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Q12-Biokurse besuchen den Frankfurter Zoo

 

Schon spannend, wenn man als Schüler bemerkt, dass der Chef-Gorilla (biologisch „Silberrücken“ genannt) am selben Tag Geburtstag hat wie man selbst… Noch spannender, wenn man von Fachleuten die vielfältigen Sozialstrukturen der Primaten erklärt bekommt.

Die Biologie-Kurse der Q12 des HSG besuchten am 21.3.2018 gemeinsam aus genau diesem Grund den Frankfurter Zoo. Vieles, was im Unterricht zuvor theoretisch besprochen worden war, hinterließ in der praktischen Anschauung einen bleibenden Eindruck: Das gruppenstärkende Verhalten der Bonobos (Fellpflege und, nun ja, Geschlechtsverkehr), die verspielte Phase junger männlicher Menschenaffen und die stoische Gelassenheit des alpha-Männchens bei den Gorillas zeigten sehr anschaulich die Komplexität des Sozialverhaltens der Primaten. Dass bei den Bonobos die Frauen „die Hosen anhaben“, während es bei Gorillas umgekehrt ist, führte bei den Schülern zum Nachdenken und zu interessanten Vergleichen mit dem „höchstentwickelten“ Primaten Homo sapiens.

Auch die Demuts- und Beschwichtigungsgesten der Mantelpaviane wurden mit ganz anderen Augen betrachtet, weil zuvor eben jenes aggressionsdämpfende Verhalten in einem – Zitat – „völlig ungefährlichen“ Verhaltensexperiment an den Schülern selbst erfolgreich nachgewiesen wurde. Die Expertise der Biologen, die den Schülern die Verhaltensbiologie „am lebenden Subjekt“ sichtbar machten, ergänzte somit den Unterricht optimal.

Natürlich war vor bzw. nach der Führung noch genügend Zeit, um den anderen Tieren des Zoos einen Besuch abzustatten. Die Erdmännchen lagen dabei in der Schülergunst weit vorne, wobei auch der Streichelzoo bei Zwölftklässlern durchaus Fans hat. Schmerzlich vermisst wurde lediglich ein Orca-Becken – ein entsprechender Antrag an den Zoo Frankfurt dürfte aus finanziellen, räumlichen und biologischen Gesichtspunkten aber eher wenig Erfolgsaussichten haben. Konrad Heß