Auf welche Schule gehst denn du?
Alltagskompetenz mal ganz anders
In den Alltagskompetenztagen am HSG ging es in diesem Jahr um Schulalltag. Das scheint ja nichts Besonderes zu sein – Schulalltag kennt ja schließlich jeder. Aber wie sieht denn so ein Alltag an einer ganz anderen Schule aus? - Diese Frage haben sich Schüler und Schülerinnen des Hermann-Staudinger-Gymnasiums in Erlenbach und der Richard-Galmbacher-Schule in Elsenfeld gestellt und sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden gemacht.
Zwei gemeinsame Vormittage waren geplant und in diesen haben die Schüler viel gelernt und zusammen erlebt. Der erste Tag wurde am HSG verbracht und hier ging es natürlich erst einmal darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Nun sind ja ein Gymnasium und eine Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sehr unterschiedlich und oft haben die Schüler im Alltag leider nicht viele Berührungspunkte. Bei der Vorstellungsrunde und den Kennenlernspielen spielte dies allerdings gar keine Rolle und im Laufe des gemeinsamen Frühstücks schwanden die letzten Unsicherheiten. Bei der Führung durchs Schulhaus wurde viel erklärt, viel verglichen und viele Fragen konnten beantwortet werden. Beeindruckt waren die Galmbacher Schüler von der Größe des neu renovierten Schulhauses und der großen Schülerzahl. Natürlich ergaben sich auch neue Fragen und diese wurden am nächsten Tag mit an die Richard-Galmbacher-Schule genommen. Die Erlenbacher Schüler wurden dort herzlich empfangen und durften gleich einmal einen Morgenkreis mitmachen – ein Unterrichtsgegenstand, den sich der eine oder die andere am Gymnasium auch wünschen würde. Während an einem Gymnasium das Fachlernen mit dem Ziel, möglichst gute Noten zu erzielen, im Vordergrund steht, sollen an einer Förderschule bisweilen ganz andere Kompetenzen erworben werden, die an einem Gymnasium vielleicht manchmal einfach zu kurz kommen: Hauswirtschaft, Werken oder einfach eben Alltagskompetenzen wie Einkaufen gehen.
Natürlich wird aber an der Galmbacher Schule auch Mathe, Deutsch, Englisch und Musik unterrichtet und die Wandzeitungen zur politischen Bildung kamen den HSG Schülern durchaus bekannt vor. Nichtsdestotrotz war die Freude groß, als es schließlich ans gemeinsame Arbeiten ging – und das ging ganz praktisch im Werkraum von statten: Mit Feile, Bohrer, Brenneisen und Stanze wurde an einer gemeinsamen Holzgirlande gearbeitet, die dann stolz der Schulfamilie des HSG präsentiert wurde und beim heutigen Wiedersehen den Galmbacher Schülern überreicht wurde, damit diese sie nun ihren Mitschülern zeigen können. Mit ins Gepäck bekamen sie zudem Fotocollagen, die das gelungene Projekt dokumentieren. Alle Beteiligten hatten großen Spaß und so werden bereits Pläne für ein weiteres gemeinsames Projekt geschmiedet, denn Wiedersehen macht Freude.
Karin Lange