„Wasser – connecting le monde“ – Auf dem Weg mit ErasmusPlus
Frei nach diesem Motto machten wir uns auf den Weg ins Erasmus-Abenteuer. Nachdem ich zu Beginn des Schuljahrs 2022 auf einer Erasmus-Tagung europäische Lunte gerochen hatte und uns (zum Glück hatte ich in Anne ter Stal sehr schnell eine phänomenale Mitstreiterin gefunden) die Zeit bis zur Deadline für die Bewerbung um die sogenannte große Akkreditierung zu kurz war, machten wir uns an die Bewerbung für ein Kurzzeitprojekt. Leider ist der Titel hier nicht Programm und wir saßen tatsächlich eine lange Zeit an dieser Bewerbung und so war die Freude umso größer, dass sie akzeptiert wurde und wir somit die Erlaubnis und vor allem die europäischen finanziellen Mittel erhielten, ab Juni 2023 in einem Zeitraum von 18 Monaten 30 Mobilitäten durchzuführen. Hauptziel des Projekts sollte es sein, den eingeschlafenen Austausch mit unserer Partnerschule in der Bretagne neben unserem neuen Sprachaustausch mit der Normandie wieder aufleben zu lassen. Da ein Hauptgrund für das Einschlafen die abnehmende Zahl der Deutschlerner auf französischer Seite war, kam die Idee auf, sich von einem reinen Sprachaustausch zu lösen und vielmehr einen europäischen Austausch zu planen. So luden wir noch am Ende des Schuljahres 2022/23 zur Erasmus-AG ein und zu Beginn des Schuljahres 2023/24 konnten wir mit zunächst 27 Schülern und Schülerinnen aus den 8. und 9. Klassen die Arbeit aufnehmen. Partner auf europäischer Seite waren nun schon nicht mehr nur die Bretonen, sondern wir hatten in den Sommerferien auch noch den ehemaligen Kollegen Christian Endres gewinnen können, der zur Zeit am Lycée franco-allemand in Buc bei Versailles unterrichtet. Unsere gemeinsame Arbeit begann digital als eTwinning-Projekt – ein Format, das mit seiner europäischen Plattform, dem Twinspace, zwar etwas sperrig und nicht immer intuitiv und funktional ist, zum Glück aber allen Beteiligten bereits aus vorausgegangener Kollaboration bekannt war. Der Titel für unser Großprojekt war schnell gefunden: „Wasser – connecting le monde“. Passend zum Jahresthema unserer Schule wollten wir uns mit Wasser in all seinen Formen, Anwendungen und Verschwendungen auseinander setzen und wie es der Zufall wollte, war auch genau dies die Intention der diesjährigen UNESCO-Woche am Lycée in Buc. Nach vielen gemeinsamen digitalen Aktivitäten, kam es im März zu einem ersten Höhepunkt: Eine Untergruppe der Erasmus-AG hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den verschwenderischen Umgang mit Wasser in einem Theaterstück zu thematisieren. Mit dem angefangenem Skript im Gepäck machten sich 5 Schülerinnen und 2 Schüler mit den Lehrkräften Martin Lange und Nicole Rösch auf den Weg nach Buc, um dort das Stück mit der Hilfe der französischen Partnerschüler fertigzustellen und schließlich im Rahmen der UNESCO Woche aufzuführen. [Foto: Lycée franco-allemand]
Die zweite Untergruppe der Erasmus-AG bereitete sich unterdessen auf den Empfang der Bretonen in Deutschland vor. Während die Zusammenarbeit mit Buc unilateral (ohne Gegenbesuch) blieb, macht die Gruppe Erlenbach-Moncontour einen echten Austausch. Auf unterschiedlichste Weisen setzte sich die deutsch-französische Gruppe bestehend aus insgesamt 30 Schülerinnen und Schülern mit dem Thema Wasser auseinander. Auf dem Programm standen Betriebsbesichtigungen, Bootsfahrten, Wanderungen und kreative Projekte. Der Gegenbesuch in der Bretagne wir dann erst nach Redaktionsschluss im Juni stattfinden, verspricht aber unter anderem mit dem Besuch einer Muschelzucht und der Buchtdurchquerung am Mont St. Michel ebenso erlebnisreich zu werden. [Foto: Gruppenfoto vor HSG]
Das Erasmus-Kurzzeitprojekt beinhaltet aber nicht nur Schülermobilitäten. Auch Lehrer sollen sich auf den europäischen Weg machen, Erfahrungen sammeln und als Multiplikator fungieren. In dieser Mission machte sich Anja Ühlein gleich im Oktober auf dem Weg nach Oslo, um im Rahmen eines sogenannten „Jobshadowing“ eine Woche an einer Schule im europäischen Ausland zu hospitieren und schließlich mit einem Koffer voll Eindrücken und Inspirationen zurückzukommen. Mit ebensolchen Koffern kommen hoffentlich Carina Kruppa und Monika Löscher von ihren Fortbildungen in Island und Irland zurück, die zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses zwar geplant, aber noch nicht durchgeführt sind.
Als Zwischenbilanz können wir festhalten, dass die Erasmus-Arbeit unglaublich aufwändig, aber auch begeisternd ist. So haben wir bereits zwei weitere Bewerbungen geschrieben: Eine für die große Akkreditierung, die leider abgelehnt wurde, und eine für ein weiteres Kurzzeitprojekt. Dieses wurde zum Glück erneut bewilligt, so dass wir unseren europäischen Weg fortsetzen und verbreitern können. Dafür hoffen wir, dass der europäische Funke auf das Kollegium überspringt und im nächsten Schuljahr 30 europäische Mobilitäten das Schulleben bereichern werden.