedantisch und gar nicht geschniegelt ganz andere pädagogische Saiten aufgezogen, die wir gern noch öfter bei uns hören würden!
---------------------------------------------------------------------------------------------
Vorlesetag: Leseinseln am HSG (November 2015)
von Dirk Simon
„The night was rank with the smell of man. The warg stopped beneath a tree and sniffed, his grey brown fur dappled by shadow. A sigh of piney wind brought the man scent to him, over fainter smells that spoke of fox and hare, seal and stag, even wolf. Those were man smells too, the warg knew; the stink of old skins, dead and sour, near drowned beneath the stronger scents of smoke and blood and rot,“ so vernehmen die Schüler des Hermann-Staudinger-Gymnasiums die Stimme von Dr. Carsten Isselhorst, einem der Vorleser des 20. Novembers. Der Physiklehrer des Gymnasiums führt mit diesen ersten Zeilen auf englisch in die mystische Saga des Liedes von Feuer und Eis von Georg R.R. Martin aus dem fünften Band ein und erweckt die sieben Königreiche und die Familie von Winterfell und den Lennisters zu Leben, die mit ihren Ränke und Machtspielen um die Herrschaft in dieser Welt kämpfen und dabei den Drachenatem von Süden und den Riesenansturm von Norden fürchten.
In beiden Pausen des Schultages wird auf jeder Etage des HSG an einer Leseinsel von Lehrern des natur-wissenschaftlichen Bereiches aus verschiedenen Büchern vorgetragen, um die Leselust bei den Schülern zu wecken und zu vertiefen. Und das Angebot wird angenommen, so lauschen ca. 40 Schüler den Worten von Carsten Isselhorst.
Wie jedes Jahr am 20. November werden bundesweit in vielen Einrichtungen, öffentlichen und privaten Plätzen, sei es in Straßenbahnen, auf Marktplätzen, in Cafés, im Rathaus, in Bussen, in Kinos, in Kneipen und natürlich in vielen Schulen landauf und landab Texte und Bücher präsentiert. Ehrenamtliche, Freiwillige, Lesefreunde, aber auch Prominente und Politiker tun etwas, das immer weiter rückläufig ist: Vorlesen!
Am HSG präsentieren die Lehrer und Lehrerinnen Jugendbücher wie Palacios „Wunder“, das von Andreas Wilke, Mathe- und Physiklehrer, vorgestellt wurde oder „Der Zauberberg“ von Thomas Mann, ein Schwerkaliber des deutschen Literaturnobelpreisträgers. Den notwendigen leicht-launigen Widerpart dazu lieferte Dr. Volker Kramb, Lehrer für Biologie und Chemie, mit Loriots „Die Steinlaus“. „Die Betonung liegt dieses Jahr auf dem naturwissenschaftlichen Bereich, den unsere Schule als zertifizierte MINT-EC-Schule bestens vertritt“, führt Markus Füller, Organisator des Vorlesetages am HSG, die Thematik des Vorlesens aus.