Theaterfahrt 10b/c zu „Nathan der Weise“
Am 4. Dezember machten sich die Klassen 10b und 10c mit ihren Deutschlehrerinnen Frau Leimeister und Frau Feldmeier auf den Weg ins Stadttheater nach Aschaffenburg, um sich dort das Stück „Nathan der Weise" anzuschauen. Das zentrale Thema des Werkes ist das Verhältnis zwischen den verschiedenen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) und die Fragen nach Toleranz sowie religiöser Wahrheit, welche in der Zeit der Aufklärung sehr präsent gewesen sind. Die neutrale Haltung Nathans und seine Erklärung mithilfe der berühmten Ringparabel zeigen seine Weisheit, die das gesamte Werk durchzieht. Die Ringe in der Handlung symbolisieren die drei monotheistischen Religionen und betonen ihre Gleichwertigkeit. Sie vermitteln die Botschaft, dass nicht der Wahrheitsanspruch einer bestimmten Religion entscheidend ist, sondern das Leben in Toleranz, Liebe und Menschlichkeit. Dies ist die Grundlage für die Themen des Stücks – religiöse Toleranz, gegenseitiger Respekt und die Suche nach der Wahrheit - die im Verlauf der Handlung immer weiter entfaltet werden.
Das Drama „Nathan der Weise“ stammt aus dem Jahr 1779 und wurde von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben. Die Erstaufführung fand am 14. April 1783 in Berlin statt. Durch dieses Werk wurde die Ringparabel bekannt, welche im dritten Aufzug des Dramas zu finden ist. Nicht nur die Botschaft des Stückes und die plötzliche Wendung, sondern auch die Form der Übermittlung hat viele Schüler zum Staunen gebracht. Aber auch die Architektur des Theatersaals war bewundernswert.
Peter Kremer, welcher Nathan verkörperte, ist ein aus Fernsehreihen wie „Tatort“ oder „Siska“ bekannter deutscher Schauspieler. Auch weitere Darsteller konnte man bereits im TV sehen, darunter beispielsweise Christian Buse, der in der ARD-Serie „Marienhof“ mitspielte, Laura Rauch, welche sowohl im Fernsehen als auch in Theaterstücken des Öfteren zu sehen ist und Michel Guillaume, der als Schauspieler bei der ZDF-Serie SOKO München lange Zeit eine der Hauptrollen übernahm.
Ein gelungener Theaterbesuch bietet nicht nur Unterhaltung, sondern auch die Möglichkeit, sich mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen - genau das hat „Nathan der Weise“ geschafft. Das Stück regt dazu an, über Toleranz, Menschlichkeit und die Bedeutung des Dialogs nachzudenken. Werte, die heute genauso aktuell sind wie zur Zeit der Aufklärung. Unser Besuch im Theater war nicht nur eine kulturelle Erfahrung, sondern auch eine Erinnerung daran, wie kraftvoll Kunst sein kann, um Brücken zwischen Menschen zu bauen.
Ohren auf und zugehört - Hier kommen die besten Vorleser des HSG
Am 30.11.2024 fand am HSG in Erlenbach wieder einmal der jährliche Vorlesewettbewerb statt.
Die vier Klassensieger traten jeweils mit einem vorbereitetem und einem unbekannten Text gegeneinander an und wurden von den Deutschlehrern der 5. Klassen bewertet.
Die Klassensieger waren Tamara Raab aus der 6a, die etwas aus „Ein Mädchen namens Willow: Schattenzeit“ von Sabine Bohlmann vorlas und Valentin Fahn aus der 6b, der sich das Buch „Land of Stories: Eine düstere Warnung“ ausgesucht hatte. Außerdem waren auch noch Paula Dworschak aus der 6c (ausgewähltes Buch: Emma Flint: „Knalltütenwunder“) und Linus Stadtmüller aus der Klasse 6d (J. R. R. Tolkien: „Der Hobbit“) mit dabei.
Alle lasen sehr gut vor, aber besonders überzeugend fand die Jury Paula Dworschak, die sich damit für die zweite Runde auf Landkreisebene qualifizierte. Die gesamte Schulfamilie des HSG drückt der „Buchflüsterin“ Paula dafür fest die Daumen.
Ein ganz herzlicher Dank gilt auch dem Elternbeirat, der die Aktion wie jedes Jahr mit einer Spende unterstützt: Frau Kreher, 1. Vorsitzende des Elternbeirats, überreichte der Siegerin des Vorlesewettbewerbs einen Buchgutschein. Danke!
Elisa Huther
"Vorlesen schafft Zukunft" - Begeisterung am Vorlesetag 2024
Während zum diesjährigen Motto 'Vorlesen schafft Zukunft' Lehrkräfte an vier Leseinseln in den Pausen Literatur zur Thematik präsentierten, besuchten die 5. Klassen des HSG die Stadtbibliothek Erlenbach für eine Lesestunde mit der dortigen Leiterin.
Am 15. November fand wieder der Vorlesetag am HSG statt und an den im Schulhaus verteilten vier Leseinseln gab es ein abwechslungsreiches Programm für alle Jahrgangsstufen, zwei Präsentationen fanden dabei sogar auf Englisch und eine auf Französisch statt. Während der von Herrn Fuchs gelesene Auszug aus Jennifer Gallaghers The Golden Ticket Schülerinnen und Schüler ab der Unterstufe begeisterte, war bei Frau Langes Stelle aus R.J. Palacios Wonder die Zielgruppe etwas älter. Dank der visuellen Unterstützung konnten auch junge Französischlerner René Rittgers Lektüre aus Un hamster au collège von Catherine Grabowski ohne Probleme folgen.
Weitere Vorträge gab es im Atrium, der Lounge in der Mensa oder der Schülerlesebibliothek. Dabei lasen die Lehrkräfte Passagen aus den unterschiedlichsten Werken. Neben Anna Bennings Vortex (gelesen von J. Steger) oder Time Out von Andreas Eschbach (gelesen von B. Heidenreich) standen u. a. auch Die Verratenen von Ursula Poznanski (gelesen von S. Heger) und Arno Franks Seemann vom Siebenern (gelesen von B. Beck) auf dem Programm. Spannung kam dann v.a. in der zweiten Pause auf, als Verena Spinnler den aufmerksamen Zuhörern eine Passage aus Die drei ?? vorlas.
Während das Leseangebot am HSG in den Pausen Allen offen stand, hieß es für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen "auf in die Stadtbibliothek". Dort wurde dann von der Leiterin der Bibliothek, Frau Fröhlich, „Armstrong“, die Geschichte von der Maus, die auf den Mond fliegt, präsentiert. Jeder 5. Klasse des HSG wurde dabei ihr ganz eigener Zeitslot zugeteilt, sodass jede Schülergruppe ihre private Lesung hatte.
Der Autor des Werks, Torben Kuhlmann, zeigt in „Armstrong“ die großen Schritte der Menschheit aus der Perspektive einer kleinen Maus. Die Idee, dass eine kleine Maus vor den Menschen auf dem Mond landete, ist dabei überaus witzig! Darüber hinaus ist sie mit vom Autor selbst gezeichneten, durchweg sehr fein ausgeführten farbigen Illustrationen und kurzen Textstellen wunderbar umgesetzt und es sind gerade die per Beamer präsentierten Illustrationen aus Kuhlmanns Werk die Frau Fröhlichs Vortrag überaus passend begleiten.
Konzentriert lauschten die Lernenden dem Vortag der Leiterin der Stadtbibliothek und beteiligten sich danach rege an der Besprechung der Inhalte des Buchs.
Insgesamt war auch dieses Jahr der Vorlesetag ein toller Erfolg, der nachhaltig motiviert und Lust auf weitere Aktionen in der Zukunft macht. Dazu bietet die neugestaltete HSG-Bibliothek die optimalen Voraussetzungen und nach Anschluss der Umbauarbeiten wird es ein noch vielfältigeres Angebot zur Lese- und Zuhörförderung geben. Besonders die große Anzahl an positiven Rückmeldungen zum Vorlesetag lässt hoffen, dass diese Aktion dazu beitragen konnte, auch in Zukunft die Leselust der Schülerinnen und Schüler zu steigern. Denn "Vorlesen schafft Zukunft"!
Vielen Dank an alle beteiligten Lehrkräfte für ihr Engagement sowie an alle Zuhörer für ihren Beitrag zum Erfolg! P.S.: Wir planen bereits für den nächsten Vorlesetag im Herbst 2025 :)
Kleine Impressionen des Vorlestages (zum Start bitte auf eines der Fotos klicken)
Spannung garantiert – Lesung mit Dirk Reinhardt
Über 90 Minuten die ungeteilte Aufmerksamkeit von Schülerinnen und Schülern zu bekommen, ist nicht selbstverständlich. Dirk Reinhardt, Jugendbuchautor aus Münster, gelingt dies spielend mit seinen spannenden Lesungen, in denen er Passagen aus seinen Büchern mit Informationen zum Land, zur Geschichte und zu persönlichen Erlebnissen auch im Bild geschickt verknüpft.
Während drei Lesungen am HSG, die er für die 7., 8. und 9. Jahrgangsstufe äußerst abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltete, stellte er dieses Talent unter Beweis.
Auf dem Programm standen drei seiner Romane: „Über die Berge und das Meer“, ein Buch, das sich mit dem Thema Flucht und Migration befasst: Am Beispiel von Soraya und Tarek, zwei jungen afghanischen Flüchtlingen, schildert er, wie Menschen, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, sich auf dem Weg machen, um einem Leben in Armut oder Gewalt zu entfliehen, und dabei unvorstellbare Strapazen und Gefahren auf sich nehmen.
Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Lebenswelt von Jugendlichen aus Mittelamerika gewinnen: Zehntausende versuchen hier, in die USA zu kommen, oft auf der Suche nach ihren Müttern, die sie zurückgelassen haben, um dort zu arbeiten. Der Weg führt sie durch Mexiko, auf den Dächern von Güterzügen: Sie werden verfolgt von Räubern, gejagt von der Polizei, kämpfen gegen Hunger und Durst, um dann vor dem größten Hindernis zu stehen: Der schwer bewachten Grenze im Norden zu den USA. „Train Kids“ ist ein höchst spannendes, sehr bewegendes, mehrfach ausgezeichnetes Buch, das umso mehr fasziniert, weil der Autor zur Recherche für seinen Roman selbst nach Mittelamerika gereist ist und viele Gespräche mit Train Kids geführt hat.
In „Perfect Storm“ geht es um sechs, über die ganze Welt verstreute Jugendliche, die im Internet über ein Rollenspiel zusammenfinden. Im realen Leben stehen sie eher auf der Schattenseite, nur in ihren digitalen Abenteuern erleben sie Erfolg. So sehr, dass sie auf die Idee kommen, sich virtuell mit zwei mächtigen Konzernen aus den USA anzulegen, weil sie herausgefunden haben, dass diese in den Bürgerkrieg im Kongo verwickelt sind und gut daran verdienen. Einer der Jungen, Boubacar, ist direkt davon betroffen, weil er fast seine ganze Familie in diesem Bürgerkrieg verloren hat. Und so nehmen diese Jungen gemeinsam einen Kampf auf, der zunächst aussichtslos zu sein scheint: Sie wollen diese Konzerne zur Rechenschaft ziehen…
Die Themen dieser Bücher muten zunächst sehr unterschiedlich an. Sie haben allerdings eines gemeinsam: Im Zentrum stehen Jugendliche in besonderen Lebenssituationen. Dadurch bieten die Hauptfiguren den Schülerinnen und Schülern ein hohes Identifikationspotenzial. Dass deren Interesse groß war, zeigten auch die vielen Fragen, die diese im Anschluss an die Lesungen an den Autor richteten. Dirk Reinhardt lieferte so noch viele weitere Details zur Entstehung seiner Romane, zu Fragen rund um die aktuellen oder historischen Hintergründe, aber auch zu seiner Arbeit und seinem Leben als Autor und Schriftsteller.
Und so waren sich am Ende alle einig: Einen echten Autor einmal live zu erleben, ist schon etwas Besonderes!
Emily Rehak gewinnt den Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen
Und wir haben sie….
Die Schulsiegerin des diesjährigen Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen steht fest: Emily Rehak aus der 6e hat sich mit ihrem Buch „Gips“ von Anna Wolz durchgesetzt und konnte im Hinblick auf Lesetechnik und Interpretation punkten.
Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler stellen beim Wettbewerb in einer ersten Runde ein Buch ihrer Wahl vor und lesen einige Seiten einer selbstgewählten Passage vor. In einer zweiten Runde wird es schwieriger: Ein unbekannter Text – in diesem Jahr der Titel „Schön wie die Acht“ von Nikola Huppertz - stand auf dem Programm. Dabei werden insbesondere Leserichtigkeit, Flüssigkeit, Aussprache und Betonung bewertet.
Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht! Es wurden sehr spannenden Texte vorgestellt: Leona Väth (6d) las aus dem Buch „Liliane Susewind“ von Tanya Stewner, in dem es um Lilli geht, die die außergewöhnliche Gabe hat, mit Tieren zu sprechen. Wer „Die unlangweiligste Schule der Welt“ erleben wollte, konnte sich über die von Linus Hackel (6c) ausgewählte Stelle aus dem gleichnamigen Buch von Sabrina Kirschner freuen. Yassin Mostafa (6a) präsentierte „Bitte nicht öffnen – Magic“ von Charlotte Habersack: Hier öffnet Nemo ein geheimnisvolles Päckchen, das er bekommt und findet darin ein Einhorn! Rudi Bräutigam (6b) hatte einen „Klassiker“ dabei: „Harry Potter und der Stein der Weisen“.
Danke an alle, die mitgemacht haben! Jetzt bleibt uns nur noch, unserer Schulsiegerin für die nächste Runde auf Kreisebene viel Erfolg zu wünschen!