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In „80 Takten um die Welt“, so beschrieb Joachim Hammer, Pianist, seine musikalische Laudatio für die Abiturienten und Abiturientinnen des Hermann-Staudinger-Gymnasiums. Diese versammelten sich am Freitag nachmittag in der Erlenbacher Frankenhalle zur Abiturzeugnisverleihung. „Sich wieder einmal schick machen und sich gemeinsam in einer Halle treffen“, sagten zwei Abiturienten im Foyer der Halle beim Sektempfang zu ihren Eltern. Und auf diesen Umstand machte auch Christine Büttner, Schulleiterin, in ihrer Rede aufmerksam. Die Normalität als Wunschzustand, dies trieb viele Abiturienten und Abiturientinnen in ihrer Oberstufenzeit um, wie und mit wem, in welchem Rahmen darf ich das überhaupt? Wie bereite ich mich auf das Abitur vor? Welche Pläne habe ich überhaupt nach dem Abitur? Was ist möglich in diesen Zeiten? All diese Fragen galt es für diesen Jahrgang in dieser besonderen Zeit zu beantworten – neben den üblichen Klausuren, der Lernerei und dem vollen Stundenplan der Oberstufe. Aber, so Christine Büttner weiter, der Abiturjahrgang hat in dieser Zeit wertvolle Erkenntnisse gesammelt, z.B. dass es im Leben hilft, keine Panik zu entwickeln. Dass man gemeinsam Ausnahmesituationen durchstehen kann, dass keine Videokonferenz echte Kontakte und menschlichen Austausch ersetzen kann, und das vieles in harten Zeiten schaffbar ist. So fand das Abitur fast unter normalen Umständen statt. Der Gesamtschnitt des Jahrgangs kann sich mit 2,25 auch sehen lassen, davon haben fünf Schülerinnen und ein Schüler einen Schnitt von 1,0, weitere 18 haben eine Eins vor dem Komma in ihrem Abiturnotenschnitt. Christine Büttner gratulierte den Abiturientinnen und Abiturienten herzlich und beendete ihre Rede mit einem afrikanischen Sprichwort, dass sie jedem ans Herz legte: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Monika Wolf-Pleßmann, stellv. Landrätin, übermittelte die herzlichen Glückwünsche des Landrats Jens-Marco Scherf, der krankheitsbedingt fehlte. Er bedauere als ehemaliger Absolvent sein Fehlen sehr, so die stellv. Landrätin weiter und betonte, die Herausforderung für jeden Absolventen sei seinen eigenen Weg zu finden. Anschließend gratulierte Isabell Kreher, Elternbeiratsvorsitzende, ganz herzlich zum bestandenen Abitur. Das Leben, das die Absolventen vor sich haben, erklärte sie, sei genauso echt wie das Leben echt sei, das sie hinter sich hätten. So beweise der heutige Tag, dass die Absolventen kluge Menschen seien.
Der Vorsitzende der HSG-Freunde, Christoph Grosch, gratulierte ebenso herzlich und verwies auf das Abimotto der Absolventen, „Abivengers“. Eine Heldentat sei auch das Abitur, das nur mit der Kraft und Hilfe vieler Superhelden möglich geworden sei. Mit dem ein oder anderen Schwank aus seiner Schulzeit erinnerte sich Grosch an seine Superhelden, die es am HSG für jeden Schüler gebraucht hatte. Alexander Monert, zweiter Bürgermeister Erlenbachs am Main, gratulierte herzlich im Namen der Stadt. Er sprach über den neuen Lebensabschnitt, der nun beginne, und betonte die vielen tollen Momente, die im Rückblick auf der Schulzeit entstünden. Die beiden Oberstufenkoordinatoren, Frank Fuchs und Christopher Schuhmann, unterhielten anschließend die Eltern und Gäste mit so manchem Insider aus dem Büro der Oberstufe im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern.
Schließlich war es Zeit, dass aus den Absolventen nun Abiturienten wurden: Christine Büttner und die beiden Oberstufenkoordinatoren verliehen 67 jungen Menschen ihr Reifezeugnis. Daraufhin waren die Abiturientinnen und Abiturienten mit ihrer Rede an der Reihe: Theo Reichold und Jule Muth gingen mit den Anwesenden auf eine Zeitreise über ihre Schullaufbahn. Von den Schulfahrten war die Rede, einer geheimen Spickersammlung und echten Freundschaften, kurzum, ein bewegtes Schulleben ging mit dem Abitur zu Ende. Mit besinnlichen Worten und den letzten Takten der musikalischen Weltreise verabschiedeten sich Christian Ruft und Joachim Hammer die Abiturientinnen und Abiturienten in ihre hoffnungsvolle Zukunft. Dirk Simon