Impressionen und allgemeine Informationen zur HSG-Bibliothek
Die HSG-Bibliothek befindet sich auf zwei Ebenen im überdachten Atrium der Schule, gut sichtbar neben der Aula. Die Treppe hinter der Infowand im Erdgeschoss schafft dabei die Verbindung zwischen dem offenen, von oben durch Glas belichteten ehemaligen Innenhof und dem oberen Bereich, in dem sich neben der Fachliteratur auch der Arbeitsbereich der SchülerInnen sowie der Arbeitsplatz der Verwaltungsangestellten der Bibliothek befinden.
Die Bedeutung der HSG-Bibliothek für die Medienbildung ist im Zuge des am HSG gelebten Mottos ‚Digital nach Maß‘ ein zentraler Bestandteil des schuleigenen Mediencurriculums. Nicht zuletzt dadurch wird deutlich, welche große Rolle die Schulbibliothek am HSG spielt. Dies zeigt sich aber auch daran, dass die Bibliotheksarbeit in fast allen Jahrgangsstufen in vielen Fächern fest verankert ist. Vor allem die dort aufgeführten Leseförderungskonzepte werden durch weitere Angebote wie den Lesetroll oder den Einsatz der schuleigenen, preisgekrönten digitalen Schülerzeitung ‚bapp‘ ergänzt.
Im Zusammenhang mit der Leseförderung und der Wissenschaftspropädeutik kommt darüber hinaus der Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Erlenbach eine besondere Bedeutung zu. Diese (noch immer informelle) Kooperation zeichnet sich nicht nur durch regelmäßige gemeinsame Aktionen wie den W-Slam, das Book-Casting oder den Vorlesetag, sondern vor allem auch durch die in beiden Bibliotheken nutzbare KOMBIKarte aus.
Um sowohl das erfolgreiche (Zusammen)Arbeiten als auch das Sich-Wohlfühlen und entspanntes Lesen in der HSG-Bibliothek weiterhin garantieren zu können, wird daher nicht nur die inhaltliche und methodische Arbeit der Schulbibliothek am HSG stetig weiterentwickelt, sondern auch deren räumliche Ausstattung.
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News - Auszeichnungen und Aktionen
Erneute Auszeichnung der hervorragenden Bibliotheksarbeit am HSG durch das Gütesiegel „Treffpunkt Schulbibliothek – Fit in Medien“
In der Internationalen Jugendbibliothek auf Schloss Blutenburg in München wurde das HSG am 30. März während eines Festaktes als eine von 36 bayerischen Schulbibliotheken aller Schularten ausgezeichnet, die in besonderer Weise die Lese-, Medien-, und Informationskompetenz von SchülerInnen fördern.
Prämierung der HSG-Bibliothek in der Internationalen Jugendbibliothek auf Schloss Blutenburg in München (von links nach rechts): Ministerialdirigent Martin Wunsch; Schulleiterin HSG, OStDin Christine Büttner; Leiter HSG-Bibliothek, StR Nikolaus Volland
Mit dem Gütesiegel werden seit 2021 Schulbibliotheken ausgezeichnet, die in besonderer Weise die Lese-, Medien-, und Informationskompetenz von SchülerInnen fördern sowie die Schulbibliothek in Unterricht und Schule auf gelungene Art verankern. Die Auszeichnung wird für insgesamt vier Jahre vom Kultusministerium gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium verliehen und stellt einen wichtigen Baustein der Leseförderungsinitiative #lesen.bayern dar.
Das Hermann-Staudinger-Gymnasium freut sich sehr, die Auszeichnung nach 2021 zum zweiten Mal zu erhalten. Während 2021 coronabedingt nur wenige Schulen in München vor Ort geehrt wurden, konnten dieses Mal die Schulleiterin des HSG, OStDin Christine Büttner, und der Leiter der HSG-Bibliothek, StR Nikolaus Volland, die Auszeichnung in München persönlich entgegennehmen. Wie 2021 ist das HSG eine von nur fünf unterfränkischen Schulen insgesamt sowie das einzige Gymnasium der Region, das mit dem Gütesiegel ausgezeichnet wurde.
Bevor Ministerialdirigent Martin Wunsch die einzelnen Schulen auszeichnete, übermittelte Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo seinen Dank an die VertreterInnen der prämierten Schulbibliotheken: „Leseförderung ist eine Teamaufgabe: Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir unsere Kinder und Jugendlichen für das Lesen begeistern. In Ihren Schulbibliotheken werden unsere Schülerinnen und Schüler zum Nutzen unterschiedlicher Medien animiert. Sie bieten ihnen zugleich moderne und attraktive Lernorte, wo sie gerne Zeit verbringen. Herzlichen Dank Ihnen allen für Ihre engagierte Arbeit und Ihren Einfallsreichtum.“
Die HSG-Bibliothek hat erneut in allen Bewertungskategorien von einer Jury, u.a. aus VertreterInnen des ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung), der IJB (Internationalen Jugendbibliothek), des Bayerischen Kultusministeriums, des Landesschülerrats und der Schulbibliothekarischen Fachberatung, jeweils die notwendige Mindestpunktzahl erhalten. Dabei lobten die schulbibliothekarischen FachberaterInnen in Ihrer Laudatio neben der ansprechenden Raumgestaltung und dem vielfältigen Angebot an Aktivitäten zur Lese- und Schreibförderung vor allem die zahlreichen schulbibliothekarischen Aktivitäten am HSG, die sich durch das ganze Jahr ziehen. Hervorgehoben wurde auch die intensive Kooperation mit der Stadtbibliothek Erlenbach, die demnächst in einem offiziellen Koooperationsvertrag festgehalten werden soll. Diese besondere Würdigung der Bibliotheksarbeit, sowohl durch das Gütesiegel als auch durch die persönlichen Rückmeldungen, motiviert alle Beteiligten der HSG-Bibliothek für alle zukünftige Aktionen.
Eindrücke von der Verleihung:
Links zum Weiterlesen:
https://hsgerlenbach.de/index.php/dasistbeiunslos/bibliothek-fuer-schueler
https://www.lesen.bayern.de/guetesiegel/
https://www.lesen.bayern.de
W-Seminare Lange und Volland @ Hofbibliothek Aschaffenburg
Wie funktioniert Recherche und Literaturbeschaffung für die Seminararbeit jenseits des Präsenz- und Onlineangebots der regionalen Bibliotheken und was ist diese Fernleihe? All dies wurde den SchülerInnen bei ihrem Besuch in Aschaffenburg beantwortet.
Nachdem die SeminarteilnehmerInnen aus Herrn Vollands W-Seminar zu New York City bereits Ende November im Rahmen eines Onlineworkshops der Stadtbibliothek Aschaffenburg Einblicke in die Onlinerecherche erhalten hatten, ging es dieses Mal darum die Möglichkeiten der Literaturbeschaffung der Hofbibliothek Aschaffenburg kennenzulernen.
Zusammen mit dem W-Seminar von Herrn Lange ging es daher mit dem Zug nach Aschaffenburg und dort in die neuen Räumlichkeiten der Hofbibliothek. Diese befindet sich zwar nach wie vor im Schloss Johannisberg, nun aber im Ostflügel in einer beeindruckenden Kombination aus original erhaltenen historischen Räumlichkeiten und modern eingerichteten Lese- und Arbeitsräumen.
Nach der Ausstellung von kostenlosen Nutzerausweisen für die SchülerInnen und einer Einführung in die Geschichte und Aufgabe der Hofbibliothek (Teil des Bestands ist u.a. ein zweibändiges Exemplar der original Gutenberg-Bibel) erläuterte die Bibliotheksleiterin Frau Kuhn anhand von praktischen Beispielen, wie man auf den Präsenzbestand im Magazin zugreifen kann bzw. wie die Fernleihe von nicht vor Ort vorhandenen Medien funktioniert. Mittels der Fernleihe können Medien aus allen in Deutschland teilnehmenden Verbundbibliotheken beschafft werden. Somit ist es kein Problem, wenn das gewünschte Werk nur in Berlin oder München vorrätig ist. Mit etwas Geduld (Wartezeit circa. 1-2 Wochen) wird das bestellte Buch nach Aschaffenburg geliefert und kann dort in der Hofbibliothek abgeholt werden.
Dies ist vor allem für die SeminarteilnehmerInnen aus Herrn Vollands englischsprachigem Seminar von Bedeutung, da der Präsenz- und Onlinebestand von englischsprachiger Fachliteratur in den Bibliotheken der regionalen Bibliotheken doch sehr begrenzt ist und man sich dank der Fernleihe die Fahrt an eine Universitätsbibliothek sparen kann. Darüber hinaus ermöglicht die Fernleihe natürlich auch Zugriff auf ein viel größeres Angebot an Medien, da sich deutschlandweit sehr viele Bibliotheken daran beteiligen.
Auch wenn Fernleihe an vielen anderen Bibliotheken ebenfalls möglich ist - u.a. in der Stadtbibliothek Erlenbach mit der das HSG sehr eng zusammen arbeitet - so hat die Hofbibliothek Aschaffenburg doch einen entscheidenden Vorteil im Vergleich mit den anderen Bibliotheken: in der Hofbibliothek Aschaffenburg ist die Fernleihe kostenlos.
Das positive Feedback der SeminarteilnehmerInnen - einige haben sich gleich nach der Einführung an die Arbeit gemacht und Medien recherchiert - sowie die Rückmeldung seitens der Hofbibliothek Aschaffenburg zeigen, dass die Veranstaltung ein Erfolg war und die Inhalte des Seminars sowie die Angebote der Stadtbibliothek Erlenbach und Aschaffenburg sinnvoll ergänzen.
Stadtbibliothek Aschaffenburg @ W-Seminar 'New York City'
Wissenschaftspropädeutik, Recherche, Online-Datenbanken. Klingt kompliziert? Dank des Onlineworkshops mit der stellvertretenden Bibliotheksleitung der Stadtbibliothek Aschaffenburg, Frau Glaser, sehen viele SeminarteilnehmerInnen nun deutlich klarer.
Wie finde ich ein passendes Thema für meine Seminararbeit? Und wie komme ich an relevante Literatur? Was ist eigentlich die richtige Zitationstechnik? Und welche Alternative zu Wikipedia gibt es die ich als Quelle verwenden kann?
All dies sind Fragen die sich sicherlich viele SeminarteilnehmerInnen aus den unterschiedlichsten W-Seminaren stellen. Viele Antworten erhält man dazu natürlich von der jeweiligen Lehrkraft oder auch in der Stadtbibliothek Erlenbach am Main.
In englischsprachigen Seminaren wie 'New York City - The City that Never Sleeps' von Herrn Volland ist es dann in mancherlei Hinsicht aber doch etwas anders als in deutschsprachigen Seminaren, sodass es tatsächlich sinnvoll ist, auch die Stadtbibliothek Aschaffenburg zu nutzen. Dort gibt es als NutzerIn nämlich u. a. die Möglichkeit, auf die Encyclopedia Britannica als Alternative zu Wikipedia zuzugreifen. Diese englischsprachige Onlineenzyklopädie ist an sich kostenpflichtig, für BibliotheksnutzerInnen der .Stadtbibliothek Aschaffenburg aber kostenfrei.
Nachdem alle SchülerInnen vom Seminarleiter einen Nutzerausweis für die Bibliothek erhalten hatten, wurde dann am Montag erprobt, wie man die Onlinedatenbanken verwendet. Frau Glaser von der Stadtbibliothek Aschaffenburg hatte für ihren interaktiven Onlinevortrag extra ein Arbeitsblatt passend zum Kursthema erstellt, sodass die SchülerInnen ihr theoretisches Wissen gleich praktisch anwenden konnten.
Das sehr positive Feedback der SeminarteilnehmerInnen sowie die Rückmeldung seitens der Stadtbibliothek Aschaffenburg zeigen deutlich, dass die Veranstaltung ein Erfolg war und die Inhalte des Seminars sowie die Hilfsangebote der Stadtbibliothek Erlenbach sinnvoll ergänzten. Und ganz nebenbei haben alle Schülerinnen des Seminars nun auch den Nutzerausweis, mit dem sie sowohl vor Ort Medien entleihen als auch online auf Hörbücher, Ebooks und Datenbanken zugreifen können.
Vorlesetag am HSG zum Thema 'Freundschaft und Zusammenhalt'
Nachdem der Vorlesetag 2021 pandemiebedingt ins Frühjahr 2022 verschoben wurde, war es am 26. April endlich soweit: Zum Motto 'Freundschaft und Zusammenhalt' lasen Deutsch- und FremdsprachenlehrerInnen in den Pausen Literatur zur Thematik vor.
An den im Schulhaus verteilten vier Leseinseln gab es ein vielfältiges Programm für alle Jahrgangsstufen, zwei Präsentationen fanden dabei sogar auf Englisch statt. Während der von Frau Lange gewählter Auszug aus Terence Blackers ‚Missy‘ SchülerInnen ab der 6. Klasse begeistere (an dieser Stelle auch noch einmal ein großes Lob für die visuelle Unterstützung), war bei Frau Pangerls Stelle aus Michelle Obamas ‚Becoming‘ die Zielgruppe deutlich älter.
Weitere Vorträge gab es in der Aula, der Lounge in der Mensa oder der Schülerlesebibliothek. Dabei lasen die LehrerInnen Passagen aus den unterschiedlichsten Werken. Neben Marie-Aude Murails ‚Simpel‘ oder Davide Morosinottos ‚Die Mississippi Bande‘ standen u. a. auch Martin Musers ‚Kannawoniwasein! Manchmal muss man einfach verduften‘ und Dirk Reinhardts ‚Train Kids‘ auf dem Programm.
Auch wenn es wegen der Pandemie dieses Mal zwei Anläufe brauchte und die Gruppe der ZuhörerInnen je nach Leseinsel unterschiedlich groß war, bleibt festzuhalten, dass der Vorlesetag insgesamt ein toller Erfolg war der nachhaltig motiviert und Lust auf weitere Aktionen in der Zukunft macht. Besonders die große Anzahl an begeisterten SchülerInnen bei den Vorträgen in der Bibliothek lässt hoffen, dass diese Aktion dazu beitragen konnte, auch in Zukunft die Leselust der SchülerInnen zu steigern.
Vielen Dank an alle beteiligten VorleserInnen für ihr Engagement sowie an alle ZuhörerInnen für ihren Beitrag zum Erfolg! P.S.: Wir planen bereits für den nächsten Vorlesetag im Herbst.
Große Begeisterung bei den 5. Klassen des HSG beim Besuch in der Stadtbibliothek Erlenbach
Eine Lesestunde mit Frau Fröhlich zu Torben Kuhlmanns „Armstrong“, die Geschichte von der Maus, die auf den Mond fliegt. Der Besuch der Fünftklässler des HSG in der Stadtbibliothek Erlenbach war ein voller Erfolg!
Dem Motto des diesjährigen bundesweiten Vorlesetags, „Freundschaft und Zusammenhalt“, kommt gerade in Zeiten von Corona eine ganz besondere Bedeutung zu. Am eigentlichen Termin des Vorlesetags im November sollte daher auf vier im HSG verteilten Leseinseln in der 1. und 2. Pause von Deutsch- und Fremdsprachenlehrkräfte zur Thematik vorgelesen wird. Angesichts steigender Infektionszahlen und zum Schutz der Gesundheit aller Mitglieder der Schulfamilie des HSG entschied man sich dann aber, diese Aktion nicht in ihrer geplanten Form durchzuführen.
Einfach absagen wollten die Verantwortlichen die Veranstaltung aber auch nicht, denn Aktionen wie der Vorlesetag zeichnen das HSG aus, stärken das Gemeinschaftsgefühl und bringen Abwechslung in den Schulalltag. Dies wurde unserer Schule ja jüngst durch das Gütesiegel „Treffpunkt Schulbibliothek – Fit in Medien“ auch offiziell attestiert. Daher wird die in der Schule geplante Aktion mit den Leseinseln auf den Zeitraum um den UNESCO-Welttag des Buches (23.04.2022) verschoben.
Diesen Herbst sollte es aber zumindest den Fünftklässler ermöglicht werden, trotz der aktuellen Lage, an ihrer geplanten Aktion zum Vorlesetag in der Stadtbibliothek Erlenbach festhalten zu können. Trotz coronabedingter Einschränkungen konnte diese dann schließlich mit zweiwöchiger Verspätung durchgeführt werden und so hieß es am 3. Dezember „auf in die Stadtbibliothek Erlenbach“. Dort wurde den Schülerinnen und Schülern dann von der Leiterin der Bibliothek, Frau Fröhlich, „Armstrong“, die Geschichte von der Maus, die auf den Mond fliegt, präsentiert. Jeder 5. Klasse des HSG wurde dabei ihr ganz eigener Zeitslot zugeteilt, sodass jede Schülergruppe ihre private Lesung hatte.
Der Autor des Werks, Torben Kuhlmann, zeigt in „Armstrong“ die großen Schritte der Menschheit aus der Perspektive einer kleinen Maus. Die Idee, dass eine kleine Maus vor den Menschen auf dem Mond landete, ist dabei überaus witzig! Darüber hinaus ist sie mit vom Autor selbst gezeichneten, durchweg sehr fein ausgeführten farbigen Illustrationen und kurzen Textstellen wunderbar umgesetzt und es sind gerade die per Beamer präsentierten Illustrationen aus Kuhlmanns Werk die Frau Fröhlichs Vortrag überaus passend begleiten.
Konzentriert lauschten sie dem Vortag der Leiterin der Stadtbibliothek und beteiligten sich danach rege an der Besprechung der Inhalte des Buchs. Hierbei wurde auch das Motto des diesjährigen Vorlesetags, „Freundschaft und Zusammenhalt“, thematisiert und es zeigte sich ihr großes Interesse an der Thematik.
Im Anschluss an die Lesung erhielten die Fünftklässler dann ihre eigene KOMBIKarte, mit der sowohl in der HSG-Bibliothek als auch der Stadtbibliothek Erlenbach Medien entliehen werden können. Einige wollten sogar gleich am Nachmittag wieder in die Bibliothek kommen. Diese große Begeisterung bei den Fünftklässler des HSG sowie bei den beteiligten Lehrkräften und Frau Fröhlich motiviert nachhaltig und lässt hoffen, dass durch solche Aktionen auch in Zukunft die Leselust der Schülerinnen und Schülern gesteigert werden kann.
Würdigung der hervorragenden Bibliotheksarbeit am HSG durch das neue Gütesiegel „Treffpunkt Schulbibliothek – Fit in Medien“
Nachdem bereits zu Beginn des neuen Schuljahres das Hermann-Staudinger-Gymnasium die Nachricht erreicht hatte, dass die dortige Schulbibliothek als eine von 30 bayerischen Schulbibliotheken aller Schularten für ihre herausragende Arbeit bei der Förderung der Lese-, Medien-, und Informationskompetenz sowie für die gelungene Verankerung der Schulbibliothek in Unterricht und Schule ausgezeichnet werden sollte, war es im Oktober dann endlich soweit.
Coronabedingt konnten nur fünf Preisträgerbibliotheken – eine je Schulart – die Auszeichnung während eines Festakts am 5. Oktober in der Internationalen Jugendbibliothek auf Schloss Blutenburg in München persönlich von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo sowie Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler entgegennehmen. Daher fand dies für die anderen Preisträgerschulen im Rahmen einer digitalen Preisverleihung am 8. Oktober statt.
Passend zur Leseförderungsinitiative #lesen.bayern wurde die digitale Preisverleihung durch die Lesung des Münchner Autors Markus Ostermair aus seinem vielfach prämierten Erstlingswerk ‚Der Sandler‘ ergänzt. Dabei wurde deutlich, worum es beim Aufenthalt in einer Bibliothek neben Recherche und schulischen Arbeiten auch geht: Sich mit einem Buch zurückziehen und einen neuen Blick auf die Welt gewinnen.
In ihren Reden bei der Preisverleihung stellten beide Minister dann die Bedeutung der Schulbibliotheken, vor allem auch im Zeitalter der Digitalisierung, heraus und würdigten die Rolle der Bibliotheken und Schulbibliotheksbetreuer im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule.
Kultusminister Piazolo gratulierte den prämierten Schulbibliotheken: „Mit dem neuen Gütesiegel würdigen wir die Bedeutung der Schulbibliothek in besonderer Weise und fördern die Schulbibliotheksarbeit nachhaltig. Ihre Schulbibliotheken sind Lieblingsplätze an Ihren Schulen und zugleich attraktive und moderne Lernorte – herzlichen Glückwunsch dazu! “
Das Hermann-Staudinger-Gymnasium freut sich besonders, als eine von nur fünf unterfränkischen Schulen insgesamt sowie als einziges Gymnasium der Region mit dem Gütesiegel ausgezeichnet worden zu sein.
Die im Rahmen der Preisverleihung getroffene Aussage der bayerischen Staatssekretärin für Unterricht und Kultus, Anna Stolz, beschreibt vor allem die Aufgabe der Schülerlesebibliothek am HSG mehr als treffend: „Schulbibliotheken sind wahre Schatzkammern, die die Lust am Lesen und der Literatur wecken. Dabei sind sie mehr als nur Regale voller Bücher: Eine Schulbibliothek ist ein lebendiger Ort der Zusammenarbeit, des Miteinanders und des Wissens, an dem man sich wohlfühlt."
Um das Sich-Wohlfühlen und entspanntes Lesen und Arbeiten in der Schulbibliothek auch in Zukunft garantieren zu können, wird nicht nur die inhaltliche und methodische Arbeit der Schulbibliothek am HSG stetig weiterentwickelt, sondern auch die räumliche Ausstattung.
So wurde z.B. zum neuen Schuljahr eine neue ansprechende Leseecke im Atrium der Bibliothek eingerichtet, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, in einer offenen Atmosphäre zu lesen, sich auszutauschen oder auch einfach nur sich zu entspannen. Die ersten Wochen im neuen Schuljahr zeigen deutlich, dass dieses Angebot von Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen sehr gut angenommen wird.
Im Herbst stehen mit dem Vorlesewettbewerb der 6. Klassen, der Leseförderung der 5. Klassen und den unterschiedlichen Aktionen zum Vorlesetag am 19. November viele Veranstaltungen an. Dabei sorgt dieses Jahr sowohl die Würdigung der Bibliotheksarbeit durch das neue Gütesiegel als auch die Tatsache, dass die Aktionen wohl wieder in Präsenz stattfinden können, für eine noch größere Motivation.
Links zum Weiterlesen:
https://hsgerlenbach.de/index.php/dasistbeiunslos/bibliothek-fuer-schueler
https://www.lesen.bayern.de/guetesiegel/
https://www.lesen.bayern.de
Nikolaus Volland
HSG-Bibliothek macht fit in Medien
Hohe Standards, auch im Hinblick auf die Aufenthaltsqualität: Ein Blick in das Erdgeschoss der HSG-Bibliothek.
Die HSG-Bibliothek ist zu Beginn des Schuljahres 2021/2022 mit dem Gütesiegel "Treffpunkt Schulbibliothek" ausgezeichnet worden. Das Prädikat gibt es für Bibliotheken, die die Schulfamilie „Fit in Medien“ - so der Zusatz der Auszeichnung - machen.
Im März hat sich die HSG-Bibliothek für das Gütesiegel, das erstmalig neben öffentlichen Bibliotheken auch an Schulbibliotheken vergeben worden ist, beworben, jetzt vom Institut für Bildungsforschung und der Plattform #lesen.bayern die Bestätigung: Für zwei Jahre darf die Bibliothek das Zertifikat tragen. Warum? In allen fünf Bewertungskategorien hat die HSG-Bibliothek von einer Jury, u.a. aus Vertretern des ISB, des Bayerischen Kultusministeriums, des Landesschülerrats und der Schulbibliothekarischen Fachberatung, jeweils die notwendige Mindestpunktzahl erhalten. Folgende Kriterien sind bewertet worden:
- Die Bibliothek bietet Raum für den individuellen Umgang mit Büchern und anderen Medien.
- Sie animiert zum freien Lesen und zum selbst bestimmten Lernen außerhalb des Unterrichts,
- Sie unterstützt durch ihr Informationsangebot das unterrichtliche Lernen,
- Sie fördert durch ihre multimediale Vielfalt die Medien- und Informationskompetenz
- und dient der Kommunikation, der Erholung und der gemeinsamen Arbeit.
Die Bibliotheksarbeit mit den beiden Grundsäulen Lese- und Zuhörförderung sowie Wissenschaftspropädeutik sowie die langjährige enge Kooperation mit der Stadtbibliothek Erlenbach hat die Juroren offensichtlich überzeugt, was auch den Leiter der HSG-Bibliothek, Nikolaus Volland, stolz macht: "Toll, dass unsere Schulbibliothek am HSG nun das Prädikat "besonders wertvoll" trägt und die jahrelange großartige Arbeit aller Beteiligten mit dem Gütesiegel "Treffpunkt Schulbibliothek - Fit in Medien belohnt wurde. Das freut uns sehr und motiviert uns gleichzeitig auch für alle zukünftigen Aktionen!"
Im Oktober wird das Bibliotheksteam die Auszeichnung - Corona-bedingt nur digital - entgegennehmen.
Links zum Weiterlesen:
https://hsgerlenbach.de/index.php/dasistbeiunslos/bibliothek-fuer-schueler
https://www.lesen.bayern.de
Markus Füller
Neu und neu gelesen
Bibliothek Recherche extern
Unsere Suchmaschine für die Bibliothek am HSG
hilft dir bestimmt weiter!
Folgende Seiten sind sicherlich nützlich bei der Anfertigung eurer Arbeit für das propädeutische Wissenschaftliche Seminar:
Der Duden - deutsche Rechtschreibung, Grammatik, und alles Sonstige rund um die deutsche Sprache
DDB - die Deutsche Digitale Bibliothek
DBIS - Das Datenbank-Informationssystem
Die Universitätsbibliothek in Würzburg - mit Zugang zum OPAC
Die Stadtbibliothek Erlenbach am Main
Gateway - ein Service des Bibliotheksverbund Bayern
Das Munzinger-Archiv - Informationen zu Biographien, Ländern und lexikalischen Fakten
Buchempfehlungen
Scrollt euch mal bis unten durch, wir haben inzwischen eine ganze Menge Lesetipps für euch zusammengestellt. Wer noch mehr zum Lesen brauchen sollte - ihr wisst, wo ihr uns findet!
Eure Theresia Geis-Mathiesen, Markus Füller & Dirk Simon
Lesetipp von Jannik Kohl: Ventoux – Ein Sommer der das Fieber des Lebens in sich trug
Bert Wagendrop
Wie verarbeitet man ein schlimmes Erlebnis am besten? Genau, Verdrängung ist die schlechteste Lösung. Diese Erfahrung machen auch die Jugendfreunde André, Joost, David und Bart, die sich aufgrund der Vorgänge im Sommer 1982 erst nach fast 30 Jahren wieder treffen. In diesem Jahr verliebten sie sich alle in die wunderschöne Laura und sie setzten den Plan, den Bart und Joost, zwei begeisterte Radsportfans, nach ihrem Schulabschluss gefasst haben in die Tat um. Die vier und Peter ein Freund, den sie im Laufe der Zeit kennen gelernt hatten, fuhren mit dem Rennrad auf den Mont Ventoux, eine Etappe der Tour de France. Anschließend trennten sich die Freunde und Laura verschwand für fast 30 Jahre spurlos, bis sie die Männer schließlich wieder am Mont Ventoux zusammen führte. Bert Wagendrop hat einen leichten Schreibstil, den man einfach verfolgen kann. Dieser macht es ihm möglich sehr locker zwischen Gegenwart und Rückblicken der Vergangenheit zu wechseln und erleichtert es dem Leser den Überblick zu behalten, an welcher Stelle im Verlauf der Zeit man sich gerade befindet.
Die Handlung wird aus Barts Sicht geschildert, welcher seine Begeisterung für Radsport zum Beruf machte und Journalist wurde. Der Autor spickte seinen Roman mit vielen Details für Radsportfans, so fallen unter anderem einige Namen von Legenden und Fahrradherstellern und es werden einige Beschreibungen von Fahrradmarken geliefert. Aber auch die Musik aus den 70er und 80er Jahren findet in seinem Buch bei der Beschreibung der Jugendzeit der Freunde Verwendung. Aber auch wenn in diesem Buch viele Details zum Thema Radsport eingearbeitet wurden, ist es auch für Leser, die sich für diesen Sport weniger begeistern geeignet.
Lesetipps von Frau Geis-Matthiesen: Die Mississippi-Bande von Davide Morosinotto und Sally Jones - Mord ohne Leiche von Jakub Wegelius
Es wird höchste Zeit für ein paar neue Empfehlungen und gerade in der Zeit vor den letzten Schulaufgaben und Tests muss man auch mal abtauchen und die eigenen Sorgen zurücklassen können!
Zwei Romane, die sich dafür ganz besonder gut eignen sind „Die Mississippi-Bande“ von Davide Morisotto und „Sally Jones – Mord ohne Leiche“ von Jakob Wegelius. Ich würde sie ab der 7ten Klasse empfehlen, aber es kommt natürlich auch auf eure Leseerfahrungen an. Beide Bücher sind schon allein durch ihre liebevolle und außergewöhnliche Gestaltung etwas Besonderes. Diese bei beiden etwas altmodische Aufnmachung darf euch nicht abschrecken, genauso wenig wie der Umfang, denn der erweist sich, hat man erstmal angefangen, als Geschenk. Ein gutes Abenteuer braucht eben seine Zeit. Es muss auch nicht immer ein glitzerndes Drachenauge auf dem Cover eines Buches sein, um ein perfektes Leseabenteuer zu bieten. In beiden Romanen steht eine Reise im Mittelpunkt: Einmal, wie der Name „Die Mississippi-Bande“ schon andeutet, die von vier Jugendlichen quer durch Nordamerika anfangs des 19. Jahrhunderts, das andere Mal die Seereise eines Gorillas (!) von Portugal nach Indien. Ich weiß, das hört sich erstmal etwas schräg an und bisher hat sich auch leider trotz meiner Lobeshymnen noch niemand darauf eingelassen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Schätze werden oft erst spät geborgen. Die Geschichten sind beide sehr vielschichtig, deshalb will ich mich hier nicht in unzulänglichen Inhaltsangaben versuchen, die dann vielleicht sogar noch ein falsches Bild abgegeben. Falls ihr gerne noch Genaueres über diese beiden Bücher wissen möchtet, fragt mich einfach. Ansonsten hoffe ich, dass nach den Ferien so langsam wieder Ordnung in das Bibliotheksgetriebe kommt und ihr wieder möglichst zahlreich vor der Tür steht.
Eine Leseprobe findet ihr z.B. bei Bücher.de. |
Lesetipp von Frau Rosenberger-Klein: Der Flug nach Marseille von Michael Wallner
Ein historischer Roman, der in einer spannenden Lebens- und Liebesgeschichte wichtige Personen und Geschehnisse im Umfeld der Revolution in Bayern und der Räterepublik im Winter 1918/19 lebendig werden lässt. Neben der fesselnden Darstellung der chaotischen politischen Zustände in München gelingt es Michael Wallner, eine interessante, auch emotional anrührende Liebesgeschichte, die die Leser von Bayern bis nach Südfrankreich entführt, zu erzählen. Die Romanfiguren, z. T. historische Personen, die in die Geschichte der fiktiven Hauptfiguren Julie Landauer und Karl Kupfer eingreifen, wirken sehr authentisch, z. B. der Attentäter Graf Arco.Gelungen finde ich die kenntnisreichen Ausflüge Wallners in die Kunstszene Münchens, in den Klinikalltag der jungen Ärztin Julie und nicht zuletzt den gut erfundenen Flug der kranken Ehefrau Karls nach Südfrankreich, wobei der Autor den Lesern den starken Kontrast zwischen der französischen Leichtigkeit des Seins und dem bedrückenden Alltag in München unaufdringlich vermittelt.Gerade für junge Erwachsene, die sich in der Oberstufe mit den Auswirkungen der deutschen Geschichte auch auf Bayern beschäftigen müssen, eine flott zu lesende, interessante und empfehlenswerte Lektüre, die ab sofort am HSG entliehen werden kann. Der Roman ist im August 2016 bei Random House München erschienen und hat 256 Seiten. Eine Leseprobe gibt es hier. Viel Lesespaß und historischen Wissensgewinn wünscht Jutta Rosenberger-Klein |
Lesetipp von Stefanie Traud: Sieben Minuten nach Mitternacht von Patrick Ness
Monster stellt man sich gewöhnlich als angsteinflößende, gruselige und ungeheuerliche Kreaturen vor, doch so nicht bei dem 13-jährigen Conor. Bei ihm entpuppt sich das Monster als alte, harmlose und weise Eibe, die Conor aus seinem Fenster sehen kann. Es hilft ihm durch eine schwere Zeit, denn seine Mutter hat Krebs. Trotz zahlreicher Chemotherapien verschlechtert sich ihr Zustand weiter und Conor, der sich in dieser Zeit unglaublich allein fühlt, wird von einem nächtlichen Albtraum gequält: Jede Nacht versucht er alles in seiner Macht stehende um seine Mutter zu retten, trotzdem scheitert er dabei.Conor hat nur einen Wunsch: Er will endlich, dass das ganze Leiden ein Ende hat. In doppelter Bedeutung: Das Leiden seiner Mutter, aber auch sein eigenes.Mit den dadurch entstehenden Schuldgefühlen muss er allein zurechtkommen, allerdings steht ihm das Monster jede Nacht wortwörtlich zur Seite. Es erzählt Conor drei Geschichten,durch welche er versteht, dass die Welt aus den unterschiedlichsten Grautönen besteht und es unmöglich ist, alles in Schwarz oder Weiß bzw. in Gut oder Schlecht einzuteilen. So ist es auch mit den Menschen: Es gibt nicht nur Gute und Böse, sondern jeder einzelne liegt irgendwo mit seinen ganz individuellen Facetten dazwischen. Der Autor, des in 2011 veröffentlichten Buches, Patrick Ness gibt dem Leser die Möglichkeit, Conor dabei zu begleiten, wie er lernt zu akzeptieren und zurück ins Leben findet. Es ist ehrlich, sowie authentisch geschrieben und löst trotz wenig Sentimentalität große Gefühle aus. Es ist die einzigartige Mischung von Traurigkeit, Akzeptanz und einer unglaublich schönen Geschichte, die einem lange im Gedächtnis bleiben wird. Eine Leseprobe und einen Blick auf die sehr stimmungsvollen Illustrationen des Buches gibt es hier. Titel der englischen Originalausgabe: A Monster Calls Der Film zu diesem Buch läuft in den deutschen Kinos am 4.Mai 2017 an! Dieses Buch empfiehlt euch eine ehemalige Schülerin des HSG, Stefanie Traud, die 2016 Abitur gemacht hat. |
Lesetipp von Frau Geis: Mein Herz wird dich finden von Jessi Kirby
368 Seiten, das ist eine ganz Menge, aber diese Seiten sind perfekt für die Weihnachtsferien! Macht es euch gemütlich und schlagt die erste Seite dieses Buches auf - ihr werdet es nicht bereuen. Man muss nur den Titel lesen, um zu wissen, worum es gehen wird - eine Liebesgeschichte mit Happyend, aber was ist dagegen zu sagen? Vor allen Dingen dann, wenn sie ein paar interessante Fragen aufwirft und gut geschrieben ist?
Mia hat ihren Freund durch einen Motorradunfall verloren, leider ein durchaus realistischer Anfang, und seine Eltern entscheiden sich dafür, seine Organe zu spenden, auch das ein sehr brisantes Thema in unserer Gesellschaft. Mias Neugier darüber, wer wohl jetzt mit den Augen ihres toten Freundes sieht, ist nicht ganz abwegig und es ist wohl auch ein Versuch mit diesem Verlust klarzukommen. Was sich jedoch als nicht so einfach herausstellt, ist herauszubekommen wer sein Herz bekommen hat. Eigentlich ja nur eine ziemlich starke Pumpe, aber trotzdem verbindet Mia mehr damit, wie wir auch. Es ist keine schwierige Aufgabe, sich zu überlegen, wie die Geschichte jetzt weitergeht, aber ganz so gradlinig, wie man sich denkt, ist es nun doch nicht, das wär' ja auch langweilig. Wer also Lust hat auf eine ungewöhnliche und immer wieder auf der Kippe stehende Liebesgeschichte, in der auch Tod und Verlust eine große Rolle spielen, der ist hier genau richtig. Eine Leseprobe gibt es hier.
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Lesetipps von Frau Geis: Hannah, Der Fluss, der rückwärts fließt und Tomek, Der Fluss, der rückwärts fließt von Jean-Claude Mourlevat
Ja, ihr habt richtig gelesen, es handelt sich hier um zwei Bücher, die man aber unabhängig voneinander lesen kann, keines ist vom anderen abhängig, keine Geschichte folgt der anderen, aber, und das ist das ganz Besondere, man könnte sie parallel lesen. Ich weiß, das klingt jetzt etwas verwirrend, aber im Grunde genommen ist es ganz einfach:
Hannah hat einen kranken Indigofinken, an dem sie sehr hängt. Seine einzige Rettung wäre Wasser des Lebens bekommen, das es wiederum nur in dem Fluss, der rückwärts fließt, gibt. Dieser Fluss liegt irgendwo im Süden, und man braucht sehr viel Mut und Entschlossenheit, um ihn zu finden. Ihr merkt schon, dass diese Geschichte "anders" ist, sie ist irgendwie "magisch", etwas, das man heute gern als Fantasy bezeichnet, aber das passt irgendwie nicht richtig zu diesen beiden Büchern. Ihr werdet selbst merken, warum. Auf alle Fälle beginnt Hannah diese Reise, die sie durch die Wüste und über Ozeane führt, lernt dabei sehr außergewöhnliche und spannende Menschen kennen, und schließlich trifft sie auch Tomek, um ihn wieder zu verlassen und doch nicht zu verlieren. Wenn ihr nun mit Tomek anfangt, dann erfahrt ihr, wie die Geschichte für ihn beginnt. Wie sich sein Leben verändert, als ihm eines Tages Hannah begegnet - denn Tomek beschließt, ihr zu folgen... Durch den Wald des Vergessens, über den Ozean und zu der Insel-die-es-nicht-gibt, bis er Hannah trifft, um wieder von ihr getrennt zu werden. Hannah und Tomek sind zwei wunderschöne Geschichten. Ihr könnt, wie bereits gesagt, nur eine davon lesen - sucht euch die Person aus, mit der ihr gerne diese Abenteuer erleben würdet. Wenn ihr dann noch die andere Sichtweise lest, dann werdet ihr das Gefühl haben, dass ihr Orte schon kennt, dass ihr schon da ward, aber es wird sich nichts wiederholen. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis. Übrigens gibt es diese Bücher nicht mehr im Handel, aber bei mir in eurer Bibliothek!! |
Lesetipp von Herrn Simon: Auerhaus von Bov Bjerg
Frieder lacht aus vollem Herzen. Er freut sich wie ein Schnitzel, dass er den Weihnachtsbaum – den Stolz der ganzen Stadt in der schwäbischen Provinz in den 80er Jahren – gefällt hat und dabei einen Stromausfall verursacht hat. Mit sich im Reinen und überglücklich.
Was nicht zu erwarten war, Frieder hat einen Selbstmordversuch hinter sich, um ihm beizustehen, schlägt der Ich-Erzähler nach Frieders Psychatrieaufenthalt eine WG im leerstehenden Bauernhaus von Frieders Großvater vor, die mit der feuersüchtigen Pauline, die passenderweise im Heuschober wohnen muss, und dem homosexuellen Harry komplettiert wird: Eine Wohngemeinschaft von vier Außenseitern mitten im Dorf – eine Provokation! Und das noch, als sie eine Silvestersause geben, die von der Oberstufe des Gymnasiums, der halben Psychatrie und der Schwulenszene zwischen Paris und Stuttgart besucht wird. Das Abitur rückt näher, die Bundeswehr ruft und die Polizei hat ein Auge auf die WG geworfen: Die Leben der vier drehen sich um sich rund um Frieder, doch das Leben klopft unerbittlich an die Fenster des „Auerhaus“, eine Anspielung auf die einzige Kassette, die im Haus läuft: „Our House“ von Madness. Erwachsenwerden, Leben mit der Unausweichlichkeit des Todes, Freundschaft, Liebe und die Emanzipation von den Eltern – all diese Themen finden einen Ton und Rhythmus bei Bov Bjerg. Ein Buch, das wirklich jedem Schüler ab 15 Jahren ans Herz gelegt sein soll. Dieses Buch empfehlen euch Dirk Simon und Nils Roth. Eine Leseprobe gibt es hier.
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Lesetipp von Julia Berndorfer: Anders von Andreas Steinhöfel
Das Buch „Anders“ von Andreas Steinhöfel, erschienen 2014 im Carlsen Verlag, handelt von einem 11-jährigen Jungen, der einen Unfall hatte und nach 263 Tagen aus dem Koma erwacht. Der Junge namens Felix Winter kehrt zurück ins Leben und nennt sich von nun an anders, nämlich Anders. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Unfall oder an den Unfall selbst ... und es gibt jemanden, der alles dafür tun würde, dass das auch so bleibt.
Besonders hat mir an dem Buch gefallen, dass es viele verschiedene Facetten aufweist. Zum Beispiel wechselt es zwischen den Freunden, die anscheinend ein Geheimnis haben, einem alten Mann, der alles verloren hat oder der Mutter, die versucht wieder eine Beziehung zu Anders aufzubauen. Alles in allem ist der Handlungsfluss dennoch gut verständlich. Das Buch ist grundsätzlich für jeden geeignet, egal welches Geschlecht oder Alter er hat. Es ist offiziell ab 12 Jahren, jedoch würde ich es eher ab der 8./9. Klasse empfehlen, da es fast schon philosophisch und mystisch geschrieben und in Handlung und Ausdruck anspruchsvoll ist. Das Buch empfiehlt euch unsere Schülersprecherin Julia Berndorfer.
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Lesetipp von Theresia Geis-Matthiesen: Asphaltfieber von Michael Horeni
Die Fußballbegeisterten unter euch kennen vielleicht schon den Autor dieses Buches, Michael Horeni. Er arbeitet als Sportkorrespondent in Berlin und hat bereits ein Buch über die Brüder Boateng geschrieben, auch deshalb weil ihn die sozialen Hintergründe der Profisportler besonders interessieren. Wie die Brüder Boateng in ihrer Jugend spielen auch Sammy und Dani, die beiden Hauptpersonen in diesem Roman Käfigfußball in Berlin. Beiden gibt dieses raue und schnelle Spiel im Stahlkäfig ein Gefühl von Freiheit.
Während Sammy, der aus einem Berliner Problemviertel kommt, dabei sein verwahrlostes Zuhause vergessen kann, bietet es Dani die Möglichkeit seinem wohlhabenden Elternhaus zu entkommen. Seine Eltern erwarten von ihm, dass er, wie die anderen Kinder aus dem Villenviertel, in dem er lebt, weiterhin in seiner Hockeymannschaft spielt. Aber der Käfig aus Stahl ist ihm lieber. Natürlich treffen die beiden eines Tages aufeinander und der Kampf um den Berliner Käfig-Cup beginnt. Ein tolles Buch, mit dem man sich sehr erfolgreich von drohenden Schulaufgaben ablenken kann.
Dieses Buch empfiehlt euch Theresia Geis-Mathiesen.
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Lesetipp von Leah Spielvogel: Das Lächeln der Alligatoren von Michael Wildenhain
Eher unfreiwillig verbringt Matthias seine Sommerferien auf Sylt. Er besucht seinen jüngeren Bruder, der dort in einem Heim lebt und mit niemandem spricht. Doch der Urlaub nimmt eine unerwartete Wendung, als Matthias die Betreuerin seines Bruders kennenlernt und sich in sie verliebt. Marta allerdings nimmt ihn zunächst nicht wahr. Erst als sie sich Jahre später an einer Berliner Universität wiedertreffen, kommt Matthias seiner Jugendliebe nahe. Sie führt ihn in Studentenkreise ein, die einer radikalen Gruppierung angehören.
Matthias lässt sich auf Marta und ihre Überzeugungen ein, ignoriert Vorzeichen und wiederstreitende Gefühle. Was Martas Absichten sind, wird ihm erst klar, als es zu spät ist. In dem Buch werden verschiedene Handlungen miteinander verknüpft. So gibt es einmal die komplizierte und nur teils echte Liebe zwischen Matthias und Marta, die sich über den ganzen Roman, und somit auch über das ganze Leben von Matthias, hinzieht. Die Familie spielt auch eine große Rolle, vor allem wie Matthias mit der Behinderung seines Bruders umgeht und sich die Beziehung zwischen den beiden entwickelt. Welche erschreckende Rolle der Rest der Familie spielt und wie es zu der Behinderung kam, wird erst im Laufe der Zeit durch Rückblenden klar. Der letzte Handlungsstrang bezieht sich auf die Geschichte Deutschlands Ende des 20. Jahrhunderts, also auf das Ende der Nazi Zeit und wie dieses Denken in manchen Köpfen noch verwurzelt ist, auf die RAF und auf den Mauerfall. Für Geschichtsmuffel klingt das vielleicht erstmal nicht so toll, jedoch wird hier die Geschichte mal von einer anderen Seíte erzählt, die damalige Zeit geht einem sehr nahe, da der Roman so echt, realistisch und direkt geschrieben ist. Im gesamten ein sehr packendes Buch, empfehlenswert für alle ab der 9./10. Klasse. Fünf von fünf Hermans für ein Buch mit überraschend aufschlussreichem Inhalt, den man hinter dem verrätselten Titel gar nicht vermutet. Dieses Buch empfiehlt euch Leah Spielvogel, Q11. Der Autor liest einen Auszug aus seinem Buch auf youtube - hört und schaut mal rein!
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Kommt vorbei, ich zeige euch gern, was sonst noch so da ist. Auch falls ihr eine Idee für eine Buchvorstellung braucht, helfe ich euch gern! - Eure Theresia Geis-Matthiesen.