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Projekttage zur Fußball-WM in Katar

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Im Vorfeld der Fußball-WM 2022 organisierte und plante die gesamte Schulfamilie des HSG unter der Leitung und Koordination von Dirk Simon und Barbara Gese Projekttage zum Thema, die dieses Ereignis insbesondere auch kritisch beleuchten sollte.

Das „Flaggschiff“ aller Veranstaltungen war die große Podiumsdiskussion unter dem Motto „Fußball-WM 2022: Eine Katar-Strophe?“. Als Debattierende waren eingeladen: Jens-Marco Scherf (Landrat und selbst Fußball-Schiedsrichter), Bruno Jakob (Amnesty International), Roman Grombach (Sportredakteur beim Main-Echo), Volker Goll (ehem. Fanbeauftragter des DFB) und Carlo Rittger (Jugendtrainer). Durch den Abend führten souverän und charmant das Moderatorenduo Dr. Verena Spinnler und Frank Fuchs. Niklas Wagener, Mitglied des Verteidigungsausschusses im Bundestag, hielt eingangs den Impulsvortrag, in dem er die aktuelle Situation im Wüstenstaat aus politischer Sicht darlegte. Über diese hochkarätige Besetzung für das brandaktuelle Thema und ein voll besetztes Haus freute sich Schulleiterin Christine Büttner mit der ganzen Schulfamilie.

Dem Publikum bot sich ein spannender, interessanter, tiefgehender, persönlicher und auch immer höchst ansprechender Abend, der deutlich werden ließ, dass Fußball nach wie vor nicht schwarz-weiß zu sehen ist, sondern viele Schattierungen hat und neben Kommerz durchaus auch sinnstiftend und verbindend ist. Nach dem „Abpfiff“ waren sich alle einig: Eine durchwegs gelungene Aktion, die zudem flankiert war von einer Spendenaktion für UNICEF, im deren Rahmen Kinder in Flüchtlingslagern und Notunterkünften unterstützt wurden.

Lesen Sie hier mehr dazu im Main Echo:

https://www.main-echo.de/regional/kreis-miltenberg/kein-fest-sondern-katar-strophe-art-7747478

Darüber hinaus beteiligten sich alle Fachschaften mit unterschiedlichsten Aktionen, Projekten und unterrichtlichen Aktivitäten zum Thema. Eine Auswahl finden Sie hier:

 

FIFA world cup 2022 …nothing but a Qata(r)strophe

von Milan Brönner und Jannis Hagel

a film project by class 10a

 

 

 

Debatte der 9c zum Thema „Soll die Fußball-WM in Katar boykottiert werden?“

debatte boykott wmAuch die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c leisteten ihren Beitrag zu den Fußball-Projekttagen. Mit ihrer Deutschlehrerin Frau Gese bereiteten sie eine Debatte zum Thema „Soll die Fußball-WM in Katar boykottiert werden?“ nach den Regeln von „Jugend debattiert“ vor. Da die Debatte eines der Schulaufgaben-Formate der 9. Jahrgangsstufe darstellt, zeigten sie ihr Können vor den 8. Klassen, so dass diese sich nicht nur kritisch mit dem Thema auseinandersetzen, sondern auch einen Eindruck davon gewinnen konnten, was sie im nächsten Schuljahr erwartet. Eine professionelle und informative Einführung zum Thema und zur Struktur der Debatte, erstellt von Mona Stichirsch, diente als Einleitung. Und dann legten die Debattierenden Vaja Böhm, Saskia Godzik, Jannik Wollbeck und Nils Hornung los und machten deutlich, was es heißt, klar, sachlich, kritisch und anschaulich zu argumentieren und ein heiß umstrittenes Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten.

Text: Barbara Gese

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Eigentlich findet doch immer irgendwo ein Fußballspiel statt und selbst wenn nicht, egal, es geht ja sowieso nur in 2. Linie um den Fußball. Viel wichtiger ist es, mit der "Firma" als Fan so richtig "aktiv zu werden" und sich zu prügeln!

Auf der Suche nach einem interessanten Buch für die Ferien?

Im Rahmen der WM-Woche las die 10. Klasse von Frau Leimeister im Deutschunterricht den Roman "Hool" und setzte sich kreativ mit dessen Inhalt auseinander. Dabei sind unter anderem diese Comic-Zusammenfassung und eine Rezension von zwei Schülerinnen, die anonym bleiben wollen, entstanden.


hool cora
Das Buch in Bildern

Hundesöhne, Huansöhne, Hurensöhne. Diese Ausdrücke fallen des Öfteren in dem Roman „Hool“ von Philipp Winkler und schrecken den Leser anfangs ab.

Das Buch handelt vom Leben des Heiko Kolbe. Er sieht sich selbst als einen mutigen, unabhängigen und selbstbewussten jungen Mann. Doch von seinen Freunden Kai, Ulf, Jojo und noch mehr seinem Onkel Axel und seiner Schwester Manuel wird er als unreif und leichtsinnig dargestellt. Das lässt sich mit seiner Vergangenheit erklären, denn Heikos Mutter hat die Familie früh verlassen und der Vater hatte wohl schon immer Alkohol- und Aggressionsprobleme. Die einzigen Menschen, die ihm daher bleiben, sind seine Freunde. Heiko hat keine richtigen Lebensziele und lebt einfach Tag für Tag. Das einzige, was ihm hilft, sind Schlägereien als Hooligan. Irgendwo am Rand eines Fußballspiels auf einem Feld oder in einem Waldstück.

Kai, Jojo und Ulf waren dort meist mit von der Partie, doch die drei verstehen im Laufe des Buches, dass es nicht das ist, was sinnvoll für ihr späteres Leben ist. Nun steht Heiko alleine da und muss sich einen Ausweg suchen, doch es gibt nur einen einzigen…

Der Roman ist spannend geschrieben und gut geeignet für Jugendliche, da durchgehend Alltags- und Umgangssprache verwendet wird. Außerdem kommen viele Probleme zur Sprache, bei denen man vielleicht auch seine eigene Situation wiedererkennt, wie z.B. mit der Familie oder Drogen oder dass man selbst den Sinn des Lebens nicht versteht. Ich persönlich finde es allerdings schade, dass es ein offenes Ende und keinen Fortsetzungsband gibt.

Text: Cora Leimeister

 

Kunst und Katar-Strophe…

Fußball-Buttons für die Projekttage – Spende für Amnesty International

Button
Die Klasse 7a hatte sich mit ihrem Kunstlehrer Wolfgang Schwärzler etwas Besonderes für die Fußball-Projekttage ausgedacht: Die Schüler*innen gestalteten schuleigene Buttons: Hierbei kam es ihnen besonders darauf an, ihrer kritischen Haltung gestalterisch Ausdruck zu verleihen.

Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, wie wenig Platz auf einem Button zur Verfügung steht! Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Nachdem nun das Motiv ausgewählt und die Buttons in mühevoller Handarbeit konfektioniert waren, organisierte die Klasse den Verkauf ihrer Werke selbständig und mit großem Einsatz. Sie verfolgte damit nämlich ein Ziel: Der Erlös sollte an Amnesty international gespendet werden. Insgesamt kamen hier knapp 120 Euro zusammen! Bruno Jakob, Mitglied der regionalen Ortgruppe, konnte diese Spende nun entgegennehmen und freut sich, ebenso wie die Schulleiterin Christine Büttner, sehr über das Engagement der Klasse.

Text: Barbara Gese

 

 

Mensa boykottiert Fußball WM in Katar

Regenbogenquiche


Anlässlich der Themenwochen Fußball an HSG, die sich mit diesem Volkssport befassen und sich mit der WM in Katar kritisch auseinandersetzen, wurden wir in der Mensa gefragt, ob und inwiefern wir uns daran beteiligen möchten. Unsere spontane Antwort lautete: „Wir sind nicht für die WM in Katar. Unterstützen wollen wir sie nicht!“
Denn Menschenrechtsverletzungen sowie der Tod unzähliger Menschen beim Stadionbau wegen schlechter Arbeitsbedingungen können wir nicht tolerieren, insbesondere, wenn der reine Kommerz im Vordergrund steht.

Doch nichts tun ist keine Lösung. Stattdessen wurde es in der Mensa bunt.

 

Dies ist unser Statement für Toleranz, Vielfalt und Gleichberechtigung. Damit wollten wir zeigen, dass jeder Mensch so sein kann, wie er ist und bei uns willkommen ist – einzigartig und individuell mit allen seinen Eigenheiten, Neigungen, seinem Geschlecht und nicht zuletzt seiner Hautfarbe.

Das bedeutet, wir wollten Farbe bekennen! Nicht nur die Mensa hat bunt aussehen – auch viele der Speisen waren bunt. Während dieser zwei Wochen gab es zusätzlich jeden einem anderen SPORTLER-BOWL.
Insgesamt hatten wir viel Freude, mit dieser ungewöhnlichen Aktion unser Statement zum Thema Fußball-WM zeigen zu können.

Text: Annette Becker

Ikoasederstumpf…..Oder: Wie bastelt man einen Fußball?

Fußballspielen kann (fast) jeder….

Aber wer weiß schon, was ein Ikosaederstumpf ist? Seit den Fußballprojekttagen sind die Schüler*innen der 5. Jahrgangsstufe im Bilde!

Sie haben mit ihren Mathematiklehrerinnen eifrig Fußbälle gebastelt, eben Ikosaederstümpfe, wie der Mathematiker sagt.  Das ist gar nicht so einfach, die vielen kleinen Eckchen exakt auszuschneiden! Aber die Ergebnisse können sich sehen lassen.

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Text: Meike Kramb

 

 

Roboter-Fußball am HSG

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Im Rahmen der Fußballprojekttage haben sich die Jahrgangsstufen 7 bis 10 vor dem Roboterraum 001 getroffen, um miteinander Fußball zu spielen. Allerdings nicht wie sonst üblich. Es handelte sich, passend zur Roboterbau-AG, um Roboter-Fußball. Um dieses außergewöhnliche Spiel vorzubereiten, bekamen alle Roboterbauer Ende September den Auftrag, Fußballroboter zu entwerfen. Das Design und die Funktionsweise war den Teilnehmern selber überlassen. Schnell wurden erste Ideen für ideale Roboter gefunden und es wurde losgelegt. Nach einigen Wochen sah man dann schon die ersten Prototypen.

Als dann der Tag des Fußballspiels gekommen war, wurden noch letzte Vorbereitungen, zum Beispiel die Programmierung der Roboter, vorgenommen. Außerdem wurden noch weitere kleine Details gebaut, so zum Beispiel witzige Lego-Zuschauer oder eine Spielstandanzeige. So sah dann alles schon gleich etwas realistischer aus!
Jedoch lief nicht alles rund: Zwar waren die meisten Roboter schnell einsatzbereit und „aufgewärmt“, doch leider hatten einige zunächst aufgrund eines Verbindungsfehlers „eher weniger Lust“ auf ein Spiel. Das Problem wurde schnell behoben und der Anpfiff konnte erfolgen.

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Zwar war es anfangs (muss ich auch selber zugeben ;)) erstmal schwierig, den Roboter zu steuern, jedoch hat diese Eingewöhnungsphase nur sehr kurz gedauert. Schnell ging es in spannende Zweikämpfe über, bei denen auch mal der ein oder andere Roboter gefoult wurde und am Boden lag. Doch das „Erste-Hilfe-Team“ war natürlich gleich zur Stelle und es konnte weitergehen.


Neben zahlreichen Schüler*innen waren auch Frau Ühlein, die den Roboterbau organisiert und leitet, und Herr Mauthofer dabei und haben bei den spannenden Partien zugeschaut. Sie hatten, genauso wie die Schüler*innen, total viel Spaß und mussten das ein und andere Mal herzhaft lachen. So ging die erste Halbzeit wie im Flug vorbei und die Roboter konnten in der Auszeit wieder fit gemacht werden. Hierbei wurden zum einen instabile Teile wieder montiert und, falls nötig, die Batterien ausgetauscht. Schnell konnte es dann weitergehen, bis der Schlusspfiff ertönte.


Da es allen Beteiligten extrem viel Spaß gemacht hat, haben wir uns dazu entschlossen, eine Revanche bei der Infoveranstaltung für die zukünftigen 5. Klässler zu spielen. Wir sind uns sicher, dass viele sich von unserer Begeisterung anstecken lassen! So sehen sie sofort, dass das Schulleben am HSG viel Abwechslung bietet.

Text: Sebastian Leeb

 

 

 

 

Die "Bananenflanke"

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Auch die JuniorForscherInnen in der 6. Jahrgangsstufe beteiligten sich mit Begeisterung an den Fußballprojekttagen. Schülerinnen und Schüler der Klassen 6bd konnten mit Andreas Wilke in der Praxis ausprobieren, was es mit der „Bananenflanke“ auf sich hat! Oder anders ausgedrückt: Was muss ich tun, damit ein Fußball vom Eckpunkt aus geschossen seinen Weg direkt ins Tor findet? Das funktioniert nur, wenn man den Ball in Rotation versetzt. Der Schütze muss ihn also mit dem Fuß seitlich treffen. Oder physikalisch ausgedrückt: Nur wer um die Theorie zum Magnus-Effekt weiß, bringt den Ball auch sicher ins Tor!

 
Text: Andreas Wilke

 

 

 

 

Weißt du, wer dein T-Shirt genäht hat?

 

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Textilien werden in den allermeisten Fällen unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. Fabian Hörst, Abiturient am HSG und Gründer eines Start-Ups für nachhaltige Sportkleidung, war zu Gast in einem Sozialkundekurs der Q12 und hat über dieses Thema gesprochen.

Bestimmt habt auch ihr schon Berichte über die Zustände in Textilfirmen z.B. in Bangladesch oder Vietnam gelesen oder gehört. Zuallermeist Frauen arbeiten dort bis zu 19 Stunden am Tag und müssen bis zu 500 Kleidungsstücke in dieser Zeit nähen – schaffen sie das nicht, wird ihr Lohn gekürzt oder gleich ganz einbehalten. Der Lohn ermöglicht allerdings kein menschenwürdiges Dasein. „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.“, ist das Motto der Arbeiterinnen.
Auch die Lage in Katar war ein Thema, dort arbeiten über 2 Millionen ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter, viele auf den Baustellen für die WM. Zu viele von diesen sind wegen der schlechten Umstände bereits gestorben, auch hier wenig Lohn bezahlt. Während ihres Arbeitseinsatzes werden oft die Ausweispapiere einbehalten, so dass die Arbeiterinnen und Arbeiter keine Möglichkeit zu haben, einen anderen Arbeitsplatz zu finden.

Aber es gibt inzwischen auch viele Labels, die ihre Produkte nachhaltig produzieren und dabei neben ökologischen Faktoren auch auf soziale Standards bei der Produktion achten. Also, Augen auf beim T-Shirt-Kauf.

Text: Verena Spinnler

  

HSG WM – Ein riesiges Spektakel

Am vergangenen Dienstag, den 15.11. spielten die Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 um den Titel des HSG-Weltmeisters.

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Alle Klassen bei der Begrüßung

Lange ist es her, dass man am HSG aus der Turnhalle so einen Lärm gehört hat. Denn was wäre eine Projektwoche zur Fußballweltmeisterschaft in Katar ohne eine eigene WM? Deshalb kamen alle Kinder der zwölf Klassen der Unterstufe ab der ersten Pause in der Barbarossahalle zusammen, um sich untereinander in vier Dreiergruppen mit anschließender Endrunde im Fußball zu messen. Jede Klasse bekam im Vorfeld ein Land zugelost, welches es dann repräsentieren durfte. Und schon der Einmarsch war beeindruckend. Alle Klassen haben sich passend zu ihrer Nation Flaggen gebastelt und traten einheitlich gekleidet auf.

Eine Besonderheit bei diesem Turnier war, dass wirklich alle mitgespielt haben. Jungen, Mädchen, Fußballprofi, Fußballneuling, alle kamen zum Einsatz. Und wer gerade nicht auf dem Feld stand, der feuerte kräftig an. Natürlich durfte dabei auch die ein oder andere Trommel nicht fehlen. Zitat Frau Pangerl.: „Ich konnte leider nicht in die Halle kommen, aber ich war kurz auf dem Pausenhof. Ich hab euch gehört! Was für eine Wahnsinnsstimmung!

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  So sahen die Spielfelder aus (Louie Specht, 5b)

Natürlich wollen wir euch hier das sportliche Ergebnis nicht verschweigen. Auf dem dritten Platz landete die Mannschaft aus Saudi-Arabien (6d). Den zweiten Platz erreichte die Mannschaft aus Ghana (7c). Während des gesamten Turniers ungeschlagen und damit verdient HSG-Weltmeister wurde die Mannschaft aus Uruguay (7a).

siegerehrung

Siegerehrung!

Auch für uns Sportlehrkräfte war es ein besonderer Tag. Wir waren zwar abends etwas k.o. und das ein oder andere Ohr war noch leicht taub, aber wir waren auch zufrieden. Alle Spiele liefen fair ab, es gab keine größeren Blessuren und es gab so viele strahlende Augen und lachende Gesichter!

Text: Christopher Schuhmann

Q&A mit Top Sportjournalist Benjamin Best

Kritische Fragen zur WM in Katar

 

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Sportjournalist Benjamin Best in der Aula des HSG

Benjamin Best ist einer der derzeit gefragtesten Sportjournalisten des Landes. Seine kritische Berichterstattung zur Fußball-WM in Katar ist nicht nur hochgelobt, sondern auch preisgekrönt. Trotz seines übervollen Terminkalenders nahm er sich heute die Zeit, den 10. Klassen per Videokonferenz Rede und Antwort zu stehen.

Jetzt wissen wir, warum es nicht ungestraft bleibt, wenn ein Spieler oder gar eine ganze Mannschaft diese WM boykottiert, aber auch wie man mit versteckter Kamera filmt und was man als ungebetener Sportjournalist in Katar alles befürchten muss.

Text: Corinna Pangerl

Infoveranstaltung für Neuntklässler: Zahlen, Daten, Fakten von und über Amnesty International, über Menschenrechte und die Fußball-WM in Katar

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Etwa 70 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe des HSG staunten nicht schlecht, als sie am 17.11. die Räume 250 bis 252 betraten: Auf jedem Platz lag schon ein Buch „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“, ein Flyer mit dem Titel „Fußball JA – Ausbeutung NEIN“ sowie ein Quiz zur Fußball-WM in Katar.

Nachdem Herr Jakob und Frau Clausmeier, die sich beide bei Amnesty International engagieren, sich vorgestellt hatten, wurden die Schülerinnen und Schüler mit Hochdruck informiert:
Dass es Amnesty International schon seit 1961 gibt, dass sich diese Organisation seit ihrer Gründung für die Einhaltung der Menschenrechte überall auf der Welt einsetzt, dass bestimmte Menschenrechte eben NICHT teilbar, sondern universal sind und in JEDEM Land auf der Welt eingehalten werden müssen: Zum Beispiel das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das Recht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen, das Recht auf faire Löhne oder das Recht auf Freizügigkeit: Gegen all diese Rechte verstieß und verstößt Katar bei der aktuell ausgerichteten Fußball WM: Arbeitsmigrant*innen werden eingesperrt und von der einheimischen Bevölkerung getrennt, warten oft monatelang auf ihre Löhne, erhalten zu wenig Nahrung, leben in menschenunwürdigen Unterkünften ohne sauberes Wasser und mussten und müssen oft 12 bis 14 Stunden täglich bei Temperaturen von über 50 (!) Grad schuften – etwa 6500 Arbeitsmigrant*innen sind deswegen allein für diese WM verstorben: Oft an Erschöpfung, weil sie den Belastungen einfach nicht standhalten konnten. Es steht zu befürchten, dass all diese Gräuel für die Zeit der WM versteckt werden und nicht sichtbar sind, Katar aber NACH der WM seine Arbeitsmigrant*innen weiterhin zutiefst inhuman behandelt.

Ein von Amnesty International entwickeltes Quiz versorgte die Schüler*innen mit weiteren Informationen: Dass z.B. sechs WM-Stadien in diesem Land ohne Fußballtradition komplett neu gebaut werden mussten und es kein Konzept zur nachhaltigen Nutzung dieser Stadien nach der WM gibt. Außerdem verlangt Amnesty International eine Entschädigungssumme von 440 Millionen Dollar für die misshandelten Arbeiter*innen: Eine Summe, die gerade einmal der der Preisgelder der WM entspricht und die das reiche Katar problemlos aufbringen kann.

Auf die von Herrn Seeger gestellte Frage, warum trotzdem zum Beispiel aus Nepal weiterhin so viele Menschen in Katar arbeiten wollen, antwortete Herr Jakob wieder mit einer Zahl: Etwa 60 (!) Prozent aller Menschen in Nepal sind arbeitslos und wissen nicht, wie sie ihre Familien durchbringen sollen: DESWEGEN strömen weiterhin Arbeitsmigrant*innen nach Katar. Diese sprechen natürlich die einheimische Sprache nicht, was es der Regierung umso leichter macht, sie von der einheimischen Bevölkerung zu trennen und in Ghettos einzupferchen, nachdem ihnen die Pässe abgenommen wurden.
Nach all diesen Informationen wurden die Schüler*innen nun selbst aktiv: In Kleingruppen wurden Briefe an den DFB-Präsidenten Neuendorf verfasst, in denen dieser darum gebeten wurde, sich weiterhin für die Einhaltung der Menschenrechte in Katar einzusetzen. Außerdem solle der DFB Druck auf die FIFA ausüben, damit verbindliche Schritte für die Entschädigung der Migrant*innen von der FIFA unternommen werden, Arbeitsmigrant*innen über ihre Rechte informiert werden und bei der WM-Vergabe künftig auf die Einhaltung der Menschenrechte in den Gastgeberländern geachtet wird.

Mit dem Einsammeln all dieser Briefe endete die Veranstaltung. Herr Jakob wies noch darauf hin, dass bei der Fotoausstellung von Amnesty International im ersten Stock des HSG nun auch Zeitschriften der Organisation ausliegen, die sich Interessierte jederzeit gerne mitnehmen dürfen, und Herr Beck bedankte sich bei den beiden Referent*innen.

Text: Burkard Beck

 

 

Fotoausstellung von amnesty

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Seit dem 10.11.2022 ist im ersten Stock des HSG die Ausstellung „The Forgotten Team“ von Mohamed Badarne zu sehen. Herr Bruno Jakob von amnesty international und StD Burkard Beck haben diese – zurzeit sehr begehrte – Fotoausstellung an unsere Schule gebracht.

Mit dem„vergessenem Team“ sind die Arbeiter*innen aus südasiatischen und afrikanischen Ländern gemeint, die die Infrastruktur der Fußball-WM errichteten, also vor allem die Stadien in Katar, einem Land ohne Fußball-Tradition, bauten. Doch während die FIFA hohe Profite erzielt, sind und waren die Arbeitsmigrant*innen in Katar schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt und ihre Arbeits-bedingungen gleichen Zwangsarbeit. Todesfälle unter den Arbeiter*innen werden in der Regel nicht untersucht.

Mohamed Badarne reiste zwischen 2017 und 2022 mehrmals nach Katar und Nepal, um sich mit den Arbeiter*innen und ihren Familien zu treffen und ihre Geschichten festzuhalten. So wurde „The Forgotten Team“ zu einer fotografischen Reise in Solidarität mit allen, die für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 arbeiteten und arbeiten. Sie zeigt die leidenden Menschen auf den Baustellen und in ihrem privaten Umfeld und porträtiert auch Familien, deren Angehörige in Katar gestorben sind. So gibt diese Ausstellung den ausgebeuteten Arbeiter*innen eine Stimme.

Burkard Beck

 

Fußballbegeisterung oder Katar-Stimmung?@HSG-Bibliothek

 

Ausstellung Bib

„Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen.“ (Gary Lineker) Ganz so einfach ist es aber doch nicht, was besonders im Vorfeld der WM in Katar immer wieder deutlich wird.

Viele von uns hoffen sicherlich, dass Gary Linekers Aussage zu Fußball auch bei der WM 2022 in Katar zutrifft. Dass Fußball aber mehr ist und es auch kritische Aspekte zu beleuchten gilt, zeigt die Buchausstellung im Atrium der Bibliothek. Da Fußball heute definitiv keine reine Männerdomäne mehr ist - man denke dabei vor allem an alle Erfolge der deutschen Frauennationalmannschaft - trifft zumindest der erste Teil von Linekers Erläuterung nicht (mehr) zu.

Darüber hinaus ist uns allen bewusst, dass Fußball kein "einfaches Spiel" ist sondern, dass diese heutzutage hochkommerzielle Sportart regelmäßig der Fokus zahlreicher Skandale ist. Dies betrifft unter anderem auch die Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 nach Katar und die dort im Vorfeld der WM immer wieder angeprangerten Menschenrechtsverletzungen.

Passend zur Aktionswoche am HSG wurden für die HSG-Bibliothek zahlreiche neue Werke angeschafft, bei denen es sowohl um Fußball allgemein als auch speziell um die WM 2022 in Katar sowie um das Thema Menschenrechte geht.

Aber wie war´s eigentlich früher?

Bei früheren Weltmeisterschaften war das Thema "Menschenrechte" nicht immer so stark im Vordergrund. Umso interessanter ist es, was die Ältere Generation noch erinnert. Was hat sie besonders begeistert? Was ist bis heute in Erinnerung geblieben? Diese Fragen hat das Projekt der Generationen mit Unterstützung von Schüler*innen der 9a und der Q11 den Eltern und Großeltern gestellt. Eine Auswahl der Erinnerungen läuft neben der Bücherausstellung auf dem TV. Schaut doch mal rein! Was werdet ihr in 50 Jahren über die WM von 2022 sagen?
Im Erdgeschoss der Bibliothek

Kommt doch einfach vorbei, werft einen Blick auf die unterschiedlichen Bücher, lest mal in die Zitate rein. und leiht euch die Bücher im Anschluss an die Projektwoche bei Frau Ballmann aus. Und ganz nebenbei dürfen der Nationalmannschaft natürlich auch die Daumen bei der diesjährigen WM gedrückt werden. :)

Viel Spaß wünscht euch allen das Team der HSG-Bibliothek und das Projekt der Generationen.

Nikolaus Volland und Julia Hohm