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Emily Rehak gewinnt den Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen

Und wir haben sie….

Die Schulsiegerin des diesjährigen Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen steht fest: Emily Rehak aus der 6e hat sich mit ihrem Buch „Gips“ von Anna Wolz durchgesetzt und konnte im Hinblick auf Lesetechnik und Interpretation punkten.

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Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler stellen beim Wettbewerb in einer ersten Runde ein Buch ihrer Wahl vor und lesen einige Seiten einer selbstgewählten Passage vor. In einer zweiten Runde wird es schwieriger: Ein unbekannter Text – in diesem Jahr der Titel „Schön wie die Acht“ von Nikola Huppertz - stand auf dem Programm. Dabei werden insbesondere Leserichtigkeit, Flüssigkeit, Aussprache und Betonung bewertet.

Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht! Es wurden sehr spannenden Texte vorgestellt: Leona Väth (6d) las aus dem Buch „Liliane Susewind“ von Tanya Stewner, in dem es um Lilli geht, die die außergewöhnliche Gabe hat, mit Tieren zu sprechen. Wer „Die unlangweiligste Schule der Welt“ erleben wollte, konnte sich über die von Linus Hackel (6c) ausgewählte Stelle aus dem gleichnamigen Buch von Sabrina Kirschner freuen. Yassin Mostafa (6a) präsentierte „Bitte nicht öffnen – Magic“ von Charlotte Habersack: Hier öffnet Nemo ein geheimnisvolles Päckchen, das er bekommt und findet darin ein Einhorn! Rudi Bräutigam (6b) hatte einen „Klassiker“ dabei: „Harry Potter und der Stein der Weisen“.

Danke an alle, die mitgemacht haben! Jetzt bleibt uns nur noch, unserer Schulsiegerin für die nächste Runde auf Kreisebene viel Erfolg zu wünschen!

Barbara Gese

 

Toller Vorlesetag 2023 am HSG zum Thema 'Vorlesen verbindet'

 

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Am 17. November fand wieder der Vorlesetag am HSG statt: Zum Motto 'Vorlesen verbindet' wurden an vier Leseinseln in den Pausen Literatur zur Thematik präsentiert. Dieses Jahr mit einer Neuerung, denn zum ersten Mal las dabei auch eine Schülerin vor.

An den im Schulhaus verteilten vier Leseinseln gab es ein vielfältiges Programm für alle Jahrgangsstufen, zwei Präsentationen fanden dabei sogar auf Englisch statt. Während der von Herrn Fuchs gelesene Auszug aus J.K. Rowlings Harry Potter and the Philosopher's Stone SchülerInnen ab der Unterstufe begeistere (an dieser Stelle auch noch einmal ein großes Lob für die gestische Unterstützung), war bei Frau Winklers Stelle aus Lauren Weisberges The Devil Wears Prada die Zielgruppe älter.

Weitere Vorträge gab es im Atrium, der Lounge in der Mensa oder der Schülerlesebibliothek. Dabei lasen die LehrerInnen Passagen aus den unterschiedlichsten Werken. Neben Michael Endes Die unendliche Geschichte oder Erich Scheurmanns Der Papalagi standen u. a. auch Rick Riordans Percy Jackson, Kirsten Boies Ein Sommer in Sommerby und Benedict Wells Hard Land auf den Programm. Ein Highlight war dieses Jahr sicherlich die von Polly Grimm (Klasse 8b) selbst verfasste und am Vorlesetag im Atrium präsentierte Geschichte Malefitzkreuzarschdonnerwetter.
Insgesamt war auch dieses Jahr der Vorlesetag ein toller Erfolg der nachhaltig motiviert und Lust auf weitere Aktionen in der Zukunft macht - vielleicht finden sich ja auch andere SchülerInnen die ihre eigenen Werke präsentieren wollen. Besonders die große Anzahl an begeisterten jungen SchülerInnen bei den Vorträgen lässt hoffen, dass diese Aktion dazu beitragen konnte, auch in Zukunft die Leselust der SchülerInnen zu steigern.

Vielen Dank an alle beteiligten VorleserInnen für ihr Engagement sowie an alle ZuhörerInnen für ihren Beitrag zum Erfolg! P.S.: Wir planen bereits für den nächsten Vorlesetag im Herbst 2024 :)

Kleine Impressionen des Vorlestages (zum Start bitte auf eines der Fotos klicken)

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Nikolaus Volland

 

Q 12 „verzaubert“?!

Ein Besuch im Staatstheater Darmstadt

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Peng! Ein ohrenbetäubender Knall zerreißt die Stille! Cipolla stürzt zu Boden. Tot!
Die Schülerinnen und Schüler der Q12 und einige Interessierte aus der 11. Klasse konnten mit ihren Deutschlehrern Herr Füller, Herr Heidenreich, Herr Simon und Frau Gese diese Szene live verfolgen. Im Staatstheater Darmstadt wurde die Novelle „Mario und der Zauberer“ in einer Bühnenversion von Brigitte Dethier und Christian Schönfelder aufgeführt.
Worum geht es?
Urlaub in Italien! Einfach einmal Sonne, gutes Essen und den Luxus der Hotels genießen – das wollte die vierköpfige Familie aus Thomas Manns Text. Wir befinden uns Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Bald merkt die Familie während ihres Aufenthaltes, dass man als Deutscher nicht mehr ganz so freundlich, nicht mehr ganz so entgegenkommend behandelt wird. Nationalistisches Denken und Empfinden hat sich auch in Mussolinis faschistischem Italien breit gemacht. Trotzdem versuchen die Eltern, nicht zuletzt den Kindern zuliebe, sich mit der Situation zu arrangieren und das Beste daraus zu machen. Da scheint eine angekündigte Zaubershow gerade die richtige Ablenkung zu versprechen. Allerdings tritt dort der „Zauberkünstler“ Cipolla auf, der keine nette Show liefert, sondern sein Publikum durch seine enormen Hypnosekünste im wahrsten Sinne des Wortes „nach seiner Pfeife tanzen“ lässt, es verführt und ihm seinen Willen aufzwingt. Er treibt sein grausames Spiel so weit, dass dies Gegengewalt provoziert: Er wird schließlich von Mario, einem Zuschauer, den er vor aller Augen gedemütigt hat, erschossen.

Was hat uns bewegt?
Thomas Mann legt uns in seiner 1930 erschienene Novelle eine hellsichtige Studie vor, in der er aufzeigt, wie schnell man vermeintlich „starken Männern“ auf den Leim gehen, wie man unversehens totalitärer Versuchung erliegen kann. Es ist auch offensichtlich, dass Thomas Manns Novelle, auch wenn sie fast 100 Jahre alt ist, nichts an Aktualität verloren hat. Wir alle sollten uns auch heute die Frage stellen: Wie lange wollen wir zusehen? Wann wollen wir wegschauen? Und wann müssen wir eingreifen?

Wie waren die Reaktionen?
Insgesamt empfanden wir die Aufführung bereichernd und interessant. Dazu trug nicht zuletzt die spannende Inszenierung mit Lichteffekten, Musik, Techno-Beats und der „Puppe“ Cipolla bei, der von zwei Schauspielerinnen virtuos Leben eingehaucht wurde. Sie schufen damit die Illusion einer Figur, deren Verführungskünste bedrückend und begeisternd zugleich lebendig wurden. Und dennoch gab es natürlich auch kritische Anmerkungen zu Umsetzung und Aufführung, da es ja auch nicht ganz einfach war, eine epischen Text als Bühnenstück zu inszenieren.
So Peter Schmidt (Q12): „Das Stück brauchte eine Weile, um nach dem zähen Anfang in Schwung zu kommen. Die mittelmäßige Erzählweise konnte jedoch durch die eindrucksvolle Inszenierung der Tanzszene und des Zauberers als groteske, aber auch unheimlich fesselnde Puppe ausgeglichen werden.“
Nikos Meletlidis (Q12) fügte hinzu: „Ich bin auch der Meinung, dass sich der Anfang etwas in die Länge gezogen hat. Aber der moderne Touch der Aufführung hat mir sehr gut gefallen, vor allem der Soundtrack, der durch interessante Lofi E-Gitarrenbeats und Techno-Musik herausstach. Am besten fand ich die Inszenierung des Zauberers als lebensechte komische Puppe. Dadurch konnte der Figur eine Hässlichkeit und Mystik verliehen werden, die so nicht von einem Schauspieler wiedergegeben werde hätte können.“
Dirk Simon kommentierte: „"Die Aktualität des Stücks zeigte sich deutlich in der Inszenierung, die den bösartigen Aufstieg des Faschismus gekonnt umsetzte."
Und die Schulleiterin Frau Büttner, die sich der Theaterfahrt gerne angeschlossen hatte, wurde dadurch inspiriert, sich den Originaltext noch einmal im Detail anzuschauen und meinte, sie werde sich umgehend in die Lektüre vertiefen.

Was bleibt ?
Bei allen positiven und möglicherweise auch kritikwürdigen Aspekten der Aufführung… Am Ende kommen wir nicht umhin, Thomas Manns klare Sicht der damaligen Situation, sein Gespür für die sich anbahnende politische Katastrophe zu sehen. Und uns seiner Sichtweise der Dinge anzuschließen, wenn er am Ende seiner Novelle schreibt:
„Ein Ende mit Schrecken, ein höchst fatales Ende. Und ein befreiendes Ende dennoch, - ich konnte und kann nicht umhin, es so zu empfinden!“

Barbara Gese

Romantik zum Anfassen – neue (und alte) Möglichkeiten in Frankfurt

 

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Gruppenbild vor Riesen-Bücherwand: Die Q11 im Romantik-Museum Frankfurt

Nichts ist wie vor Corona – für keine außerschulische Unternehmung der Fachschaft Deutsch trifft dies mehr zu als für die ins Goethehaus Frankfurt, denn: Nach drei Jahren Abstinenz bei der eigentlich zum Standardprogramm gehörigen Fahrt gibt es im Großen Hirschgraben, wo Goethes Familie einst ein Haus erstanden und für die Ansprüche einer angesehenen Frankfurter Familie umbauen lassen hat, ein weiteres Highlight: Nagelneu, in direkter Nachbarschaft zum Goethehaus, innovativ und interaktiv in der Ausstellungskonzeption und, das zeigte sich gleich beim ersten Belastungstest durch die Deutsch-Kurse der Q11, der neue Liebling der SchülerInnen: Das Romantik-Museum. Der offen-verspielte Neubau mit seinem als Himmelsleiter konzipierten Treppenhaus erschließt nicht nur das nun entstandene Ensemble auf verblüffende Art und Weise, sondern macht auch die an Goethes Lebenszeit oder zumindest zweite Lebenshälfte gekoppelte „Kunstperiode“ und ihre Überwindung in verschiedenen Facetten und mit neuen Ansätzen sichtbar und erfahrbar.

In diesem Jahr waren also Goethe-Haus und Romantik-Museum in Kombination das Frankfurt-Paket, das die Q11 vormittags erstmals testen sollte. Dass die Kombination aus Führung im Wohnhaus und selbst erkundendem Rundgang mit Audio-Guide (Romantik-Museum) eine inhaltlich und museumsdidaktisch passende Melange bietet, die den Besuch auch einer großen Gruppe, die sich geteilt jeweils eine Stunde in den zwei Bereichen des Komplexes aufhält, zeigte sich rasch. Denn vor (oder nach) dem Trip durchs Museum, der in Eigenregie zu wichtigen Werken der darstellenden Kunst der Goethezeit führen kann, aber auch zur Produktion von Gedichten mit vorgegebenem Wortmaterial auf magnetischen Riesenkärtchen oder auch der eigenen Übersetzung von Romantik-Texten anregt, klärt ein Guide in Goethes Geburtshaus vortragszentriert z.B. über die Eigenarten des Wohnens im 18. Jahrhundert allgemein und der Familie Goethe im Speziellen auf: Warum zwei riesige Wäscheschränke in der Halle der ersten Etage? Wie funktioniert die Astronomische Uhr im Treppenhaus? Wo ging Johann Wolfgang eigentlich zur Schule und welche Fremdsprachen hat er erlernt? Auch wenn beide Programmpunkte ihre Stärken besitzen – die SchülerInnen favorisierten klar den aufs Haptische, Spielerische und Interaktive zielenden Rahmen des Romantik-Museums!

Markus Füller

 

 Exkursion ins Jüdische Museum Frankfurt

 

juedischesMuseumAm 07. März 2023 besuchte die Klasse 9d das Jüdische Museum in Frankfurt, das sich im Stadtpalais befindet, in dem bis 1901 die jüdische Familie Rothschild gelebt hat. Die Rothschilds haben sich im 19. und 20. Jahrhundert immer wieder für die rechtliche Gleichstellung der Juden in Europa eingesetzt. Darüber hinaus wurden besonders die Frauen der Familie zu wichtigen Stifterinnen in der Armen- und Krankenpflege. Sie errichteten an ihren Wohnorten wohltätige Einrichtungen für Mittellose und Benachteiligte der Gesellschaft.

Nach dem kurzen Fußmarsch vom Hauptbahnhof zum Bertha von Pappenheim Platz, wo sich das Museum befindet, galt unsere Aufmerksamkeit zunächst dem Kunstwerk von Ariel Schlesinger. Die Skulptur besteht aus zwei in Aluminium gegossenen Bäumen, von denen einer im Boden verpflanzt ist. Der andere scheint sich kopfüber an den Ästen des unteren zu halten und streckt seine Wurzeln gegen den Himmel. Das Kunstwerk steht für die Geschichte der Frankfurter Juden: dem Gefühl gleichzeitiger Verbundenheit zur Heimat und Entwurzelung.

Nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle am Eingang erfuhren wir im Museum viel über das sehr vielfältige jüdische Leben in Frankfurt vom Mittelalter bis heute, welches geprägt war von Wohltätigkeit über die Religionsgrenzen hinaus. Die wohl bekannteste jüdische Familie aus Frankfurt neben den Rothschilds ist Familie Frank: Tochter Anne hatte ihre Erlebnisse ihrem inzwischen weltberühmten Tagebuch, das im Museum ausgestellt ist, anvertraut. Wir beschäftigten uns auch im Deutschunterricht mit der Shoah. So lasen wir unter anderem den Roman "28 Tage lang" von David Safier. In dem Buch geht es um den Überlebenskampf jüdischer Jugendlicher und ihrer Familien im Warschauer Ghetto zur Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Wir haben vor Ort gelernt, dass das Jüdische Museum nicht nur die Vernichtung des Judentums zeigt, sondern die Vielfalt der jüdischen Kultur in Geschichte und Gegenwart erfahrbar macht.

Text und Bild: Christine Bloch

 

 Welttag des Buches – Berichte der 5. Klassen

 

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5a beim "Welttag des Buches"

Der 23. April ist der "Welttag des Buches" - die Klasse 5a durfte schon vorfeiern.
Am Mittwoch war die Klasse 5a mit ihrer Deutschlehrerin Frau Spinnler im "Lieblingsbuch", der Buchhandlung in Erlenbach, zu Gast. Die Buchhändlerin Frau Raitz öffnete den Laden extra früher und erzählte ein bisschen von ihrer Arbeit. Dann durften alle aktiv werden und eine kleine Rallye durch die Buchhandlung machen. Zwei Gewinner bekamen sogar ein Überraschungs-Buchgeschenk. Aber niemand ging leer aus: Alle durften ein Exemplar des Welttagsbuchs "Volle Fahrt ins Abenteuer" mit nach Hause nehmen.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Reitz sowie Herrn Heidenreich und Frau Gese, die uns begleitet haben.

Verena Spinnler


5d beim „Welttag des Buches“

Am 23. April war Welttag des Buches....
Deshalb machte sich die Klasse 5d am 2. Mai gemeinsam mit Herrn Lange und Frau Vandeven auf den Weg zur kleinen Buchhandlung Lieblingsbuch. Dort trafen sie auf die Chefin des Ladens, Verena Raitz. Das Lieblingsbuch ist eine sehr schöne Buchhandlung. Dort gibt es Romane, Jugendbücher, Lernmaterial, Kinderbücher und man kann sogar ein paar Spielsachen sowie Deko kaufen. Eines ist sicher, im Lieblingsbuch findet jeder etwas. Frau Raitz erklärte der Klasse vieles über Bücher, z.B. warum ein Buch viel gekauft wird oder welche Tricks die Verlage anwenden, damit das Buch ansprechend aussieht.
Daraufhin gab es ein kleines Rätsel mit mehreren Stationen, wo man die richtige Lösung herausfinden musste.
Leider waren die zwei Stunden viel zu schnell vorbei. Zum Abschluss bekam die Klasse von Frau Raitz noch ein kleines Geschenk und es wurden noch zwei Bücher verlost. Es hat der Klasse viel Spaß gemacht in die Welt der Bücher einzutauchen. Und der Ausflug hat sich mehr als gelohnt!

Mia Brück

 

Das Lied vom Rauch – Bertolts Brechts Lied als Rap im VIDEO

Deutschunterricht muss nicht langweilig sein. Wieso? Das ist hier zu sehen...

 

 

Die Schüler*innen Emelie Lazarov, Darius Giesbrecht, Johanna Stelzer und Jesper Kunkel aus Herrn Hohms Q12 Deutschkurs hatten ursprünglich einen kreativen handlungs- und produktionsorientierten Auftrag bekommen - wie es der Kursleiter formuliert hat. Ziel war es zu jeder Strophe des Liedes "Das Lied vom Rauch" aus Bertold Brechts Theaterstück "Der gute Mensch von Sezuan" (1943) ein Standbild zu stellen. Schicksal spielt eine große Rolle bei der genaueren Interpretation des Liedes aus dem Buch und so wie das Schicksal seinen Lauf nahm, kamen die Schüler auf eine noch bessere Idee. Sie drehten ein Rapvideo mit den Strophen des Liedes "Das Lied vom Rauch". Als Herr Hohm dieses Video sah, war er total überrascht und überzeugt, weshalb er sich eine noch bessere Variante des Rapvideos wünschte. Also machten sich die vier Schüler am nächsten Tag auf den Weg zur Fahrradhalle und produzierten die absolut moderne Version des Liedes vom Rauch. Was dabei herauskam, ist hier zu sehen
.....und auch wenn es im "Lied vom Rauch" so aussieht, dass man schon immer machen konnte, was man wollte, um aus der Armut herauszukommen, ohne Aussicht auf Erfolg…. Lasst euch nicht entmutigen. Wir sagen euch: "Lasst es NICHT"!
Schauspieler: Emelie Lazarov, Darius Giesbrecht, Johanna Stelzer
Kamera/Regie: Jesper Kunkel
Licht: Utku Gültekin Text: Jesper Kunkel, Emelie Lazarov, Johanna Stelzer und Darius Giesbrecht

 

Witzige und spannende Texte – großartige Leser*innen: Der Vorlesewettbewerb am HSG

 

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Am 07. Dezember fand in der 6. Stunde wieder der Vorlesewettbewerb der 6. Jahrgangsstufe statt. Es war ein Wettbewerb unter Siegern: Alle Teilnehmenden hatten ja den klasseninternen Wettbewerb schon gewonnen!
Auch dieses Jahr wurden zunächst ein selbst gewählter und danach ein unbekannter Text gelesen.
Johann Möller aus der 6a machte den Anfang. Er las einen Auszug aus dem Jugendbuch „Echt abgefahren!“ von Hans-Jürgen Feldhaus, in dem sich Jugendliche im Wald verirren, ein Feuer anzünden wollen, Henrik Mustermann seine Streichhölzer aber nicht herausgeben will und deshalb festgehalten nach diesen durchsucht wird.
Im Anschluss daran las Sofia Weinkötz Barbosa, 6b, aus der „Duftapotheke – ein Geheimnis liegt in der Luft“ von Anna Ruhe: Hinter einer schweren Holztür, die mit einem gusseisernen Schloss gesichert ist, ist etwas so Geheimes versteckt, dass dafür ein ganzes Untergeschoss gebaut worden war. WAS dahinter versteckt war, las Sophia nicht mehr vor, um die Spannung zu erhalten…?
Finn Wolfstädter aus der 6c trug einen Auszug aus dem „Internat der bösen Tiere. Die Schamanin“ von Gina Mayer vor, in dem ein abenteuerliches wingsuit-Springen unter Tieren geschildert wird. Die Tiere versuchen, trotz der schlechten Windbedingungen dieses zu überleben.
Den Abschluss machte Franziska Wambach mit einem Auszug aus „Der magische 8. Tag. Verborgene Kräfte“ von Marliese Arold: Ein Gedicht führt in die Magie des achten Tages ein; worin diese genau besteht, blieb im vorgetragenen Text offen.
Da alle Vorlesenden ihre selbst vorgetragenen Texte sehr gut gelesen hatten, musste – wie schon so oft – der Vortrag des unbekannten Textes die Entscheidung bringen. (Diesen hatten die Teilnehmenden stets nach ihrem vorbereitenden Auszug vorgetragen.) Hier las Sophia die Passage aus „Schön wie die Acht“ von Nikola Huppertz am besten vor und vertritt somit das HSG beim Landkreisentscheid.
Die Schülerinnen und Schüler sowie die Deutschlehrkräfte hatten viel Spaß und waren sich einig, dass der Vorlesewettbewerb wirklich eine prima Sache ist!

Burkard Beck

 

 

Slata Roschal: München trägt Taschen von Louis Vuitton

Lyrik-Lesung mit Slata Roschal für die Oberstufe. Stadtbibliothek Erlenbach und das HSG sorgen für lyrische Erfahrung.

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Eine Autorin, die lesen eigentlich nicht mag – sowas gibt’s?
Eine Autorin, die lesen eigentlich nicht mag – sowas gibt’s? Ja! Slata Roschal, eine deutsche Lyrikerin aus Russland, verwunderte mit dieser Aussage einige Schüler*innne der 11. und 12. Klasse des HSG. Die 30-jährige war zu Gast an unserer Schule, um mehrere ihrer Werke vorzustellen und gab uns die Möglichkeit Fragen zu stellen, die sie mit einer ganz klaren Offenheit beantwortete.
Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Frau Büttner und Frau Fröhlich von der Stadtbibliothek Erlenbach begrüßte Darius Giesbrecht (Q12) die Autorin auf Russisch und auf Deutsch und spielte damit auf die Zweisprachigkeit der Autorin an. Dann begann Frau Roschal aus ihrem ersten Buch „Wir verzichten auf das gelobte Land“ vorzulesen. Sie dichtete von Umweltverschmutzung, über verschiedene Orte ihres Lebens bis hin zu alltäglichen Situationen. Schon hier fiel ihr äußert außergewöhnlicher Dichtstil auf. In der ersten Fragerunde erfuhr das Publikum, dass Slata bereits im Kindesalter mit dem Schreiben angefangen hatte, jedoch wurde sie für viele ihrer Gedichte ausgelacht. Nicht nur das stellte sich als Problem heraus: als sie mit fünf Jahren aus Russland nach Deutschland kam, sondern auch die soziale Integration ins neue Leben und in die neue Schule. Dabei ging es ihr weniger um ihren Migrationshintergrund, als vielmehr um die Tatsache, dass sie sich Sorgen um ein paar neue Schuhe machen musste, während ihre Mitschüler sich das erste eigene Auto aussuchten.

Slata Roschal beantwortet Fragen der Schüler
Dadurch, dass ihre Muttersprache Russisch ist, sind viele ihrer Texte bilingual verfasst. Anfangs war sie der Meinung, dass Russisch die Sprache für Lyrik sei, doch später merkte sie, dass man auch mit der deutschen Sprache Zärtlichkeit ausdrücken kann. Jedoch stolpert sie während des Verfassens ihrer Texte oft über die Schwierigkeit, russische Redewendungen ins Deutsche zu übernehmen, wodurch ihre Gedichte manchmal rau und teilweise uneben klingen. Obwohl sie Germanistik studiert hat, vertritt sie oft andere Meinungen als andere Lyrikinteressierte. Mit Aussagen wie „der Autor ist tot“ oder dass Goethe und Schiller im Deutschunterricht überflüssig seien, unterstreicht sie ihre Ansicht, dass man nicht die Intention des Autors hinterfragen solle. Die Texte stehen für sich, wirken für sich alleine. Slata Roschal geht sogar so weit, dass sie ganz klar formuliert: „Meine Texte brauchen mich nicht“.
„Wir tauschen Ansichten wie weiche warme Tiere aus“ ist das zweite Buch, das uns die Schriftstellerin vorstellt. Darin finden sich vor allem Themen wie: Gott, Genderrollen und Gendern im Allgemeinen, psychische Gesundheit und die Hoffnung auf eine heile Welt. In ihrem Gedicht „München trägt Taschen von Louis Vuitton“ spricht sie Geldprobleme an, welche in ihrem Leben auch schon eine gravierende Rolle gespielt haben.
Identifikationsprobleme sind eine Hürde, der viele Menschen im Laufe ihres Lebens begegnen und dies ist ein Hauptthema in Slata Roschals drittem Buch: „153 Formen des Nichtseins“, mit dem sie auf der Long List des deutschen Buchpreises 2022 steht. Rassismus beim Einkaufen, korrupte Beamte bei Grenzkontrollen und Ausnutzung von Flüchtlingen werden dafür als Beispiel genommen. Außerdem werden diskussionswürdige Themen wie Sex und Drogen oder die Konsumgesellschaft in den Gedichten behandelt.
Das HSG bedankt sich herzlich für die gute Zusammenarbeit mit der Leiterin der Stadtbibliothek, Fr. Fröhlich, die diesen Besuch zusammen mit Herrn Hohm am HSG geplant und ermöglicht hat. Es waren erstaunliche 90 Minuten Lyrik.

Talia Isikci und Johanna Stelzer