- Nachhaltigkeit am Bau und im Klassenzimmer
Gebäudeautomation:
Die Versorgung mit Frischluft, der Lichteinfall bzw. die Verschattung der Klassen- und Fachräume, Licht und Heizung sind über eine Gebäudeleittechnik gesteuert. Als kybernetisches System sorgt sie dafür, dass CO2-Konzentration, Lux-Zahl, Temperatur und Co. die richtigen Werte haben. Auch wenn die Justierung der Gebäudeautomation viel Beobachtungsgeschick und Geduld erfordert hat und immer noch erfordert – im Idealfall geht das Licht aus, wenn niemand im Raum ist, die Verschattung wird aktiviert, wenn es im Klassenzimmer zu hell oder zu warm werden könnte und die Lüftung startet, wenn ein bestimmter Kohlenstoffdioxid-Gehalt im Raum überstiegen wird. So kann Energie für Heizung, Licht etc. gespart werden. Natürlich kann per Hand am herkömmlichen Schalter oder über das Desktop der Lehrerrechner auf die Steuerung Einfluss genommen werden, wenn dies erforderlich ist. In Pandemie-Zeiten hat das HSG im Hinblick auf das Aerosol-Problem von der dezentralen Raumlüftung profitiert!
Mülltrennung:
Wir trennen sowohl auf den Fluren als auch in den Klassenzimmern dreifach: Umverpackung, Papier, Restmüll. Zukünftig ist darüber hinaus auch vorgesehen, dass es zusätzlich noch einen Einsatz im Restmüll für Bio-Abfälle geben soll. Die kommen dann in unserem Schulgarten nach der Kompostierung als Dünger zugute. |
Wachsstifte statt Filzstifte:
Aus unseren Klassenzimmern sind mit der Generalsanierung sowohl Kreidetafeln als auch Waschbecken verschwunden. Dafür haben interaktive Tafeln in den Klassenräumen Einzug gehalten, die auf dem Mittelboard mit der Hand bzw. interaktiven Stiften beschreibbar sind. Auf den beiden Seitentafeln kann weiterhin analog geschrieben werden. Dazu verwenden wir Wachsstifte: Sie kann man spitzen wie einen Bleistift und wenn sie verbraucht sind, sind sie weg – es entsteht somit kein Abfall wie bei herkömmlichen Filzschreibern oder Bordmarkern. Weggewischt wird das Wachs mit einem Lappen und ein paar Spritzern Wasser aus der Sprühflasche.
Silber-Status im Bewertungssystem nachhaltiges Bauen (BNB)
Nachhaltigkeitsaspekte wurden bereits in frühen Planungsphasen der HSG-Sanierung und -erweiterung vom Sachaufwandsträger hoch angesetzt und damit die Weichen für die spätere Nachhaltigkeitsqualität des Gebäudes gestellt. Der Blick auf die von einem Heidelberger Planungs- und Ingenieursbüro erstellte und überwachte Konformität des Bauprozesses und seiner Ergebnisse mit dem Bewertungssystem nachhaltiges Bauen (BNB) für den Neubau von Unterrichtsgebäuden verdeutlicht dies: In fünf Bewertungskategorien, die mit bis zu je 22,5% in das Gesamtergebnis einfließen, werden v.a. die ökonomische Qualität (etwa Lebenszykluskosten, Werterhaltungs- und Umnutzungspotenziale), die ökologische Qualität (u.a. Baustoffe, Energieverbrauch, Ressourceninanspruchnahme) und soziokulturelle und funktionale Qualitäten (z.B. Gestaltungsqualität, Behaglichkeit, Orientierungssysteme) neben der auch technischen und der Prozessqualität evaluiert. Selbst wenn eine eigentliche Auditierung und Zertifizierung – auch aus Kostengründen – nicht erfolgt ist, wurde eine sinngemäß gleiche Messlatte in all diesen Kategorien angelegt, wie sie zur Erlangung eines Silber-Status (mit Prozentsätzen von insgesamt zwischen 72,9 und 77,6 % im Gesamterfüllungsgrad) erforderlich wäre.
von Markus Füller