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 Advent, Advent…

Adventsaktion des Projekts „Begegnung der Generationen“

 

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BdGAdventsnachmittag2Wie in jedem Jahr, so hat sich das Generationenprojekt auch dieses Mal eine tolle Adventsaktion einfallen lassen. Und dafür machten sich kurz vor dem 1. Advent zahlreiche SchülerInnen zusammen mit Frau Hohm auf den Weg in das Seniorenwohnstift Erlenbach, wo sie im Foyer schon von festlich gedeckten Tischen, Kaffee und Kuchen empfangen wurden. Nachdem sich die BewohnerInnen versammelt hatten, verbreiteten die SchülerInnen mit verschiedenen musikalischen Beiträgen an Klavier, Cello, Klarinette und Querflöte adventliche Stimmung.

Auch eine kleine Adventsgeschichte über das ungeduldige Warten auf Weihnachten wurde vorgetragen. Außerdem mischten sich die SchülerInnen unter die BewohnerInnen und tauschten sich mit ihnen darüber aus, was sie jeweils mit der Adventszeit verbinden, worauf sie sich am meisten freuen und was prägende Erinnerungen aus ihrer Jugendzeit sind. Dabei entstanden sehr intensive und bewegende Gespräche, die auch noch über das eigentliche „Programm“ hinaus andauerten, und nicht zuletzt eine Stellwand, auf der die Gedanken und Assoziationen festgehalten wurden. 

BdGAdventsnachmittag2

Diese Stellwand erinnert auch noch in den kommenden Wochen im Foyer an einen wunderbaren adventlichen Nachmittag. 

 

Julia Hohm

  

 

Projekt „Begegnung der Generationen“ mit dem Jugendförderpreis des Rotary Clubs ausgezeichnet

Bild Siegerurkunde

Seit mittlerweile acht Jahren zeichnet der Rotary Club Obernburg mit seinem Jugendförderpreis Projekte von Jugendlichen aus, die sich ehrenamtlich auf unterschiedliche Weise engagieren, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Soziales, Völkerverständigung, Umweltschutz oder Altenhilfe.

Und seit bereits 22 Jahren tun genau das unsere SchülerInnen aus dem Projekt „Begegnung der Generationen“. Sie besuchen regelmäßig SeniorInnen in Einrichtungen der Altenhilfe, tauschen sich mit ihnen im Seniorenkino über Filme, Erfahrungen und Ansichten aus oder unterstützen die ältere Generation bei offenen Fragestunden im Umgang mit neuen Technologien. Daneben erweitern sie in Workshops oder bei Projekttagen ihr eigenes Wissen über Alter, Alterserscheinungen und altersbedingte Erkrankungen und geben dieses Wissen jetzt auch an ihre MitschülerInnen weiter: In Kürze wird der erfolgreiche Demenzprojekttag aus dem letzten Jahr als dreitägige Veranstaltung im Rahmen der „Woche der Alltagskompetenz“ angeboten – die vom Generationenprojekt tatkräftig unterstützt werden wird.

Mit diesem Engagement erfüllt unser Wahlkurs die wesentlichen Bewerbungskriterien des Jugendförderpreises: Ehrenamtlichkeit, Vorbildcharakter, Nachhaltigkeit, unmittelbare Wirksamkeit und Regionalität. Und das sah auch die Jury so. In einer Feierstunde wurde dem Generationenprojekt der Jugendförderpreis des Rotary Clubs Obernburg 2023 verliehen, der mit 1500 € dotiert ist. Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und die Würdigung des Engagements unserer SchülerInnen, die mit viel Begeisterung und Herzblut ihre Freizeit dem Miteinander von Jung und Alt widmen. 

Julia Hohm

 

Generationenprojekt - Advent to go

Wir schlagen Corona ein Schnippchen und bringen trotz Einschränkungen ein wenig Adventsfreude zu Seniorinnen und Senioren

Advent BdG

70 Tütchen voll Schokolade, Tee, Weihnachtsgeschichte, Rätseln und Bastelanleitungen, Weihnachtskarten, zahlreiche Fensterbilder, Kerzen, Tannenbäumchen und Weihnachtssterne sowie ein aus Korken selbst gestalteter Adventskranz – das sind die Ergebnisse einer Kooperation der Ethikklasse in Jahrgangsstufe 8 von Frau Leimeister und einigen Schülerinnen aus dem Generationenprojekt von Frau Hohm.

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Ziel dieser Zusammenarbeit, die mit dem Oberpunkt „Soziales und ehrenamtliches Engagement“ auch im Lehrplan der 8. Klasse verankert ist, war es, den Seniorinnen und Senioren im Erlenbacher Seniorenwohnstift in der Adventszeit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und so fuhren die beiden Lehrkräfte mit zwei beteiligten Schülerinnen zur Übergabe ins Seniorenwohnstift Erlenbach. Dort wurden sie (coronakonform im Freien) von der Leiterin der Einrichtung sowie fünf rüstigen Damen begrüßt, die sofort hellauf begeistert das Mitgebrachte in Augenschein nahmen: „Der Kranz kommt bei uns auf den Tisch, wo wir immer frühstücken und essen.“ – „Was die jungen Leute alles für Ideen haben.“ – „Das ist aber schön, dass ihr an uns gedacht habt.“ So richtig emotional wurde es, als sich eine Bewohnerin mit Tränen in den Augen bei den Schülerinnen bedankte. Da wurde ganz deutlich: Was für uns vielleicht nur eine kleine Geste ist und durch Zusammenarbeit mit überschaubarem Aufwand zu ermöglichen war, bedeutet den Seniorinnen und Senioren unheimlich viel und die Freude über unseren Besuch wird sicher noch einige Zeit nachwirken. Und alle waren sich einig: Den Winter überstehen wir noch und dann sind hoffentlich auch wieder längere persönliche Besuche mit Spaziergängen, Musik oder gemeinsamem Spielen möglich.

Julia Hohm

 

Wenn Opa etwas seltsam wird…

demenz2022

...dann ist das ein Thema, mit dem sich nicht nur Menschen im fortgeschrittenen Alter, sondern auch die „Enkelchen“ beschäftigen müssen. Gerade Kinder und Jugendliche haben oft ein inniges Verhältnis zu Oma und Opa und werden immer wieder damit konfrontiert, wie es ist, wenn Großeltern vergesslich oder gar dement werden. Umso wichtiger ist es, auch sie über diese Krankheit zu informieren, Ängste abzubauen, Verhaltensweisen Demenzkranker zu erklären und ihnen zu zeigen, wie man den Umgang mit Betroffenen gestalten kann. Das waren auch die erklärten Ziele des Demenz-Projekttages, der am 11.07.2022 vom Projekt „Begegnung der Generationen“ in zwei Klassen durchgeführt wurde.

In drei verschiedenen Themenblöcken konnten sich die SchülerInnen der Klassen 5c und 9a mit dem Thema Demenz näher beschäftigen. Dabei stand zunächst einmal die eigene Erfahrung im Mittelpunkt: Mittels verschiedener Hilfsmittel durften die Jugendlichen selbst „altern“ und damit spüren, wie es vielen SeniorInnen im Alltag geht: Eine spezielle Brille simulierte die nachlassende Sehkraft, Verbände an den Gelenken schränkten die Beweglichkeit ein, ein Gehörschutz verminderte die Hörfähigkeit und Handschuhe simulierten das nachlassende Gefühl in den Fingerspitzen. Auf diese Weise präpariert hieß es dann, verschiedene Aufgaben zu bewältigen. „Gar nicht so einfach, den Hindernisparcours zu überwinden oder die 13,88€ aus dem Geldbeutel zu zählen“, stellen die SchülerInnen der 9. Klasse fest. Die Angebote vom Metzger in der Zeitung lesen oder eine Tasse Tee einschenken – eine tägliche Herausforderung. Und das Tippen einer Nachricht auf dem Handy? Fehlerfrei quasi unmöglich.

Anschließend machten sich die 5.-KlässerInnen dann am Beispiel der „Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ mit den verschiedenen Phasen eingeschränkter geistiger Fähigkeiten vertraut. „Vergesslichkeit ist normal, aber wenn es durch geistige Aussetzer gefährlich wird, könnte eine Demenz dahinterstecken“, fassten Teilnehmer eine wichtige Erkenntnis zusammen. Anschließend kam es zu einem regen Austausch über eigene Erfahrungen der SchülerInnen. „Meine Oma ist 98 und noch richtig fit im Kopf!“, meldete sich eine Schülerin der Klasse 5c. „Mein Opa hat vergessen, wie ich heiße“, musste hingegen eine andere feststellen. Ergänzt wurde diese Gesprächsrunde durch Tammy Duval vom Gesundheitsamt in Miltenberg, die von konkreten Beispielen und Situationen aus ihrer Arbeit mit Demenzkranken und deren Angehörigen berichten konnte. Die älteren SchülerInnen bekamen in dieser Phase zunächst über den Film „Apfelsinen in Omas Kleiderschrank“ Einblick in das Leben eines 16-jährigen Jungen, der mit seiner demenzkranken Oma zusammenlebt. Noch greifbarer wurde das Thema dann aber durch den Besuch einer betroffenen Angehörigen, die den Jugendlichen nicht nur vor Augen führte, wie der Alltag mit einem demenzkranken Angehörigen aussieht und welche Einschränkungen die Erkrankung auch für Kinder oder Enkelkinder bedeutet. Vielmehr wurden das Krankheitsbild und verschiedene Verhaltensweisen auch erklärt und so für die SchülerInnen nachvollziehbar.

Zuletzt stand auch noch ein Fachvortrag über das Krankheitsbild auf dem Programm. Frau Duval und Anke Haas von der Demenzberatungsstelle Untermain wurden dabei mitunter häufig unterbrochen, weil die SchülerInnen einfach viele Fragen hatten: „Vergessen Betroffene ihren eigenen Namen?“ – „Kann man die Krankheit aufhalten?“ – „Was tut Erkrankten gut?“. Anhand von Szenen aus dem Alltag mit dementen Personen konnten zum Schluss Handlungsmöglichkeiten erarbeitet werden: Was tun, wenn Opa zum Gulaschessen das Kaffeeservice auf den Tisch stellt? Wie damit umgehen, wenn Oma die Geldbörse verlegt, ihre Angehörigen beschuldigt, sie weggenommen zu haben, und das Portemonnaie dann im Kühlschrank wieder auftaucht?

Wenn Opa also etwas seltsam wird oder gar wirklich an Demenz erkrankt, dann brauchen die SchülerInnen dieser beiden Klassen keine Berührungsängste mehr haben, sondern sie können ihn jetzt hoffentlich besser verstehen, ihm im Alltag helfen und weiterhin ihr inniges Verhältnis aufrecht erhalten.

Julia Hohm